Der 40 Jahre alte Ukrainer besiegte den polnischen Lokalmatadoren Tomasz Adamek in Breslau durch technischen K.o. in der zehnten Runde.

Breslau. Profibox-Weltmeister Witali Klitschko hat seinen WBC-Titel im Schwergewicht erfolgreich verteidigt. Der 40 Jahre alte Ukrainer besiegte am späten Sonnabendabend in der neuen Fußball-Arena von Breslau den polnischen Lokalmatadoren Tomasz Adamek durch technischen K.o. in der zehnten Runde und feierte damit im 45. Profikampf seiner Karriere den 43. Sieg.

Der seit 2003 ungeschlagene «Dr. Eisenfaust» verteidigte seinen Titel zum insgesamt siebten Mal erfolgreich und sorgte dafür, dass die Familie Klitschko im Besitz aller vier bedeutenden WM-Gürtel bleibt. Witalis Bruder Wladimir ist Champion der Verbände IBF, WBO und WBA. Der WBC-Weltranglistenerste Adamek kassierte im 46. Profikampf erst seine zweite Niederlage und scheiterte mit seiner Mission, sich zum ersten polnischen Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte zu küren.

Vor 43.500 Zuschauern in der ausverkauften Breslauer Arena, die Klitschko zuvor als «Höhle des Löwen» bezeichnet hatte, bestimmte Klitschko von Beginn an das Geschehen. Adamek versuchte, seine Wendigkeit zu nutzen und landete auch einige Treffer, kassierte aber die Mehrzahl. In der sechsten Runde wurde er erstmals angezählt. In der achten schickte er sogar seinerseits Klitschko kurzzeitig zu Boden, sah beim Kampfabbruch aber schwer geschunden aus.

Der Boxkampf wurde in rund 120 Ländern übertragen, selbst der amerikanische TV-Sender HBO zeigte den Fight live, da Adamek im US-Bundesstaat New Jersey lebt und trainiert und in den USA große Popularität genießt. Die neue Breslauer Arena wurde durch den ersten Schwergewichts-WM-Kampf auf polnischem Boden standesgemäß eingeweiht. Beide Kämpfer machten auch Werbung für die Fußball-EM 2012 - als Vertreter der Gastgeberländer Ukraine und Polen. In Breslau finden während der EM drei Vorrundenpartien statt.

Der britische Profiboxer David Haye ist unterdessen für einen weiteren Kampf gegen einen der Klitschko-Brüder bereit. «Wenn mir Wladimir ein Rematch gibt - was ich nicht glaube - oder Witali gegen mich antritt, werde ich meinen Rücktritt um ein halbes Jahr verschieben», wird der ehemalige WBA-Weltmeister im Schwergewicht in der Bild-Zeitung zitiert. Haye, der in der Vergangenheit mit teils geschmacklosen Attacken gegen die Klitschko-Brüder für Aufsehen gesorgt und dafür bei der Punktniederlage am 2. Juli in Hamburg von Wladimir Prügel bezogen hatte, wollte ursprünglich am 13. Oktober, dem Tag seines 31. Geburtstages, vom aktiven Profisport zurücktreten.

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Bernd Bönte, Manager der Klitschkos, hatte einen Rückkampf mit IBF-, WBO- und WBA-Champion Wladimir bereits ausgeschlossen. Die Chancen auf einen Fight zwischen Witali Klitschko und dem «Hayemaker» stehen dagegen nicht schlecht, zumal es an namhaften Gegnern im Schwergewicht mangelt. «Wenn Haye will, gibt es den Kampf gegen Witali», hatte Bönte kürzlich gesagt.

(sid/abendblatt.de)