Wedel. Wedels Christdemokraten treffen sich erst kurz vor Ende der Nominierungsfrist – und schweigen. Die Grünen auch. Was bisher bekannt ist.

Im November wählen die Wedeler einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin, nachdem Gernot Kaser Anfang Juni von den Bürgerinnen und Bürgern der Rolandstadt abgewählt worden war. Momentan gibt es mit dem parteilosen Andreas Kuhn und der von der SPD nominierten Ortsvorsitzenden Claudia Wittburg zwei Bewerber um den Chefposten im Rathaus in Wedel.m

Aber was ist eigentlich mit der CDU und den Grünen in Wedel los? Wen schicken sie ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus? Gibt es geeignete Kandidaten in den eigenen, heimischen Reihen – wird eventuell jemand von außerhalb gesucht? Oder verzichten etwa die Grünen ganz auf die Aufstellung eigener Kandidaten?

Ende März stimmten die Mitglieder des Stadtparlaments für die Einleitung des Abwahlverfahrens. Seitdem hat die damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Fisauli-Aalto Kasers Job übernommen – und führt ihn gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Tobias Kiwitt (Bündnis 90/Die Grünen) aus, ehe die neue Leitung der Verwaltung seinen Dienst antritt.

Wedel: CDU sucht Bürgermeisterkandidaten – und grillt

Die Wedeler Christdemokraten halten sich sehr bedeckt. Öffentlich ist über mögliche Ambitionen von Fisauli-Aalto, zur Bürgermeisterwahl antreten zu wollen, nichts bekannt. Am 23. September schließt die Bewerberliste. Am Freitag, 13. September, findet nun in „Yvonne‘s kleines Gasthaus“ an der Gärtnerstraße die CDU-Ortsmitgliederversammlung statt. Auf der Wedeler Homepage der Partei wird für den Termin „Kandidatenaufstellung zur Bürgermeisterwahl“ anberaumt. damit steht wohl fest, dass die Christdemokraten auf jeden Fall mit einem eigenen Kandidaten oder Kandidatin zur Wahl antreten werden.

Der Zeitraum für den Programmpunkt ist auf eine Stunde begrenzt, anschließend soll es einen fließenden Übergang in den gemütlichen Teil geben – das Grillfest folgt. Warum tut sich die CDU eigentlich so schwer, einen Bürgermeisterkandidaten oder eine Bürgermeisterkandidatin zu benennen? „Der Grund, weshalb wir uns für den September entschieden haben, ist ganz einfach: In der Wedeler CDU gibt es viele Mitglieder, die Familien gegründet haben und in den Sommerferien verreisen“, sagt Julian Fresch, Ortsverbandsvorsitzender und Wedeler Stadtpräsident.

Wedeler Rathaus: CDU-Ortschef möchte keine Namen kommentieren

Namen möchte er nicht kommentieren, auch zu einer möglichen Kandidatur von Fisauli-Aalto sagt er nichts. Oder stellt möglicherweise der aktuelle Fraktionsvorsitzende der mit 13 Mitgliedern größten Fraktion in der Wedeler Politik – Jan Lüchau – auch Ansprüche auf den Posten? „Das Rennen ist offen. Das entscheiden die in Wedel wohnhaften CDU-Mitglieder dann am 13. September“, bleibt Fresch eisern cool.

Momentan vertritt der Grünen-Politiker Tobias Kiwitt als offiziell dritter stellvertretender Bürgermeister Fisauli-Aalto (zweite Stellvertreterin). Die zweitgrößte Fraktion, Bündnis 90/Die Grünen, hat neun Sitze im Stadtparlament, aber ebenfalls noch keine Bürgermeisterkandidatin – oder einen Kandidaten. Möchte Kiwitt es erneut probieren? Bei der Wahl 2022, die Gernot Kaser gegen Niels Schmidt gewonnen hatte, war Kiwitt vor der Stichwahl ausgeschieden.

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Wäre es erneut eine Option, als Einzelkandidat anzutreten, falls ihm die Unterstützung aus der eigenen Grünen-Fraktion für eine Kandidatur fehlen sollte? Kiwitt bittet um Verständnis, dass er der Entscheidung seiner Partei nicht vorgreifen werde. „Meine Partei wird sich rechtzeitig zur Frage einer grünen Kandidatur für den 17. November erklären“, sagt er.

Er könne zum aktuellen Zeitpunkt nur darauf hinweisen, „dass ich in Absprache mit meinem Parteivorstand in Bezug auf meinen weiteren politischen Werdegang eine Entscheidung getroffen habe, die nach entsprechenden weiteren Absprachen mit Parteigremien bekannt gegeben wird.“ Aus Reihen der Grünen-Fraktion ist lediglich der bereits bekannte Stand zu hören – es würden intern Gespräche geführt.

Bürgermeisterwahl in Wedel: Zwei Bewerber sind bisher bekannt

Die SPD tritt mit Claudia Wittburg an, Andreas Kuhn kämpft allein, also ohne die offizielle Unterstützung einer Fraktion, dazu wird noch mindestens ein CDU-Kandidat kommen.

Bekommt bei der Bürgermeisterwahl 2024 am Sonntag, 17. November, keiner der vermutlich mindestens drei Kandidierenden mehr als 51 Prozent, entscheidet eine Stichwahl am Sonntag, 8. Dezember. Je mehr Bewerber um den Rathaus-Chefposten kämpfen, desto wahrscheinlicher ist eine zweite Wahl-Runde. Das Bürgermeisterrennen sollte spätestens im September – auch inhaltlich – Fahrt aufnehmen.