Glinde. Enttäuschung bei Sören Deutsch. Gegen Heimatverein war sein letztes Spiel als TSV-Coach geplant. Partie wurde kurzfristig abgesagt.

Seinen Abschied als Trainer des TSV Glinde hatte sich Sören Deutsch ganz anders ausgemalt. Alles war angerichtet für das Heimspiel der Bezirksligafußballer gegen den SC Vier- und Marschlande, Heimatverein von Deutsch, zu dem er nun zurückkehrt, um bei der zweiten Mannschaft und den Alten Herren auszuhelfen. Doch wenige Minuten vor dem geplanten Anpfiff wurde die Partie abgesagt.

Schiedsrichter Luis Malter erklärte nach Rücksprache mit beiden Trainern den Kunstrasenplatz für unbespielbar. SVCM-Coach Thorsten Beyer hatte sich wegen einer vereisten Stelle im Strafraum für die Absage ausgesprochen. Deutsch reagierte erbost: „Am Ende ging es um einen Quadratmeter. Thorsten Beyer hatte einfach keinen Bock zu spielen. Damit hat er mir ein Spiel geklaut, das ich nie mehr in meinem Leben wiederbekomme.“ Zuvor habe die B-Jugend auf demselben Platz problemlos spielen können, betonte Deutsch. Er sei traurig und konsterniert.

Scheidender Coach bestellte Pizza für das Team

Thorsten Beyer wehrte sich gegen die Vorwürfe. Er sagte: „Im Strafraum war eine gefrorene Stelle von vier bis sechs Quadratmetern, auch der Schiedsrichter hatte Bedenken. Nicht umsonst sind sehr viele Spiele am Wochenende ausgefallen. Von daher ist Sörens Reaktion emotional nachzuvollziehen, an den Fakten gemessen aber nicht.“

Gefeiert wurde dann trotzdem noch. Deutsch bestellte Pizza an den Sportplatz und ließ die vergangenen fünf Jahre Revue passieren: „Glinde wird mir sehr fehlen, gerade die Ehrenamtlichen, die im Hintergrund so viel tun. Das habe ich in der Form nirgends erlebt.“ Deutsch hatte im Oktober seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Als Grund gab er an, dass einige Spieler nicht dieselbe Leidenschaft an den Tag gelegt hätten wie er selbst. Er gehe aber im Guten. „Auf die meisten Spieler konnte ich mich immer verlassen. Die Mannschaft wäre in der Lage, um den Titel mitzuspielen, einige sind aber auch mit Platz sechs zufrieden. Da passten die Ansprüche nicht mehr zusammen.“ Seinem bisherigen Co-Trainer Kevin Karras drücke er für die Nachfolge die Daumen, sagte Deutsch. „Er hat sehr viel Ahnung von Fußball, könnte manchmal noch selbstbewusster sein. In ihm steckt ein Cheftrainer. Es ist eine sehr gute Entscheidung vom Verein, auf ihn zu setzen.“