Ahrensburg. Am Freitag sollen von Dienstbeginn bis -ende die Fahrzeuge der im OVN organisierten Betriebe stillstehen. Die Hintergründe.
Viele Busfahrten in Schleswig-Holstein werden am Freitag, 8. November, ausfallen. Die Dienstleistungsgesellschaft Ver.di hat die rund 1900 Busfahrer der im Omnibusverband Nord (OVN) organisierten Betriebe erneut zum Streik aufgerufen. Er soll von Dienstbeginn bis Dienstende dauern. Das hat die Gewerkschaft am Donnerstagabend kurzfristig bekannt gegeben. Die Fahrer streiten für mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie. Der OVN hatte einen mit der Gewerkschaft bereits ausgehandelten Tarifabschluss im letzter Minute platzen lassen.
In Stormarn sind vor allem Linien betroffen, die von der Autokraft und von der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft bedient werden. Überregional werden laut Ver.di „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auch der Flughafen-Zubringer Kilius und die X-85 Linie nach Puttgarden nicht fahren.
Schleswig-Holstein: Busfahrer streiken wieder – auch auf Flughafen-Linie Kilius
„Wir rufen die Beschäftigten zum Streik auf, um für faire Löhne und für eine Zukunft der Menschen, die tagtäglich die Busse mit Fahrgästen im Land mobil halten, zu kämpfen. Geht die Einkommensentwicklung nicht weiter, verlieren wir immer mehr Menschen, die in diesem Beruf tätig sind und die vielleicht in den Beruf reinkommen wollen. Schon heute ist es doch Realität, dass Buslinien nicht oder mit Ausfällen befahren werden, schlicht aus Personalmangel“, so Frank Schischefsky, Pressesprecher von ver.di Nord.
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Bei den Ver.di-Mitgliedern im OVN war es in den vergangenen beiden Wochen zur Urabstimmung gekommen. Hier wurde nach Gewerkschaftsangaben eine mit 98,63 Prozent historisch hohee Zustimmungsquote zum unbefristeten Streik erzielt.
Busfahrer streiken wieder – Streikbrecherprämie aus Steuergeld?
Gewerkschafter Frank Schischefsky sagt, inzwischen widerlegten laut Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen auch erste Busunternehmen die Behauptungen des OVN, dass eine Finanzierung des Tarifabschlusses nicht möglich sei: „Wenn Unternehmen den Beschäftigten Prämien anbieten, die in der Bruttobelastung mehr als doppelt so hoch sind wie die Belastung, die durch die verhandelte Inflationsausgleichsprämie entsteht, scheint die Finanzierbarkeit kein Problem darzustellen. Dass dies aktuell von einem Busunternehmen geschieht und diese Streikbrecherprämie aus Steuermitteln gezahlt werden soll, wird von uns an geeigneter Stelle thematisiert.“