Reinbek. Dermatologie-Spezialist aus Barcelona weiht modernes Produktionsgebäude in Reinbek ein. Was dort künftig hergestellt wird.
Der spanische Pharma-Riese Almirall investiert in seinen deutschen Produktionsstandort in Reinbek. Gemeinsam mit Bürgermeister Björn Warmer haben Unternehmenschef Carlos Gallardo und der Geschäftsführer der deutschen Unternehmenstochter, Kai Sauerbier, ein neues Produktionsgebäude im Gewerbegebiet an der Scholtzstraße eingeweiht.
„In unserer 80-jährigen Geschichte als Familienunternehmen haben wir uns immer darauf fokussiert, medizinische Produkte zu entwickeln, die es Menschen mit Erkrankungen ermöglichen, ihr Wohlergehen zu verbessern“, sagte Gallardo. „Mit unserem europäischen Fokus sind wir genau da, wo unsere Patienten uns brauchen, und gewährleisten ein hohes Maß an Versorgungssicherheit.“
Reinbek: Pharma-Riese Almirall investiert in neues Produktionsgebäude
Almirall beschäftigt knapp 2000 Mitarbeiter an 15 Niederlassungen in Europa und den USA. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das börsennotierte Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Barcelona einen Gesamtumsatz von 898,8 Millionen Euro. Zur Produktpalette gehören Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts und der Haut sowie von Autoimmunerkrankungen.
2007 übernahm Almirall die auf Dermatologie spezialisierte, in Reinbek ansässige Hermal Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG. An dem Standort an der Scholtzstraße werden Salben, Cremes und Lotionen für den internationalen Markt hergestellt. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen in Deutschland ein führender Anbieter bei Medikamenten zur Behandlung von Hauterkrankungen.
Almirall: In dem neuen Gebäude werden zehn Produkte hergestellt
Ein Großteil der Produkte werde in Spanien und Deutschland hergestellt. In Reinbek werden unter anderem Arzneimittel zur Behandlung der Psoriasis (Schuppenflechte), atopischer Dermatitis (Neurodermitis), aktinischer Keratose (Frühform des hellen Hautkrebses), von Ekzemen, Hautinfektionen, Akne und Nagelerkrankungen produziert.
Im neuen Produktionsgebäude werden laut dem Unternehmen künftig zehn Produkte für die Dermatologie hergestellt, die in mehr als 40 Länder geliefert werden. Bis 2027 sollen jährlich rund 140 Formulierungschargen produziert werden. Zum Investitionsvolumen macht Almirall keine Angaben.
Almirall-Neubau ist Teil der Kampagne „Hautgesundheit – made in Reinbek“
Der Neubau ist laut dem Unternehmen Teil einer bereits im Jahr 2016 eingeleiteten Investitionswelle und der Kampagne „Hautgesundheit – made in Reinbek“. Ein besonderes Augenmerk liege auf Nachhaltigkeit. Sauerbier sagt: „Wir haben zahlreiche Investitionen in die Infrastruktur unseres Standortes in Reinbek getätigt, um diesen auf den modernsten Stand zu bringen.“
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Dazu gehörten die Erneuerung der Stromversorgung, der Versorgungseinrichtungen und die Installation einer Abwasservorbehandlungsanlage. „Auf diese Weise können wir den Gas- und Stromverbrauch des Standortes senken und unsere Abwässer auf Trinkwasserqualität reinigen“, erklärt der Geschäftsführer.
Reinbeks Bürgermeister: Investition bei Almirall sichert Arbeitsplätze in der Region
Das neue Gebäude verfüge zudem über eine hochleistungsfähige Photovoltaikanlage. Zusammen mit der Solaranlage auf dem Gelände werde der Standort Reinbek dadurch voraussichtlich zehn bis 15 Prozent seines Strombedarfs durch Solarenergie erzeugen. „Um weiter zu wachsen und zukunftsfähig zu bleiben, werden wir auch weiterhin in unser Produktionsnetzwerk investieren und es weiter modernisieren“, verspricht Sauerbier.
Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer begrüßt die Entscheidung von Almirall für den deutschen Produktionsstandort. „Beispiele wie dieses zeigen, dass Deutschland ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt“, so der Verwaltungschef. Die Modernisierung in Reinbek sichere Arbeitsplätze in der Region und sei eine wichtige Investition für die Zukunft.