Reinbek. Bis zu 127 Wohnungen wollte Fördern und Wohnen in Sachsenwaldau bauen. Daraus wird nichts, wie Bürgermeister Björn Warmer mitteilt.

Viele Oher waren gegen das Bauprojekt „lebendiges Dorf“. Nun ist es gestorben. Das Sozialunternehmen F&W, Fördern und Wohnen, wollte auf dem rund 74 Hektar großen Gelände des historischen Gutes Sachsenwaldau, wo F&W eine Eingliederungshilfe für Menschen mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen anbietet, bis zu 127 Wohnungen bauen. Denn in der isolierten Lage sei keine Inklusion möglich.

Doch aus dem „lebendigen Dorf“ wird nichts, wie Bürgermeister Björn Warmer der Stadtverordnetenversammlung mitteilte. Die Landesplanung in Kiel will eine Wohnbebauung im Außenbereich nicht gestatten. Die einzige Verkehrsanbindung über die denkmalgeschützte Straße Sachsenwaldau sowie die Nachbarschaft zum Naturschutz- und Wasserschutzgebiet Bille waren weitere Hindernisse.

Landesplanung lässt umstrittenes Bauprojekt Sachsenwaldau platzen

Wohnungsbau auf Sachsenwaldau
Das Projekt „Lebendiges Dorf“ von Fördern & Wohnen hatte ein Miteinander von Familien, Klienten und Menschen mit sozialem Bedarf vorgesehen. © Fördern & Wohnen | RHWZ Architekten

„Es ist mir unverständlich, dass Fördern und Wohnen das nicht im Vorwege in Kiel klären konnte“, sagte Günter Herder-Alpen, Fraktionschef der Grünen, dazu. „Die Frage ist auch, ob dies das Ende vom Lied ist oder ob Fördern und Wohnen das Projekt in einem kleineren Rahmen realisieren darf. Das wäre dann sicherlich eher unter den Gesichtspunkten der Bestandserhaltung zu sehen. Das wäre eine ganz andere Nummer als das geplatzte Projekt.“

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Bürgervorsteherin Brigitte Bortz (CDU) sieht keine Chance mehr für das Vorhaben, auch nicht im kleineren Rahmen. „Das ist jetzt gekippt worden“, bedauert sie. „Wir in der CDU hätten das Projekt gern weiter beraten, denn wir brauchen in Reinbek dringend Wohnraum. Ob dies an diesem Standort so ideal gewesen wäre und ob man dort nicht auch weniger Wohnungen hätte bauen können, das wird nun offen bleiben.“ Sie befürchtet, dass Fördern und Wohnen das Gelände nun aufgeben wird.

Das Sozialunternehmen selbst will sich zurzeit noch nicht zum Ausgang seines Projektes äußern, da es noch keine offizielle Nachricht über die Ablehnung erhalten habe.