Großhansdorf. Bei familienfreundlicher Gruselshow in Großhansdorf geht es um ein mysteriöses Artefakt. Wegen des großen Andrangs gibt es Neuerungen.
Vor zwölf Jahren hat das Halloweenhaus Schmalenbeck in Großhansdorf zum ersten Mal seine Tore geöffnet. Seitdem gehen immer in der Zeit rund um den 31. Oktober dort seltsame Dinge vor sich. Allerlei geheimnisvolle Gestalten treiben ihr Unwesen – wie der Scream, Otto Woodman, der furchterregende Sensenmann oder eine unheimliche Vogelscheuche. Abenteuerlustige, die sich davon nicht abschrecken lassen und das Gelände betreten, tauchen ein in eine magische Welt voller unerklärlicher Phänomene. Im Zentrum der familienfreundlichen Gruselshow steht diesmal ein mystisches Artefakt aus der Wikingerzeit, in dem ungeheure Kräfte schlummern.
Weil immer mehr Menschen das Spektakel sehen wollen, wird die „Weltenreise“, so der Titel des Theaterstücks, an drei statt wie bislang an zwei Tagen gespielt. Von Mittwoch, 30. Oktober, bis Freitag, 1. November, heißt das Halloweenhaus Schmalenbeck in der Zeit von 18 bis 21 Uhr Gruselfans ab sechs Jahren willkommen. Das Gebäude liegt an der Alten Landstraße – wo genau, wird nicht verraten. Kleiner Tipp: Auf dem der Straßenseite zugewandten Balkon unter dem Dachgiebel können Passanten in der Dunkelheit leuchtende Augen entdecken. Außerdem lassen die farbig angestrahlten Skelette im Garten vermuten, dass dort echte Halloween-Enthusiasten am Werk sind.
Halloween: In Schmalenbeck öffnet sich eine Pforte zu einer magischen Welt
Während Plastikspinnen rund um das Halloweenhaus auf Lauer liegen, zieht eine Gruppe von jungen Erwachsenen die Fäden hinter den Kulissen. Jedes Jahr entwickeln sie das Projekt weiter, verfeinern die Technik, ersinnen eine neue Handlung, Charaktere und Musikstücke und erwecken Animatronics – mechanische Puppen, die elektronisch gesteuert werden – zum Leben. Allein dieses Jahr sind vier neue hinzugekommen.
Auf dem YouTube-Kanal des Halloweenhauses Schmalenbeck findet sich neben weiteren Videos ein Trailer, der einen Vorgeschmack darauf bietet, was die Besucher erwartet. Darin ist Olaf (gespielt von Steffen Kahl) zu sehen, ein Sammler und Antiquitätenhändler. Er pflegt einen altertümlichen Kleidungsstil und liebt es, Briefe mit einem Federkiel zu schreiben. So bittet er seinen Freund, den Entdecker Harald (Alexander Müller), sich einen ungewöhnlichen Fund anzusehen, den er im Wald auf die Hinweise eines geheimen Labors hin ausgegraben hat. Olaf will mithilfe seines Freundes die magischen Kräfte des Artefakts entfesseln und herausfinden, ob sie die Reise in eine andere Dimension ermöglichen. Welche Rolle den Zuschauern bei dieser interaktiven Aufführung zukommt? Das müssen sie schon selbst herausfinden.
Halloweenhaus in Großhansdorf: Abläufe werden perfekt aufeinander abgestimmt
Derzeit wird auf dem Grundstück noch fleißig gearbeitet. Aktuell ist das Kernteam mit neun Leuten dabei, die verschiedenen Erlebnisbereiche, durch die das Publikum in Gruppen zu jeweils zehn hindurchgeschleust wird, zu bauen und auszustatten. Die Grundzüge der zugrundeliegenden Story wurden schon im Februar festgezurrt. Kabel müssen verlegt und alle Abläufe mit Licht-, Ton- und Spezialeffekten wie aufsteigendem Nebel koordiniert werden. Mit wie viel Liebe zum Detail die Gruppe dabei vorgeht, ist überall sichtbar. Wie viel Programmierarbeit in dem ganzen Projekt steckt, kann aber nur erahnt werden.
