Glinde. Oliver Sendzik ist Sozialdemokrat und seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Was er als Rathauschef angehen würde.

„Ich bin bereit.“ Mit diesen Worten beendete Oliver Sendzik seine Rede auf der Weihnachtsfeier der Glinder SPD. Der 54-Jährige hat Großes vor, will im Wahlkampf die Bevölkerung für sich gewinnen und neuer Bürgermeister werden. Abgestimmt wird voraussichtlich im September 2025. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Nach dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kopsch kandidiert somit ein zweiter Kommunalpolitiker für das Amt. Der amtierende Rathauschef Rainhard Zug will im Januar bekannt geben, ob er wieder antritt.

Sendzik arbeitet seit mehr als 26 Jahren als Justizvollzugsbeamter in Hamburg, hat eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gemacht. Dadurch bringt er nach eigener Aussage die fachliche Qualifikation mit. Der Gefängniswärter gehört seit 2013 der Stadtvertretung an und ist derzeit erster stellvertretender Bürgervorsteher. Er wurde in Glinde geboren, unterrichtet im TSV die chinesische Kampfkunst Wing Tsun. Mit seiner Frau ist Sendzik seit 1998 verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne. Der ältere (25) ist ebenfalls bei der Justizbehörde beschäftigt, der jüngere (23) verdient sein Geld als Tauchlehrer auf den Malediven.

Glinde: Gefängniswärter will Bürgermeister werden – Wahl ist 2025

Der Sozialdemokrat nennt den Kulturausschuss als sein Steckenpferd. In diesem werden wegweisende Entscheidungen zum Beispiel für die Schulen getroffen. Als Bürgermeister würde er einige Dinge anpacken: „So kann es nicht sein, dass Glinde keine Weihnachtsbeleuchtung hat. Gleichzeitig könnte zusätzlich zu dem Adventsmarkt am Mühlenteich wieder ein Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte stattfinden.“ Auch den Wunsch nach einem Osterfeuer habe er wahrgenommen, hier solle mit der Feuerwehr nach einer Lösung gesucht werden. Doch nicht nur im Kulturellen soll es Veränderungen geben.

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In der Verwaltung möchte der SPD-Politiker eine neue Abteilung mit der Bezeichnung Hauptamt und Zuständigkeit für das Personal gründen. „Derzeit sind viele Stellen nicht besetzt, und auch langjährige Mitarbeiter verlassen das Rathaus. Dieses muss sich ändern, damit die Verwaltung ihre Aufgaben erfüllen kann. Hier geht es zum einen darum, dass die vorhandenen Mitarbeiter entlastet werden. Des Weiteren aber auch darum, dass Aufträge schneller bearbeitet werden können“, sagt Sendzik.

Rainhard Zug ist seit April 2010 Bürgermeister in Glinde

In diese Richtung argumentierte auch Mitbewerber Kopsch, als er seine Kandidatur im Oktober verkündete: „Wir haben festgestellt, dass die Umsetzung von Initiativen aus Politik und Stadtgesellschaft oft schleppend verläuft oder sogar ins Stocken gerät. Viele Bürgerinnen und Bürger teilen diese Erfahrung.“ Die Kritik des Liberalen am Amtsinhaber ist noch deutlicher als beim SPD-Politiker. Sendzik vertritt jedoch den Standpunkt, dass der Bürgermeister in Glinde wohnen muss, was auf Zug nicht zutrifft. Ein Alleinstellungsmerkmal hat der Rathauschef damit keineswegs. Auch in den Nachbarkommunen Barsbüttel und Oststeinbek leben die Verwaltungsspitzen außerhalb der Gemeinde.

Zug ist seit April 2010 Glinder Bürgermeister. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 hatte er mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank Lauterbach sowie dem damaligen Grünen-Ortsvorsitzenden Jan Schwartz zwei Kontrahenten aus der Kommunalpolitik. Der Amtsinhaber kam im ersten Wahlgang auf 55,1 Prozent, also die absolute Mehrheit. Seine zweite Periode endet am 31. März 2026. Zug ist Mitglied der CDU.