Wedel. Ministerium gibt überraschend Fördergelder für geplante Umgestaltung frei. Wegen des Sparzwangs steckt die Stadt nun in der Zwickmühle.

Etwas überraschend hat das Land Schleswig-Holstein – trotz des angekündigten Sparkurses – doch Fördergelder für das Wedeler Strandbad an der Elbe freigegeben. Das Areal neben dem Schulauer Hafen, dort hat auch der Beach-Club 28Grad seine Heimat, soll modernisiert werden. Rund 840.000 Euro soll der gesamte Umbau kosten. Nun fließen aus dem Innenministerium zwei Drittel des Geldes nach Wedel. Dabei hatte es zunächst nicht danach ausgesehen.

Wegen der riesigen Schuldenlast Wedels sollten die Politiker im Planungsausschuss darüber entscheiden, welche einzelnen Maßnahmen aus dem Umbau-Paket jetzt verwirklicht werden sollen. Während der Sitzung am Dienstagabend gab es dann jedoch die Übereinkunft, das Thema aufgrund der desaströsen Haushaltslage Wedels erst wieder im Januar aufzugreifen. Denn: In den kommenden Wochen müssen Verwaltung und Politik gemeinsam einen genehmigungsfähigen Haushaltsentwurf erarbeiten und dem Innenministerium Schleswig-Holsteins vorlegen. Der Entwurf muss radikale Einsparungen aufweisen.

Wedels Strandbad an der Elbe: Verwaltung möchte definitiv die Zufahrtsstraße erneuern

Im Rahmen der Umgestaltung des Strandbads solle eine abermals abgespeckte Variante durchgewinkt werden. So soll laut Empfehlung der Verwaltung zunächst prioritär die Wiederherstellung des Zugangs und die Zufahrt zum Hakendamm ermöglicht werden – und möglichst auch ein Basketball-Platz und ein Wetterschutz gebaut werden.

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Die Bauarbeiten für den Hakendamm, laut Verwaltung ohnehin „dringend erforderlich“, kosten geplant 265.000 Euro. Der Eigenteil Wedels läge wegen der Fördermaßnahme noch bei gut 88.000 Euro. Die beiden anderen Maßnahmen – „sehr wünschenswert“ – kosten zusammen 35.000 Euro, Wedel müsste nach Abzug der Fördergelder noch gut 11.700 Euro beisteuern.

Verwaltung warnt: Wird Umbau abgelehnt, bleibt die Stadt auf 100.000 Euro Planungskosten sitzen

„Wünschenswert“ wären zwar auch eine Bepflanzung, um den Sandeintrag in die Elbe zu verhindern, ein Übergang zum Strand und eine barrierefreie Rampe zu den angrenzenden Parkplätzen. Diese bedeuteten jedoch zusammen noch einmal 180.000 Euro Eigenanteil aus der Haushaltskasse.

In der Verwaltungsempfehlung heißt es dazu: „Die weiteren Einzelmaßnahmen wären wünschenswert, man könnte jedoch zugunsten einer finanziellen Einsparung darauf verzichten. Bei einer kompletten Streichung der Maßnahme verblieben alle bereits angefallen Planungskosten, etwa 100.000 Euro, bei der Stadt Wedel, zuzüglich der Herstellungskosten für den Hakendamm. Damit entstünden insgesamt höhere Kosten für die Stadt.“