Oldenburg. Basketball: TSV Bargteheide Bees knacken in Oldenburg erneut die 100-Punkte-Marke. Was bis zum Saisonende noch ansteht.

Zur rasanten Entwicklung der TSV Bargteheide Bees gehört es auch, dass bereits von Pflichtsiegen gesprochen wird – und der Aufsteiger die Hundert-Punkte-Marke knackt. Das ist Stormarns Basketball-Primus in der 1. Regionalliga Nord nun schon zum zweiten Mal in Folge gelungen. Allerspätestens mit dem souveränen 102:87 (56:42) beim Oldenburger TB, während die direkte Konkurrenz verlor, ist das Team ein ganz großer Kandidat auf Rang vier, der die Qualifikation für die Play-offs bedeutet.

„Wir sind momentan in Bestbesetzung, wir trainieren gut, die gute Arbeit zahlt sich jetzt langsam aus“, sagte Sportdirektor Said Ghakamkarizadeh nach dem elften Saisonsieg im 18. Spiel. Das Team habe mittlerweile die Ruhe entwickelt, in schwierigen Spielen zu bestehen und die vermeintlich leichten Spiele zu gestalten. „Und tatsächlich gibt es in dieser Liga ja keine leichten Gegner.“

TSV Bargteheide Bees: US-Profi Jeremy Ingram erzielt 39 Punkte

Manchmal sieht das aber schon so aus. Vor einer Woche etwa, als die Bees im Derby das Schlusslicht TSG Bergedorf abfertigten (103:63), und auch nun beim Vorletzten in Oldenburg. Von Beginn an lagen die Bargteheider in Führung und konnten sich schon zum Ende des ersten Viertels etwas absetzen (23:15). In der Folge wuchs der Vorstand kontinuierlich an. Zur Pause lagen die Bees mit 14 Punkten vorn und am Ende des sehr dominanten dritten Viertels sogar schon mit 30 Punkten. Damit war die Partie vorzeitig entschieden. Im letzten Spielabschnitt ließ es das Team von Trainerin Şükran Gencay bereits locker angehen und ließ den Gegner wieder etwas herankommen. So sah das Endresultat knapper aus, als die Partie war. Am Sieg der Bees änderte das nichts. Rund drei Minuten vor Ende machte Kapitän Tobias Schümann per Freiwurf die Hundert voll.

Besonders Spielmacher Jeremy Ingram war für Oldenburg nicht zu halten. Der US-Profi erzielte satte 39 Punkte bei guter Wurfquote und steuerte sieben Assists, sechs Steals und sechs Rebounds bei – überragende Werte. „Er hat sein bestes Saisonspiel gezeigt“, lobte Gencay. „Aber auch Abu stach mit vielen guten Pässen und seinem Double Double raus.“ Gemeint ist Abdulai Abaker, der auf 20 Punkte und elf Assists kam. Auch der Rest der Mannschaft erfüllte einmal mehr seine Aufgaben. Für die weiteren Zähler sorgten Marcel Hoppe (20), Schümann (7), Vladimir Migunov, Fabian Kleveman (beide 4), Carl Ceesay, Ibrahim Jabby (beide 3) und Jacob Gäde (2). Außerdem kamen Vincent Beckmann und Lukas Fleischhauer für einige Minuten zum Einsatz. Gencay: „Ich bin froh, dass wir als Team den nächsten souveränen Sieg erspielen konnten. Wir hatten starke Wurfquoten und sehr wenig Ballverluste.“

Rennen um letzten Play-off-Platz: Bees haben es in der eigenen Hand

Das Rennen um den verbleibenden Play-off-Platz hinter den Spitzenclubs aus Stade (16:2 Siege), Neustadt (15:3) und Berlin (14:4) wird immer spannender – und die Bees als Tabellenfünfter haben es in der eigenen Hand. Dank des direkten Vergleichs liegt Bargteheide in der Tabelle vor den punktgleichen Clubs aus Göttingen und Braunschweig (alle 11:7). Der Rückstand auf den ärgsten Konkurrenten Aschersleben (11:6) schrumpfte dank der Niederlage des Tabellenvierten gegen Braunschweig.

„Wir können es jetzt wieder aus eigener Kraft schaffen – aber die Konstellation ändert sich ja an jedem Spieltag“, sagte Sportdirektor Ghalamkarizadeh. „Wir schauen nur auf uns.“

Sonnabend steht die schwierigste Aufgabe der restlichen Saison an

Die schwierigste Aufgabe der Restsaison steht am kommenden Sonnabend an. Dann müssen die Bees zu den Berlin Braves 2000, die zwölf Spiele in Serie gewonnen haben. Im Hinspiel hatten die Braves den Bees eine empfindliche 68:91-Niederlage zugefügt. Mittlerweile gelten die Berliner als Top-Favorit auf die Meisterschaft. Zwar liegen sie in der Tabelle nur auf Rang drei, in der Rückrunde konnten sie jedoch sowohl Neustadt als auch Stade bezwingen.

Ein Grund dafür ist, dass das Team von Trainer Achmadschah „Chacha“ Zazai, der früher selbst in der BBL (125 Spiele) und der ProA aktiv war, massiv verstärkt wurde. Zur Rückrunde kamen Martin Seiferth, Noah Litzbach und Shawn Scott. 2,08-Meter-Center Seiferth stammt aus der Alba-Jugend und bringt fünf Jahre ProA-Erfahrung mit. Forward Litzbach war zuvor wichtiger Leistungsträger bei Liga-Rivale Aschersleben. Und US-Guard Scott war in der Hinrunde in der 1. Regionalliga West aktiv und mit 31,8 Punkten bester Scorer aller vier 1. Regionalligen, dazu kamen noch 10,8 Rebounds und 6,1 Assists. Ein weiteter Leistungsträger der Mannschaft ist weiterhin Marley Jean-Louis (20,6 Punkte im Schnitt), der ebenfalls ProB-Erfahrung vorweisen kann.

Es ist also offensichtlich, dass die Braves mit aller Macht in die ProB wollen. Erklärtes Ziel des Vereins ist es, bis 2030 in der BBL zu spielen. Tip-off ist am Sonnabend, 25. Februar, um 17 Uhr in der traditionsreichen Sömmeringhalle in Berlin-Charlottenburg.