Wedel. Der stadtbekannte Integrationsaktivist starb während eines Türkei-Aufenthaltes. Stadt unterstützt Familie nun mit einer Veranstaltung.
Auch gut zwei Monate nach dem tragischen Tod des Wedeler Integrationsaktivisten Hüseyin Inak sind Trauer und Bestürzung in der Stadt spürbar. Die Lücke, die er hinterlässt, ist groß. Um das riesige soziale Engagement des mit nur 58 Jahren am 8. August plötzlich während eines Türkei-Aufenthalts verstorbenen Inaks zu würdigen, veranstaltet die Stadtverwaltung nun eine öffentliche Gedenkfeier zu Ehren Inaks.
Am Sonntag, 13. Oktober, beginnt „Wedel gedenkt Hüseyin Inak“ um 15 Uhr im Forum des Johann-Rist-Gymnasiums (Am Redder 8). Inak wurde 1966 geboren, die kurdisch-stämmige Familie aus der Türkei siedelte sich wenig später in Deutschland an. Seit 1979 lebte Hüseyin Inak in Wedel. Und weil er selbst aus eigener Erfahrung die Probleme kannte, die eine Anpassung an eine fremde Kultur und Sprache so mit sich bringt, machte er es sich zur Lebensaufgabe, anderen Migranten die Integration zu erleichtern.
Plötzlicher Tod in der Türkei: Bekannter Wedeler bekommt Gedenkveranstaltung
Nun soll gemeinsam dem engagierten Leben und gesellschaftlichem Wirken des über die Wedeler Stadtgrenzen bekannten – und beliebten – Wedelers posthume Wertschätzung entgegengebracht werden. Der Mitarbeiter der Diakonie Migration Pinneberg brachte in seiner Heimatstadt alle Kulturen und Religionen zusammen und war unter anderem auch leidenschaftlicher Basketball-Fan.
Während der Flüchtlingskrise 2015 packte er in seiner zweiten Heimatstadt mit an. Inak, der aus Bingöl in der Türkei stammt, war Mitbegründer der Yalla Risters, die bei Heimspielen des Zweitliga-Teams in der Steinberghalle lautstark für Stimmung sorgen.
Fangruppe Yalla Risters: Auch die Basketballer des SC Rist trauern um Hüseyin Inak
Mit einer Schweigeminute und einer emotionalen Ansprache der Marketing-Verantwortlichen Britta Wien-Hansen gedachten die Spieler, Verantwortlichen und Fans des SC Rist Wedel kürzlich in einem Testspiel des Zweitligisten gegen die Itzehoe Eagles vor dem Anpfiff des wohl leidenschaftlichsten Fans.
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Nun ehrt auch die Stadtverwaltung Inak posthum. „Die Familie Inak bedankt sich bei der Stadt Wedel für die Unterstützung bei der Umsetzung der Gedenkveranstaltung“, sagt Erkan Inak (37). Hüseyin Inak hinterlässt zudem einen zweiten Sohn, Ardil Semih (35), und eine Tochter, Fatma Ceren (25).