Ammersbek. Bezirksamt Hamburg-Wandsbek saniert Lottbeker Teich in den nächsten vier Monaten. Hunderte Lastwagen rollen an.
Im Wald rund um den Lottbeker Teich bei Ammersbek rücken in den nächsten Monaten schwere Lastwagen und Bagger an. Das Bezirksamt Hamburg-Wandsbek lässt das Gewässer entschlammen. Es liegt direkt auf der Landesgrenze von der Hansestadt zu Schleswig-Holstein. Die Behörde hat 1,85 Millionen Euro für die Arbeiten eingeplant.
„Durch die Entschlammung wird der dauerhafte Erhalt des Lottbeker Teiches als Laichgewässer für Amphibien sichergestellt, die Funktion des Hochwasserrückhaltes durch die Vergrößerung des Teichvolumens verbessert und sommerlichem Fischsterben, welches aufgrund zu hoher Sauerstoffzehrung vorkam, entgegengewirkt“, sagt eine Sprecherin des Bezirksamts. Um das Ziel zu erreichen, müssen Hunderte Transporte erledigt werden: Insgesamt werden voraussichtlich rund 8000 Kubikmeter Sedimente entnommen. Die Baugrube für den Keller eines durchschnittlichen Einfamilienhauses ist etwa 250 Kubikmeter groß.
Entschlammung am Lottbeker Teich: 8000 Kubikmeter werden abtransportiert
Auf Ammersbeker Seite bekommen Spaziergänger nicht so viel mit von dem Großprojekt. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt von Volksdorfer Seite aus über die Straßen Buckhorn und Schmalenremen (führt auch zum Friedhof). Dort wird eine halbseitige Halteverbotszone eingerichtet, damit die Baustellentransporte ungehindert hin und her fahren können. „Der Anliegerverkehr wird aufrechterhalten“, sagt die Bezirksamtssprecherin.
Mit der Einrichtung der Baustelle ist in dieser Woche begonnen worden. Während der rund viermonatigen Bauzeit ist ein kurzer Abschnitt des Wegenetzes in Höhe der Straße Duvenwischen für Besucher gesperrt. Umleitungen werden ausgeschildert. Ende Februar soll sich der Lottbeker Teich dann wie neu präsentieren.
Im Vorjahr trocknete der Teich aus: Erdkröten starben in Massen
„Aus Ammersbeker Sicht ist das eine sehr gute Nachricht, weil der Teich dauerhaft in der bestehenden Form erhalten bleibt“, sagt Horst Ansén, Bürgermeister der 10.000-Einwohner-Gemeinde. Das sah vor gut eineinhalb Jahren noch ganz anders aus. Damals waren unter anderem die Ammersbeker Grünen und die Ortsgruppe vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in großer Sorge, dass Hamburg den Großteil des Teiches trockenlegen und in einen schmalen Bachlauf verwandeln könnte. Entsprechende Pläne waren nach einer Anfrage eines Volksdorfer CDU-Bürgerschaftsabgeordneten bekannt geworden.
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Anfang Juni 2023 war es dann zu einem massenhaften Erdkrötensterben gekommen. Ein dramatischer Wassermangel wegen langer Trockenheit und ein defektes Wehr hatten das große Laichgebiet für die geschützte Amphibienart in ein Rinnsal verwandelt. Tausende von Kaulquappen verendeten.
Der Teich war in den 1950er-Jahren durch die Aufstauung der Lottbek enstanden. Mit der Entschlammung soll sich auch der Hochwasserschutz an der Lottbek verbessern. Nach starken Regenfällen war es an dem sonst so ruhigen Bach mehrfach zu Überschwemmungen gekommen. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mussten die angrenzenden Häuser sogar mit Tausenden Sandsäcken schützen. Auch solche Szenarien sollen künftig nicht mehr vorkommen. Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde und der Wasserbehörde des Kreises Stormarn.