Bad Oldesloe. Dem Kreis fehlt eine flächendeckende Ausstattung. Das soll sich ändern. Jetzt hat der Landrat ein Update zum Zeitplan gegeben.
Es ist ein Thema, das alle Bürgerinnen und Bürger betrifft: Wenn Katastrophen wie Großbrände, Stürme und Hochwasser passieren oder ein Cyberangriff die kritische Infrastruktur lahmlegt, muss die Bevölkerung gewarnt werden. Weil extreme Wetterphänomene zunehmen und die weltpolitische Lage angespannt ist, werden solche Szenarien wahrscheinlicher. Bei bundesweiten Warntagen probten Bund, Länder und Kommunen in jüngerer Vergangenheit immer wieder, wie gut – oder schlecht – das aktuell funktioniert. Mehrere Warnapps sind mittlerweile auf dem Markt.
Möglich ist auch, die Bevölkerung mit einem klassischen Sirenenalarm zu warnen – theoretisch. In der Praxis ist das in Stormarn aktuell nicht denkbar. Wie berichtet, fehlt es dem Kreis an einer flächendeckenden Sirenenversorgung. Kreisweit gibt es nur noch 157 Sirenen, in Ahrensburg beispielsweise überhaupt keine mehr. „Viele Sirenen wurden in den 90er-Jahren abgeschaltet, weil sie als nicht mehr notwendig erachtet wurden“, sagt Landrat Henning Görtz. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges schien die Gefahr eines Atomkrieges gebannt.
Kreis Stormarn stellt 5 Millionen Euro für Sirenenausbau bereit
Das soll sich zukünftig wieder ändern. Nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal hat zum Umdenken angeregt. Wie berichtet, hat Stormarn ein Sirenenförderprogramm ins Leben gerufen. Insgesamt fünf Millionen Euro stellt der Kreis dafür bereit: 4,5 Millionen über drei Jahre verteilt plus 500.000 Euro Reserve. Bund und Land kofinanzieren den Sirenenausbau.
Jetzt hat der Landrat ein Update zum aktuellen Stand gegeben. Die Ausschreibung läuft über das Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH). „Wir erwarten, dass die GMSH am 8. Januar den Zuschlag erteilt“, so Görtz. Wenn das passiert ist, können die Aufträge für die Sirenen vergeben werden. „Aktuell haben wir 93 Anträge aus den Kommunen vorliegen“, so Görtz. Dank der Förderung müssen die Städte und Gemeinden für die Anschaffung nichts bezahlen. Danach kommen sie aber für den Betrieb auf. Bis 2026 soll im Ernstfall wieder überall in Stormarn eine Sirene zu hören sein.