Wedel. Zehn Jahre blieben die Kosten für Beschicker stabil. Das soll sich nun ändern. Denn die Stadt mache Minus mit den fünf Märkten.

Für die Markthändler in Wedel könnte es im kommenden Jahr teurer werden: Weil der Schuldenberg der Stadt immer größer wird, ist die Konsolidierung des Finanzhaushalts ein wichtiges Thema, das nun auch die Wochenmärkte betrifft. Denn Einnahmen für die Stadt müssen erhöht, Ausgaben verringert werden. Mehr Einnahmepotenzial erkennt die Verwaltung jetzt bei den fünf Wochenmärkten im Stadtgebiet.

Die Politiker, die mit einer Hypothek eines Millionen-Defizits in Wedels Haushalt umgehen müssen, mögen in der Ratssitzung am heutigen Donnerstag (18 Uhr, Rathaus) aus Rathaus-Sicht den Beschluss für höhere Standgebühren für die Marktbeschicker fassen. Dies müsse so sein, um den Betrieb für die Verwaltung kostendeckend aufrechterhalten zu können.

Wochenmärkte in Wedel: Händler sollen höhere Standgebühren zahlen

Wochenmärkte in Wedel gibt es am Hasenknick (Mittwoch), Am Roland (Mittwoch und Freitag), in der Friedrich-Eggers-Straße (Freitag) und an der Spitzerdorfstraße (Sonnabend) – jeweils von 8 bis 12 Uhr. Die Standgebühren sollen sich von aktuell 57 Cent pro Quadratmeter am jeweiligen Wochenmarkttag für die Händler auf dann 71 Cent erhöhen.

Grundlage für diese Erhöhung ist eine interne Kalkulation der Rathausmitarbeiter, die die finanziellen Auswirkungen der Wochenmärkte auf die Verwaltung mit Blick auf die Vergangenheit und Zukunft ermittelt hat. Insgesamt 31 Markthändler seien in Wedel aktiv. Die Wochenmärkte werden von den Kommunen betrieben. „Für die Teilnahme an den Wochenmärkten sind Standgelder zu entrichten, die in einer Satzung festzusetzen sind. Die Gebühren richten sich nach der aktuellen Kalkulation“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.

Wedel: Verwaltung zieht Wochenmarktbilanz – Gebühren müssten steigen

Die Kosten für die Stadt sind zwischen 2020 und 2024 um knapp 16.600 Euro gestiegen – und es soll auch in den kommenden Jahren teurer werden. Im Jahr 2022 lag das Minus beispielsweise bei gut 4200 Euro. In der Kostenkalkulation der Verwaltung ist etwa von „Betriebsausgaben“ die Rede. Demnach wird den Markthändlern zum Beispiel auch der nötige Strom zur Verfügung gestellt.

„Die Marktstände auf den Wedeler Wochenmärkten werden durch städtische Stromkästen versorgt. Der verbrauchte Strom wird von den Stadtwerken Wedel erfasst, von der Stadt Wedel gezahlt und später auf die Standgebühren der Händler und Händlerinnen umgeschlagen“, sagt Stadtsprecherin Doris Brandt.

„Stadt Wedel kalkuliert die Standgebühren ausschließlich kostendeckend“

Die Standgebühr sei gemäß Marktsatzung festgelegt. Brandt betont: „Die Stadt kalkuliert die Standgebühren ausschließlich kostendeckend und nicht gewinnbringend.“ Die Standgelder seien laut Beschlussvorlage auf der Grundlage des Kommunalabgabengesetzes nach den Daten der Kosten- und Leistungsrechnung ermittelt worden.

Ziel solch einer Gebührenkalkulation sei die Deckung der entstandenen Kosten durch die erhobenen Standgelder, heißt es in der Begründung der Verwaltungsempfehlung. Der aktuelle Satz von 57 Cent pro Quadratmeter des Verkaufsstandes war vor zehn Jahren, im Jahr 2014, festgelegt worden.

Stadt appelliert an Politik: „Wegfall der Wochenmärkte ist nicht in öffentlichem Interesse“

Die Marktsatzung schafft eine einheitliche Grundlage für alle Teilnehmenden. Die Satzung regelt in Wedel zum Beispiel, dass auch die Verweigerung eines von der Stadt zugewiesenen Standplatzes als Ablehnungsgrund für die Zulassung dienen könne. Die beschriebene Anpassung der Standgelder ist dann darin ebenfalls erhalten.

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Die Stadt appelliert an die Politiker: „Zu einem kostendeckenden Betrieb der Wochenmärkte gibt es keine Alternative. Ein Wegfall der Wochenmärkte, auch der sehr kleinen, ist aus Sicht der Verwaltung nicht im öffentlichen Interesse. Die Verwaltung schließt Märkte erst dann, wenn ein Betrieb durch den Wegfall von Marktständen nicht mehr tragbar ist.“ Mit der Erhöhung der Standgelder würden zudem die Gebührenverluste aufgefangen werden, die durch den Wegfall von Marktständen entstanden seien.