Ahrensburg. Was das Gericht in Ahrensburg dem im Oktober ermordeten Jungunternehmer und seiner Ex-Freundin, eine bekannte Influencerin, vorwirft.

Warum musste Florian B. sterben? Diese Frage beschäftigt die Hamburger Polizei, seit der Jungunternehmer Ende Oktober im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses an der Straße Herrengraben in der Neustadt erschossen wurde. Dass der 31-Jährige keine weiße Weste hatte, ist schon länger bekannt. So hatte B. bereits wegen Drogendelikten im Gefängnis gesessen.

Wie unsere Redaktion nun erfuhr, hätte der 31-Jährige schon bald in Ahrensburg vor Gericht erscheinen müssen. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat Anfang August Anklage wegen des Tatverdachts der gemeinschaftlichen, gefährlichen Körperverletzung gegen Florian B. erhoben. Begangen haben soll er die Tat im Juni 2022 gemeinsam mit seiner Ex-Freundin. Die bekannte Reitsport-Influencerin ist ebenfalls angeklagt.

Getöteter Jungunternehmer: Florian B. sollte in Ahrensburg vor Gericht

Der Vorwurf: Das Paar soll am 6. Juni 2022 in einer Gemeinde im Kreis Stormarn gemeinsam auf eine Frau eingeschlagen und diese erheblich verletzt haben. Dem gemeinschaftlichen Angriff soll ein Streit zwischen den beiden Frauen vorausgegangen sein, in dessen Verlauf es zu „wechselseitigen Körperverletzungen“ zwischen der damals 23-Jährigen und dem späteren Opfer kam, so Oberstaatsanwalt Jens Buscher.

„Im Verlauf dieser Auseinandersetzung soll der damals 28-Jährige hinzugetreten und die Zeugin in den Schwitzkasten genommen haben“, sagt der Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft. Anschließend hätten Florian B. und seine damalige Freundin die Frau gemeinsam attackiert. Weitere Einzelheiten zum Tatablauf und den Hintergründen nennt die Staatsanwaltschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

Das Verfahren gegen die Ex-Freundin soll zeitnah terminiert werden

Mit dem Tod von Florian B. ist das Strafverfahren gegen den 31-Jährigen hinfällig. Die Anklage gegen seine Ex-Freundin besteht laut Buscher hingegen fort. Das Verfahren liege inzwischen beim Amtsgericht Ahrensburg, bestätigt dessen Direktor Michael Burmeister auf Anfrage. Wann der Fall verhandelt wird, steht noch nicht fest. „Das Verfahren wird zeitnah terminiert“, so Burmeister.

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Mehrere Anwohner in Hamburg-Neustadt hatten am späten Abend des 20. Oktober zunächst Schussgeräusche gehört und entdeckten daraufhin Florian B. im Treppenhaus seines Wohnhauses an der Straße Herrengraben mit einer Schussverletzung. Trotz Reanimationsversuchen erlag der Jungunternehmer noch vor Ort seinen schweren Verletzungen.

Wer Florian B. in Hamburg getötet hat, ist weiterhin ungeklärt

Der Täter ist nach wie vor auf der Flucht. Zeuginnen und Zeugen hatten nach Angaben der Polizei einen unbekannten Mann gesehen, der in Richtung Baumwall geflüchtet sei. Die Mordkommission ermittelt. Der 31-Jährige wurde derweil vor zwei Wochen unter großer Anteilnahme im Beisein mehrerer Hundert Trauergäste im Hamburger Michel beigesetzt.