Hamburg. Studentin rief rassistische Parolen in Pony Bar auf Sylt. Hamburger Hochschule äußert sich zu Exmatrikulation und ruft AfD-Fraktion auf den Plan.

Nach dem rassistischen Video in der Pony Bar auf Sylt hat die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eine Entscheidung über den Rauswurf jener Studentin gefällt, die an den Gesängen beteiligt war. Es werde kein Exmatrikulationsverfahren gegen die Studierende geben, teilte die Hochschule am Donnerstag mit. Zu diesem Ergebnis sei der zuständige Ausschuss einstimmig gekommen.

In dem Video, das sich über die sozialen Medien rasend schnell verbreitete, war die Studentin zusammen mit anderen Gästen dabei zu sehen, wie sie zur Melodie des Party-Hits „L‘amour toujours“ die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ rief. Zudem wurden von anderen Personen in der Aufnahme nationalsozialistische Gesten wie der Hitlergruß gezeigt.

Grölerin aus Sylt-Video: HAW trifft Entscheidung über Studentin

Die Hochschule habe sich eindeutig von dem viral gegangenen Video und den darin geäußerten Inhalten distanziert, hieß es weiter. Man stehe als weltoffene Hochschule gegen Rassismus in jeglicher Form und treffe alle Entscheidungen aus der Verantwortung heraus, ein „offenes, respektvolles Miteinander“ zu pflegen und auch einzufordern.

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Bei der Entscheidung, kein Exmatrikulationsverfahren einzuleiten, habe der zuständige Ausschuss die Verhältnismäßigkeit abgewogen, da es sich bei einer Exmatrikulation um einen schweren Grundrechtseingriff handele. Dabei sei auch das bis Ende Juli ausgesprochene Hausverbot und die individuelle Studiensituation der Betroffenen mit einbezogen worden. Das Hausverbot bleibt unverändert bestehen.

AfD-Fraktion Hamburg kritisiert Hausverbot und spricht von „Hexenjagd“ auf Studentin

Nach Bekanntwerden, äußerte sich am Donnerstagnachmittag auch die AfD-Fraktion Hamburg. In einer Pressemitteilung spricht der wissenschaftspolitische Sprecher und Parlamentarische Geschäftsführer Krzysztof Walczak von „moralischer Skrupellosigkeit“ und einer „Hexenjagd“ auf die Studentin. Gleichzeitig fordert er im Namen der Fraktion die Aufhebung des gegen die Betroffene verhängte Hausverbot.

Die Studentin hätte sich an der HAW nie etwas zuschulden kommen lassen. Die Hochschule hätte ihre Verhältnismäßigkeit wahren sollen. An dem Hausverbot festzuhalten, sei „irrsinnig“, es gebe dafür keine Grundlage.