Wedel. Trotz hoher Schulden möchte Wedel seine Touristenattraktion aufhübschen. Weil das Geld fehlt, gibt es nun diesen Kompromiss.

Die Stadt Wedel will in ihre gute Stube, den Elbstrand, investieren, ächzt aber gleichzeitig unter einem Schuldenberg, der weit über 90 Millionen Euro liegt. Seit Jahren wird der defizitäre Haushaltsentwurf vom Land nur mit Auflagen und Spar-Appellen genehmigt – für das Jahr 2023 betrug das Minus gut 13 Millionen Euro.

Verwaltung und Politik sind zum Sparen gezwungen. Auf der anderen Seite soll das Strandbad an der Elbe in Wedel dringend saniert werden, um auch in Zukunft ein attraktiver Anziehungspunkt für Wedeler und Touristen zu bleiben. Erst im Sommer war neuer Sand an den Strand gebracht worden. Nun sollen die ursprünglich geplanten Umbaumaßnahmen am Strandbaddamm etwas weniger umfangreich ausfallen..

Umbau am Strandbad an der Elbe: Investitionen um die Hälfte gekürzt

Eigentlich waren gut 1,4 Millionen Euro für die Sanierung des Areals unweit des Schulauer Hafens seitens der Verwaltung eingeplant worden. Auf einer Sitzung des Planungsausschusses ist nun eine abgespeckte Variante von nur noch gut 800.000 zu investierenden Euro beschlossen worden.

Das Strandbad in Wedel an der Elbe soll umgestaltet werden.
Das Strandbad in Wedel an der Elbe soll umgestaltet werden. © Frederik Büll | Frederik Büll

Diese fünf Punkte sind geblieben: Der Zugang und Zufahrt über einen neugestalteten Hakendamm wird wiederhergestellt, eine barrierefreie Rampe wird am Deich gebaut, der Übergang zum Strand wird neu gestaltet, Pflanzen für den Strandschutz gepflanzt. Zudem sollen unter dem Punkt Spielplatzgestaltung ein Basketball-Platz und ein Regenschutz entstehen.

Strandbad-Umbau: Verwaltung legte abgespeckte Variante vor

Im Vorfeld hatte die Wedeler Politik die Verwaltung darum gebeten, die einzelnen Posten der Sanierungsmaßnahme in Hinblick auf die prekäre Haushaltssituation noch einmal genau zu prüfen. Diesem Wunsch war entsprochen worden. Mit neun Ja-Stimmen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen und SPD ist die sparsamere Option gewählt worden. Die Wedeler Soziale Initiative (WSI) stimmte dagegen, die FDP enthielt sich.

Strandbaddamm: Die ursprüngliche Planung.
Strandbaddamm: Die ursprüngliche Planung. © Stadt Wedel/Bruun & Möllers GmbH & Co.KG | Stadt Wedel/Bruun & Möllers GmbH & Co.KG

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Das Geld liegt dabei bereits auf dem Treuhänderkonto für die gesamte Städtebaumaßnahme Stadthafen. Da die Kosten für diese Investitionen gedrittelt werden, hatte es auch stets Stimmen gegeben, die Umgestaltung des Strandbaddamms ungeachtet des Sparzwangs anzugehen, da Bund und Land die anderen beiden Drittel aus Fördermitteln bereitstellten.

Das Strandbad liegt direkt neben dem Hotel Hafen Wedel.
Das Strandbad liegt direkt neben dem Hotel Hafen Wedel. © Frederik Büll | Frederik Büll

Die Verwaltung hatte dahingehend argumentiert, dass, wenn ein Umbau nicht beschlossen werden würde, nur ein Drittel in den Haushalt der Stadt zurückfließen würde. Eine anschließende Neugestaltung des Strandbads müsste in diesem Fall dann von der Stadt komplett übernommen werden.

Die Schwerpunkte des geplanten Umbaus am Strandbaddamm liegen in den Eingangs- und Übergangsbereichen, zudem sollte eigentlich ein zentraler Fahrradabstellplatz entstehen. Eine Treppe zur Deichquerung und eine barrierefreie Rampe waren beispielsweise mit 350.000 Euro Kosten eingeplant. Von den insgesamt acht Maßnahmen sind nun fünf übrig geblieben.

Strandbad in Wedel sei einer der meistfrequentierten Orte

Der Bereich des Strandbads Wedel sei einer der meistfrequentierten Orte der Stadt, hieß es einst in einer Verwaltungsempfehlung. Hinter dem Deich gibt es eine große Wiese mit Bäumen, Spielgeräten und Grillplätzen. Auch der angrenzende Sandstrand und der Beachclub 28 Grad laden in den Sommermonaten zum Verweilen ein.

Das Strandbad werde vor allem zur Naherholung genutzt. „Neben Familien mit Kindern sind Jugendliche und Erwachsene die Zielgruppe zur Nutzung dieser Flächen. Grundsätzlich stellt der Bereich ein breites Angebot für alle Altersgruppen zur Verfügung. Jedoch sind einige Teilbereiche in die Jahre gekommen oder werden bisher durch Provisorien geprägt.“