Barsbüttel. Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd: Ein Medizintechniker und Spargelherzog fordert Manager aus Barsbüttel heraus.
Wer tritt im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd für die CDU als Kandidat bei der Bundestagswahl 2025 an? Diese Frage ist nun wieder völlig offen. Denn mit Timo Bohnhoff aus dem direkt an der Stadtgrenze zu Lübeck gelegenen 1600-Einwohner-Dorf Krummesse hat ein zweiter Kommunalpolitiker seine Bewerbung bekannt gegeben. Bereits im April hatten der Stormarner CDU-Kreisverband und die Ortsvorstände den Barsbütteler Henri Schmidt nominiert. Die Entscheidung fällt am Sonnabend, 21. September, bei einer Wahlkreismitgliederversammlung im Hotel Quellenhof in Mölln.
Der 33 Jahre alte Timo Bohnhoff ist Gemeindevertreter in seinem Heimatort und Kreistagsabgeordneter. Außerdem gehört er dem Innen- und Rechtsausschuss im Schleswig-Holsteinischen Landkreistag an. Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist Bohnhoff zudem als Spargelherzog bekannt. In dieser Rolle setzt er sich für die Förderung des regionalen Spargelanbaus und die Unterstützung der lokalen Landwirtschaft ein. Der Medizintechniker hatte in der Corona-Pandemie zwei Spargelbeete gepachtet und so Geschmack an dem Edelgemüse gefunden.
Zwei Kommunalpolitiker wollen für die CDU in den Bundestag
Mit dem Slogan „Zukunft. Sicher. Gestalten.“ will Bohnhoff zunächst die Parteimitglieder und im möglichen zweiten Schritt die Wähler für sich gewinnen. „Dieser Slogan repräsentiert meine Vision für unsere Zukunft. Es geht darum, Sicherheit in unruhigen Zeiten zu bieten und die Zukunft aktiv zu gestalten“, sagt er.
Bohnhoff ist als Projektleiter in der Medizintechnik tätig. Der berufliche Hintergrund habe ihm gezeigt, wie wichtig Innovation und Effizienz im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft seien. Diese Erfahrungen will er in seine politische Arbeit einfließen lassen. „Ich bin fest entschlossen, die Herausforderungen unserer Region auf die bundespolitische Bühne zu bringen.“
Der eine Kandidat ist 33 Jahre alt und der andere 40
Als einer der jüngeren Politiker im Kreis repräsentiere er eine neue Generation und habe frischen Wind in die lokale Politik gebracht. So möchte der 33-Jährige auch junge Menschen ansprechen und motivieren, sich politisch zu engagieren. Zu seinen Themenschwerpunkten zählt er unter anderem die Stärkung der militärischen und inneren Sicherheit, Begrenzung der irregulären
Migration, Förderung von wirtschaftlichen Investitionen und Innovationen, Digitalisierung und Entbürokratisierung, Förderung des ländlichen Raums, Sicherstellung der ärztlichen Versorgung und Pflege im ländlichen Raum sowie Investitionen in Bildung und Forschung.
Kommunalpolitische Erfahrung kann auch der zweite Kandidat Henri Schmidt in die Waagschale werfen. Der 40-Jährige, der seit 2016 mit Frau, Sohn und Tochter in Barsbüttel lebt, ist CDU-Fraktionsvorsitzender in der Gemeinde und seit der Kommunalwahl Mitte 2023 auch Bürgervorsteher. Seit dem Vorjahr ist er zusätzlich Kreistagsabgeordneter. Schon im April hatten ihn die Christdemokraten in Stormarn als ihren Kandidaten präsentiert.
Barsbütteler Henri Schmidt ist Geschäftsführer einer IT-Firma
Nach dem Abitur verpflichtete sich der gebürtige Brandenburger Henri Schmidt für zwölf Jahre bei der Bundeswehr. Er war Offizier bei der Luftwaffe und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Hamburg. An der Universität der Bundeswehr studierte er Politikwissenschaften und Wirtschaft, trat damals in die CDU ein. In Hamburg-Jenfeld war er stellvertretender Ortsvorsitzender, außerdem leitete er das Büro des Wandsbeker Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke. Beruflich stieg er in einem amerikanischen IT-Konzern in die Geschäftsleitung auf. Seit Herbst ist er Geschäftsführer bei einer deutschen IT-Firma.
Auch interessant
- Ahrensburg will breitere Brücke über die S4 – die Bahn soll zahlen
- Beim Kinosommer trifft der grüne Bogenschütze auf Aquaman
- Nach Insolvenz: Was wird aus Schloss Tremsbüttel?
Aufgrund seiner beruflichen Laufbahn bringe er vor allem Kompetenzen in den Bereichen Verteidigung und Wirtschaft mit, so Schmidt. Ein Ziel sei es, für den wachsenden Wahlkreis möglichst viele Bundesmittel für Schulen, Kindergärten und Straßen einzuwerben. Zudem müsse eine moderne Bundeswehr in die Lage versetzt werden, das Land sowie das Bündnisgebiet von EU und Nato schützen zu können. „Ohne Sicherheit ist alles nichts“, so Schmidt.
Zum Wahlkreis gehören auch die Städte Ahrensburg, Reinbek und Glinde
Zum Bundestagswahlkreis 10 gehören der Großteil des Kreises Herzogtum Lauenburg (mit Ausnahme der Ämter Berkenthin und Sandesneben-Nusse, die zum Wahlkreis Lübeck zählen), außerdem in Stormarn die Städte Ahrensburg, Reinbek und Glinde sowie die Gemeinden Barsbüttel, Großhansdorf, Oststeinbek und die Orte in den Ämtern Siek und Trittau.
2009, 2013 und 2017 hatte der Lauenburger Norbert Brackmann das Direktmandat im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd dreimal in Folge für die CDU gewonnen. Nach Brackmanns freiwilligem Rückzug schickte die CDU 2021 den Wentorfer Thomas Peters ins Rennen. Er lag aber deutlich hinter Nina Scheer (SPD), die erneut antreten will.