Der Nationalspieler hat die Reise zum Auswärtsspiel nach Marseille überraschend mit angetreten. Ob er im Kader steht, ist noch unklar.
München/Marseille. Überraschend mit Bastian Schweinsteiger ist der FC Bayern München zum Auswärtsspiel bei Olympique Marseille aufgebrochen. Ob der Fußball-Nationalspieler aber dem Kader im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) angehören wird, war noch offen. „Ich entscheide morgen, ob ich Bastian mit in den Kader nehme“, sagte Trainer Jupp Heynckes der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag kurz vor dem Abflug nach Frankreich.
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Gegen den Tabellenneunten aus der Ligue 1 will der FC Bayern sich eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel in einer Woche erarbeiten. „Wir sind nicht so arrogant zu glauben, dass das ein Selbstläufer wird“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Er erinnerte an die zwei Siege der Franzosen (3:0, 3:2) in der Gruppenphase gegen Borussia Dortmund. Zudem hatte Olympique im Achtelfinale Inter Mailand ausgeschaltet.
Schweinsteiger hatte nach neuerlichen Schwierigkeiten an seinem rechten Sprunggelenk ein weiteres Aufbautraining absolvieren müssen. Anfang Februar hatte sich der Mittelfeldakteur beim 2:0-Pokalsieg der Bayern beim VfB Stuttgart einen Außenbandriss am rechten Fuß zugezogen. Nach einem Monat Pause kam er bei den Heimsiegen gegen Hoffenheim und den FC Basel zu zwei Kurzeinsätzen, musste jedoch anschließend gegen Hertha BSC und im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Mönchengladbach wieder pausieren.
Trainer Jupp Heynckes setzt vor der Partie der Vielspieler in Marseille auf Erholung. Der 66 Jahre alte Coach gab Franck Ribéry & Co. nach den Strapazen der vergangenen Woche am Montag trainingsfrei, damit seine Fußball-Profis Kraft schöpfen können.
„Die Regeneration der Spieler ist ganz wichtig“, begründete Heynckes die Maßnahme im vereinseigenen FCB-tv. Schon nach dem Pokal-Kraftakt in Mönchengladbach hatte er vor der Liga-Partie am Samstag gegen Hannover (2:1) auf das Abschlusstraining verzichtet. Ribéry begrüßte vor dem Spiel bei seinem Ex-Club ausdrücklich die Maßnahme seines Trainers: „Wir haben viele Spiele im Moment – und es wird ein schweres Spiel in Marseille“, sagte der Franzose, der den 90 Minuten mit besonderem Ehrgeiz entgegenblickt: „Ich muss gewinnen.“
Die hohe Belastung und kleinere Wehwehchen wie zuletzt bei Mario Gomez und Thomas Müller zwingen Heynckes dazu, die Intensität des Trainings zwischen den Spielen zu verringern. „Der ganze Staff ist jetzt gefragt, die medizinische Abteilung, die Physiotherapeuten. Es ist aber in erster Linie Sache der Spieler, wie man sich regeneriert und wieder auf das nächste Spiel fokussiert“, sagte der Chefcoach.
In Marseille ist alles auf die Bayern ausgerichtet, auch wenn die Spiele für „OM“ angesichts der aktuellen sportlichen Krise in der Liga im Grunde zur Unzeit kommen. Nationaltorwart Steve Mandanda ist im Hinspiel gesperrt, und am Montag erreichte den Traditionsclub eine weitere schlechte Nachricht: Abwehrroutinier Souleyman Diawara fällt für den Rest der Saison mit einem Kreuzbandriss im rechten Knie aus.
Der französische Verband hat alles getan, um Olympique zu unterstützen: Das für Samstag angesetzte Liga-Spiel gegen HSC Montpellier wurde vor dem anschließenden entscheidenden Rückspiel gegen die Bayern in München auf den 11. April verlegt. Heynckes bewertete die Maßnahme als Beleg „für die Ambitionen“ von Olympique in der Königsklasse. Auch wenn Olympique als Tabellenachter in der französischen Liga abgeschlagen ist, warnte Heynckes vor dem neunmaligen französischen Meister: „Marseille hat in der Gruppenphase zweimal Borussia Dortmund geschlagen und Inter Mailand aus dem Wettbewerb gekegelt. Wir nehmen den Gegner sehr ernst.“
Mit Material von dpa