Wedel. Die erste Ratspartei hat eine Kandidatin für die Nachfolge von Gernot Kaser nominiert. Diese Politikerin möchte Bürgermeistern werden.
Die erste Kandidatin für die anstehende Bürgermeisterwahl in Wedel steht fest. Nachdem die Sozialdemokraten an der Elbe zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammengekommen sind, haben sie diese Weichen stellende Entscheidung getroffen. Ihr Wahl fiel auf eine alte Bekannte. Zuvor war bereits eine SPD-Findungskommission gegründet worden, in der sich Kandidaten und Kandidatinnen für die anstehende Bürgermeisterwahl vorstellen konnten.
Der bisherige Amtsinhaber Gernot Kaser war Anfang Juni nach diversen Querelen und gut zwei Jahren seiner eigentlich sechs Jahre dauernden Amtszeit abgewählt worden. Jetzt steht die erste Kandidatin aus Reihen der Wedeler Stadtpolitik fest, die um die Gunst der Wähler werben wird.
Bürgermeisteramt in Wedel: SPD schickt Kandidatin Claudia Wittburg ins Rennen
Auf der Sitzung der Sozialdemokraten votierten die Wedeler Sozialdemokraten dabei einstimmig für ihre Ortsvorsitzende Claudia Wittburg (44), die bereits 2016 – damals ohne politische Erfahrung – angetreten war. Sie unterlag dem damaligen Bürgermeister Niels Schmidt (parteilos) in der Stichwahl nur knapp – und holte 45,6 Prozent. Schmidt kam auf 54,4 Prozent. Wittburg hatte schon damals angekündigt, es noch einmal probieren zu wollen. Nun ist die Zeit offenbar reif.
„Der Vorstand hatte zuvor eine Findungskommission eingerichtet, die sich nach Vorstellung mehrerer Bewerber für Claudia Wittburg ausgesprochen hatte“, heißt es in einer Mitteilung der SPD Wedel. Wittburg ist hauptberuflich Diplom-Medienwirtin und lebt seit 2012 mit ihrer Familie in Wedel.
SPD Wedel: Vermeintlicher Bürgermeisterkandidat Jochen Möller verzichtet
Zuletzt war auch der Name Jochen Möller, bis vor drei Jahren DLRG-Vorsitzender Schleswig-Holsteins, für eine Kandidatur ins Spiel gebracht worden. „Von Jochen Möller haben wir als Partei während des Findungsprozesses über nichts gehört“, sagt SPD-Ratsherr Laurin Schwarz.
In Ihrer Nominierungsrede verwies Wittburg vor den Mitgliedern darauf, dass Wedel sich auch in finanziell schwierigen Zeiten Gestaltungsräume sichern müsse. „Außerdem ist es jetzt wichtig, nach vorne zu schauen und die Wedeler Bürgerinnen und Bürger abzuholen. Wir haben einige Baustellen in Wedel, die wir nur gemeinsam lösen können“, sagte Wittburg.
Wedeler Sozialdemokraten: Claudia Wittburg vermittele „Aufbruchsstimmung“
Mit ihrer Rede habe sie nach Angaben der SPD offensichtlich den Nerv der Anwesenden getroffen. „Die SPD Wedel freut sich über die Aufbruchsstimmung, die Claudia Wittburg vermittelt“, so Bent Berger, stellvertretende Vorsitzende der Wedeler Sozialdemokraten. Sie seien stolz, „eine eigene Kandidatin ins Rennen zu schicken“.
- Wedel sucht Bürgermeister: Welche Kandidaten sich nach Kaser-Aus in Stellung bringen
- Willkomm Höft an der Elbe: Wedel erhält neue, kleine Attraktion im Schulauer Hafen
- Probleme mit Verkehr am Recyclinghof: Wedel reagiert mit neuer Einbahnstraße
Denn: „Das Ergebnis der Abwahl des Bürgermeisters am 9. Juni und die hohe Wahlbeteiligung haben gezeigt, dass die Menschen in Wedel Veränderungen und Fortschritt wollen. Claudia Wittburg wird diesen Wunsch nach Veränderung und Fortschritt beherzigen und stets das Wohl der Stadt im Blick behalten.“
Die vierfache Mutter Wittburg war seit 2016 als bürgerliches Mitglied in der Kommunalpolitik aktiv. Anschließend war sie zwischen 2018 und 2023 Ratsfrau der SPD im Stadtparlament. Aktuell ist Wittburg stellvertretende Vorsitzende im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Wedel. Zuletzt arbeitete sie politisch zudem etwa auch als stellvertretendes bürgerliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport mit.
Wittburg: „Ich möchte Wedeler überzeugen, wie wir Wedel noch lebenswerter machen“
Schon jetzt habe die Bürgermeisterkandidatin eine klare Vorstellung, wie sie im Wahlkampf auftreten will: „Ich möchte mit möglichst vielen Wedelerinnen und Wedelern ins Gespräch kommen und sie persönlich davon überzeugen, wie wir gemeinsam unser Wedel noch lebenswerter machen können. Das schafft man durch einen guten Zusammenhalt an möglichst vielen Fronten.“
Laut Gemeindeordnung des Landes Schleswig-Holstein muss noch in diesem Jahr die Bürgermeisterwahl in Wedel durchgeführt werden. Ein enges Zeitfenster. Doch Claudia Wittburg ist laut SPD-Mitteilung fest entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen: „Um für eine positive Zukunft Wedels zu kämpfen, ist immer der richtige Zeitpunkt.“