Der AC Mailand fordert am Mittwoch Titelverteidiger Barcelona - Zubizaretta: “Wissen, was zu tun ist“ - Das Spiel hier im Liveticker
Mailand. Es ist die spektakulärste Begegnung im Viertelfinale der diesjährigen Champions League, eine Partie mit Endspielflair: Der italienische Meister AC Mailand empfängt am Mittwochabend ( 20.45 Uhr hier im Liveticker ) den Titelverteidiger FC Barcelona mit Superstar Lionel Messi. Es ist zudem die Neuauflage der Gruppenspiele aus der Vorrunde, und die waren höchst vielversprechend: Im Hinspiel im September holte Milan ein 2:2-Unentschieden in Barcelona, das Rückspiel gewann Barca jedoch im Stadion San Siro 3:2 und schloss die Gruppe H als Gruppenerster ab. „Wir kennen uns aus den Gruppenspielen, aber jetzt ist es eine andere Situation“, sagte Barcelonas Sportdirektor Andoni Zubizaretta am Dienstag kurz vor dem Abflug nach Mailand.
Dort wartet mit dem AC der letzte Vertreter der Serie A im Wettbewerb, und obwohl die Spanier im Achtelfinale gegen Leverkusen ihre Sonderstellung in Europa eindrucksvoll demonstrierten, werden die Gastgeber von Trainer Massimiliano Allegri keineswegs chancenlos sein. Der eindrucksvolle 4:0-Heimsieg im Achtelfinale gegen den FC Arsenal hat gezeigt, zu was Italiens Tabellenführer an guten Tagen fähig ist. Das 0:3 in London bewies jedoch auch, was an schlechten Tagen passieren kann – wenngleich die Italiener sich bei Anpfiff wohl zu sicher waren und die Londoner alles auf eine Karte setzten. „Es wird ein großes Duell, aber wir sind große Spiele gewohnt“, sagte Milans Vize-Präsident Adriano Galliani.
Die Mannschaft um den ehemaligen Bayern-Kapitän Mark van Bommel gilt als besonders schwieriger Gegner, der sich taktisch auf viele Situationen einstellen kann und nicht wie die Katalanen ein festes Spielsystem durchzieht – auch, wenn das auf Ballbesitz und Geduld ausgelegte Kurzpassspiel Barcas unter Trainer Josep Guardiola nahezu perfektioniert wurde. Milans Mittelfeld mit Kevin-Prince Boateng, van Bommel, Urby Emanuelson, Clarence Seedorf oder Antonio Nocerino ist jedoch sehr lauf- und zweikampfstark. Experten sind neugierig, welche Taktik Allegri diesmal dem „Tiki-taka“ Barcelonas entgegensetzt. In Barcelona in der Vorrunde wählte Milan ein tief stehendes System, vor eigenem Publikum stören die „Rossoneri“ weiter vorgeschoben und öffnen damit automatisch Räume. Dennoch kassierten die defensivstarken Mailänder in zwei Duellen fünf Gegentore – an Barcelonas Perfektion hat sich eben schon ganz Europa abgearbeitet, doch meist erfolglos.
Dennoch: Der Titelverteidiger aus Barcelona übt sich vor Anpfiff in Bescheidenheit. „Favorit zu sein ist etwas für die Wettbüros“, sagte Zubizaretta. Um hinterher zu schieben: „Aber wir wissen, was zu tun ist, um ins Finale zu kommen.“