Großhansdorf. Wasserwerk Rümeland soll energieautark werden. Vorhaben ist im Ort umstritten. Vorstellung war zuletzt mehrfach verschoben worden.
Die Pläne von Hamburg Wasser, am Wasserwerk Rümeland in Großhansdorf ein Windrad zu errichten, sind in der Waldgemeinde auf gemischte Reaktionen gestoßen. Am Montag, 15. Juli, ist das Vorhaben nun erneut Thema im Bau- und Umweltausschuss. Vertreter des Unternehmens wollen dann Details zu dem Projekt vorstellen und Bedenken ausräumen.
Das Konzept von Hamburg Wasser sieht den Bau eines rund 120 Meter hohen Windrades mit etwas mehr als 80 Metern Rotordurchmesser auf einer unternehmenseigenen, etwa einen Kilometer nordöstlich des Wasserwerks gelegenen Fläche zwischen den Straßen Apelsweg und Beimoorweg vor. Die Anlage soll über eine Leistung von zwei Megawatt verfügen. Außerdem ist neben dem Windrad ein etwa vier Hektar großer Solarpark mit einer Leistung von vier Megawatt Peak geplant.
Windrad am Wasserwerk Großhansdorf: Hamburg Wasser stellt Pläne vor
Die Anlage ist Teil des standortübergreifenden Projektes „RAUTEE#“. Die Abkürzung steht für „Resiliente, autarke und umweltfreundliche Trinkwassergrundversorgung durch den Einsatz erneuerbarer Energien in Hamburg“. Kurz: Hamburg Wasser möchte seine Wasserwerke mittelfristig energieautark machen.
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In Großhansdorf sollen Windrad und Solarpark im Katastrophenfall einen 72-stündigen Notbetrieb des Wasserwerks ermöglichen. Die Unabhängigkeit von der Strompreisentwicklung trage auch zu mehr Preisstabilität für die Kunden bei. Als Pilotprojekt wird ein ähnliches Vorhaben derzeit bereits am Standort Hamburg-Curslack umgesetzt. Dort soll ein Windrad mit einer Nabenhöhe von 116 Metern entstehen. Außerdem erhält das Dach eine Photovoltaik-Anlage.
Bürger und Politik äußern Bedenken wegen Höhe, Lärm und Vögeln
In Großhansdorf gab es zuletzt bei der Politik, aber auch bei Bürgern Bedenken bezüglich des Vorhabens. Kritikpunkte waren unter anderem die Höhe der Anlage und ihre optischen Auswirkungen auf die Umgebung, die Sorge vor Lärmemissionen und Bedenken, ob das Windrad Tiere, insbesondere Vögel, beeinträchtigen könnte. Die Vorstellung der Pläne durch Hamburg Wasser war eigentlich bereits für März geplant, wurde dann aber zweimal verschoben, nachdem der zuständige Mitarbeiter des Unternehmens erkrankt war.
Bau- und Umweltausschuss Großhansdorf Mo 15.7., 19 Uhr, Sitzungssaal im Rathaus, Barkholt 64