Wedel. Nach drei Bewerbern wagt sich nun auch die CDU aus der Deckung. Die bekannteste Frau der Union soll es richten. Das ist ihr wichtig.

Bevor die Wedeler am 17. November einen neuen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin wählen können, kommt gut zweieinhalb Monate vor der Abstimmung ordentlich Bewegung in das Feld der Kandidaten. Ursprünglich wollte sich die CDU erst am 13. September festlegen, wer für die Partei ins Rennen geschickt werden soll. Doch nun preschen die Wedeler Christdemokraten vor.

Wenig überraschend soll die Fraktionsvorsitzende Julia Fisauli-Aalto um das Bürgermeisteramt kandidieren. Die 51 Jahre alte Politikerin amtiert als zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Seit der Abwahl von Gernot Kaser führt sie bereits interimsweise die Verwaltung der Stadt Wedel. Nun will sie Chefin im Rathaus bleiben. Damit kandidieren inzwischen vier Bewerber um den Bürgermeisterposten. Außer Fisauli-Aalto hatten schon Claudia Wittburg (SPD) und die beiden parteilosen Kandidaten Andreas Kuhn und Timo Steyer ihre Kandidatur öffentlich gemacht.

Bürgermeisterwahl in Wedel: Julia-Fisauli Aalto kandidiert

„Unsere Stadt steckt in einer schwierigen Lage – ich möchte mich der Verantwortung stellen, um mit meinem Wissen und meinen beruflichen Erfahrungen Wedel wieder auf einen besseren Weg zu bringen“, so Fisauli-Aalto in einer Mitteilung der Partei.

Seit nunmehr fünf Monaten leite sie als ehrenamtliche, kommissarische Bürgermeisterin die Stadtverwaltung mit allen großen und kleinen Themen. „Ich sehe jeden Tag die Chancen, die es für Wedel gibt, aber als Realistin genauso die Grenzen“, wird sie in der CDU-Meldung vom heutigen Dienstag zitiert.

Julia Fisauli-Aalto: „Keine Zeit des Übergangs, sondern vielmehr Aufbruch für unsere Stadt“

Für Fisauli-Aalto ist „diese Zeit kein Übergang, sondern vielmehr Aufbruch für unsere Stadt“ gewesen. Sie habe sich nach eigenen Angaben ein gutes Miteinander mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut und „gemeinsam mit ihnen in dieser Zeit Liegengebliebenes aufgearbeitet, neue Projekte angepackt, und erste Schritte eingeleitet, um die Verwaltung organisatorisch für die Zukunft aufzustellen“, so die Mutter von drei Kindern.

Stadtpräsident Julian Fresch (CDU) gratuliert Julia-Fisauli Alto (CDU) zum Posten der Stellvertretung, nachdem das Abwahlverfahren gegen Gernot Kaser zu Ostern gestartet worden war. Ihr Stellvertreter ist Tobias Kiwitt (Bündnis 90/Die Grünen).
Stadtpräsident Julian Fresch (CDU) gratuliert Julia-Fisauli Alto (CDU) zum Posten der Stellvertretung, nachdem das Abwahlverfahren gegen Gernot Kaser zu Ostern gestartet worden war. Ihr Stellvertreter ist Tobias Kiwitt (Bündnis 90/Die Grünen). © Frederik Büll | Frederik Büll

Dieses Miteinander sei die Basis, um auch die schweren Aufgaben gemeinsam für Wedel zu lösen, meint sie. Fisauli-Aalto: „Mir ist nach diesen Wochen intensiver Arbeit also bewusst, was das Amt mit sich bringt. Ich möchte diese Erfahrung nutzen und meine Kraft weiterhin für unsere Stadt einsetzen.“

Bürgermeisterwahl in Wedel: CDU-Kandidatin will gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken

Sie möchte vor allem auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Wedel stärken. Sie freue sich auf die kommenden Wochen, in denen die Bürgermeisterkandidatin der CDU den Wedelerinnen und Wedelern ihre inhaltlichen Schwerpunkte erläutern könne.

„Der gesamte Vorstand der Wedeler Christdemokraten begrüßt die Entscheidung der Parteifreundin ausdrücklich“, so der Wedeler Parteichef Julian Fresch. „In den letzten Monaten hat Julia Fisauli-Aalto bewiesen, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Sie hat Ruhe und Sacharbeit zurück im Rathaus einkehren lassen – und beides braucht es auch weiterhin“, sagt Wedels Stadtpräsident.

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Wedels kommissarische Bürgermeisterin besitze laut Fresch sowohl die Empathie als auch die Führungsstärke, die es zur Leitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht. „Sie kennt die Zusammenarbeit mit Politik, anderen Verwaltungen, Unternehmen und Ehrenamt auch aus ihrer beruflichen Laufbahn und bringt als Betriebswirtin aus der Wirtschaft eine hohe Expertise für Wirtschaft und Finanzen und als Patchwork-Mama viel Wissen um Wedels Bildungs- und Sportlandschaft mit“, lobt der Wedeler Ortsverbandvorsitzende.

Das seien die Gründe, die die CDU nach der vergangenen Kommunalwahl im Vorjahr überzeugt hätten, sie als stellvertretende Bürgermeisterin zu nominieren. Der CDU-Vorstand sei überzeugt, dass die Mitglieder auf der Sitzung am 13. September diesem Vorschlag folgen werden.