Sylt. Proben weisen eine hohe Qualität auf. Muschelfischer sorgen sich trotzdem um die Zukunft ihres Berufs. Denn es gibt eine Reihe an Problemen.
Muscheln scheiden die Geister: Für die einen sind sie labberig und nur mäßig appetitlich, für die anderen sind sie eine Delikatesse erster Güteklasse. Vor allem auf Sylt, wo gern auch der ein oder andere gut betuchte Urlauber seine freien Wochenenden verbringt, sind die Weichtiere in zubereiteter Form hoch angesehen.
Die Muschelzüchter auf der Nordseeinsel berichten nun von einem vielversprechenden Saisonstart. „Bereits bei den ersten Probeentnahmen konnten wir bis zu 39 Prozent Fleischanteil bei unseren Sylter Muscheln feststellen“, so Heinz Maurus, Vorsitzender der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelfischer.
Muschelfischer auf Sylt stehen vor großen Herausforderungen
Das sei ein absoluter Spitzenwert und weise voraussichtlich auf eine hohe Qualität der diesjährigen Muscheln hin. Insgesamt gibt es auf Sylt sieben aktive Muschelzuchtbetriebe, dazu sieben Muschelkutter und zwei Spezialschiffe mit insgesamt 42 Mitarbeitenden. Jedes Jahr werden durchschnittlich 12.000 Tonnen Muscheln gefischt. Dazu dürfen sie 13 Prozent der Fläche des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmehr nutzen, laut Maurus fischen sie aber nur auf etwas 0,39 Prozent der Fläche.
Doch Maurus und die Erzeugerorganisation haben auch mit Problemen zu kämpfen. Sie appellieren an die Politikerinnen und Politiker auf Sylt, den Hafen in Hörnum als wichtigen touristischen Anker zu erhalten. „Aber unser Hafen zerbröckelt“, so Maurus. Er sei marode und teilweise gesperrt, was die Löschung der Ladung erheblich verkompliziere.
Sylt: Maroder Hafen, Versandung und Verbote – Muschelfischerei in Gefahr?
Dazu komme eine vermehrte Versandung der Muschelkulturbezirke, was die Ernte erschwere. Vor ein großes Problem stelle die Erzeuger vor allem die neue Riffkartierung aus dem Jahr 2022, durch welche sie 2.000 Hektar ihres Wirtschaftsgebiets verlieren. Denn die Muschelfischerei ist auf Riffen tabu.
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Bereits seit zwei Jahren verhandeln Nationalparkverwaltung, Umweltministerium, Fischereiaufsicht, Naturschutzverbände und die Erzeugerorganisation über die Kompensationsregeln. Eine Einigung sei noch nicht in Sicht. Für Maurus sei jedoch vor allem Planungssicherheit wichtig. Die brauche es, um die derzeitig betriebene Aquakultur zu sichern und weiterzuentwickeln.