Dass lauter Perfektionisten am Werk sind, zeigt sich am krassesten an den digitalen Ablaufplänen. Jeder einzelne Schritt ist vorgegeben. So vieles muss bedacht werden: Was passiert in dem Moment, wo eine Gruppe einen Raum betritt – und was passiert zum selben Zeitpunkt in allen anderen Räumen? Wie lange haben die Darsteller Zeit für ihre Aktionen, bevor sich das Licht ändert und die Musik beginnt? Wann nähert sich die Handlung einem dramatischen Höhepunkt, sodass andernorts die Lautstärke höher gedreht werden muss, damit es nicht zu klanglichen Überlagerungen kommt? Die Anforderungen an Technik und Darsteller sind hoch, die eigenen Ansprüche der Akteure womöglich noch höher. Sogar Notausgänge für den Fall der Fälle sind eingeplant.
Jede Gruselshow bietet eine in sich abgeschlossene Geschichte
Bennet Martins gehört seit 2016 zum Team. Er sagt: „Alle Geschichten spielen in einem Universum.“ Zusammenhänge lassen sich unter anderem an wiederkehrenden Elementen wie dem geheimen Hekate-Labor ablesen. Allerdings sei jede Erzählung in sich abgeschlossen, sodass keine Vorkenntnisse zum Verständnis nötig seien, so Martins.
An den Veranstaltungstagen sind etwa 20 Mitwirkende im Einsatz. Weil sich vor dem Einlass erfahrungsgemäß lange Warteschlangen bilden, hat sich die Halloweenhaus-Crew ein Programm ausgedacht, um die Wartezeit für die Gäste zu verkürzen. Erstmals wird ein Stand im Wartebereich aufgebaut, an dem sich die Besucher mit warmen Getränken versorgen können. Der Trailer und kleine Clips mit Hinweisen zum Verhalten auf dem Gelände werden gezeigt, außerdem sind kleinere Aktionen geplant.
Halloweenhaus: Wer Grußformel nicht nutzt, wird von Geistern verfolgt
So kommt das Ouija-Brett, ein sogenanntes Hexenbrett, wieder zum Einsatz. Es verfügt über weit mehr Funktionen als sein Vorläufer und soll die direkte Kommunikation der Besucher mit der Hexenwelt ermöglichen. Wie von Geisterhand gelenkt, liefert es Antworten auf die ihm gestellten Fragen. Aber Vorsicht: Wer vergisst, die Kommunikation mit einem „Lebewohl“ zu beenden, wird für den Rest seines Lebens von den Geistern verfolgt.
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Wer längere Wartezeiten unbedingt vermeiden will, kann einen Zeitslot in der virtuellen Warteschlange buchen. Die Plätze dafür sind allerdings stark limitiert, da es sich lediglich um ein Zusatzangebot handelt. Wer davon profitieren will, muss zeitnah auf der Homepage halloweenhaus-schmalenbeck.de einen Termin buchen. Alle anderen Besucher sollten sich bis spätestens 20.30 Uhr am Halloweenhaus einfinden.
Am 31. Oktober und 1. November geben die Veranstalter außerdem bei zwei Führungen unter dem Titel „Behind The Scenes“ (jeweils von 13 bis 14 Uhr) einen vertieften Einblick in ihre Arbeit und hinter die Kulissen der Szenerie, die auf der Auffahrt und hinter dem Halloweenhaus aufgebaut ist. Sowohl die Shows als auch die beiden Führungen sind kostenfrei. Die jungen Künstler freuen sich aber über eine Spende zur Unterstützung ihrer Arbeit. Weitergehende Informationen, unter anderem zur Mitnahme von Hunden oder dem barrierefreien Zugang, finden sich auf der Homepage sowie auf Instagram.