Kreis Pinneberg. Hundesteuer ist nicht gleich Hundesteuer im Kreis Pinneberg. Wo es am teuersten ist – und welche Gemeinde gar nichts verlangt.

Der beste Freund des Menschen ist uns lieb – und teuer. Nicht nur Tierarztkosten und Futter, auch die Hundesteuer schlägt zu Buche. Die Städte und Gemeinden kassieren von Herrchen und Frauchen allerdings unterschiedlich viel, sie können den Steuersatz selbstständig bestimmen.

Hundebesitzer in Rellingen etwa müssen seit diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Statt wie bisher 50 Euro werden in diesem Jahr 75 Euro fällig. Der zweite Hund schlägt dann schon mit 100 Euro statt der bisherigen 85 Euro zu Buche. Für jeden weiteren Hund werden dann 120 Euro statt 110 Euro fällig. Die Hundesteuer wurde zuletzt 2016 angepasst.

Hundesteuer Kreis Pinneberg: Gefährliche Hunde kosten mehr

„Wir bleiben unter den Nivellierungssätzen, die das Land fordert“, sagt Marc Trampe. So empfiehlt das Land 120 Euro an Hundesteuern für jeden Hund. Uetersen beispielsweise hält sich an diese Vorgabe. Der zweite Hund kostet dann schon 150 Euro, für jeden weiteren Hund werden 186 Euro fällig.

Richtig teuer wird es für Hunderassen, die vom Ordnungsamt als gefährlich eingestuft werden: Hier werden jährlich 350 Euro für den ersten, 450 Euro für den zweiten und 550 Euro für jeden weiteren Hund berechnet.

In Schleswig-Holstein werden Hunde als gefährlich eingestuft, wenn sie auffällig geworden sind – etwa durch Beißattacken. Eine sogenannte Rassenliste gibt es nicht mehr. In anderen Bundesländern gelten häufig Rassen wie American Staffordshire Terrier, Bullterrier oder Pitbull Terrier als gefährlich.

Tornesch und Pinneberg erheben 120 Euro auf den ersten Hund

In Tornesch hatten FDP, Grüne und SPD in der Ratsversammlung am 14. Dezember 2021 gegen die Stimmen der CDU entschieden, die Hundesteuer von 48 auf 120 Euro pro Jahr für den ersten Hund, von 72 auf 150 Euro für den zweiten Hund und von 96 auf 186 Euro für jeden weiteren Hund zu erhöhen.

In Pinneberg werden die Hundebesitzer ebenfalls zur Kasse gebeten: Hier werden 120 Euro für den ersten Hund und 162 Euro für den zweiten Hund fällig. Für jeden weiteren fallen 216 Euro an.

Elmshorn: Politik lehnt Senkung der Hundesteuer ab

In Elmshorn stammt die geltende Hundesteuersatzung vom Oktober 2023. Das Amt für Finanzen ruft für den ersten Hund 90 Euro pro Kalenderjahr auf. Für den zweiten Hund muss der Halter 120 Euro zahlen, für jeden weiteren Hund sind 150 Euro fällig. Im Vergleich zu anderen Kommunen ein eher moderater Betrag.

Wie in anderen Gemeinden auch müssen Hundehalter für „gefährliche oder von der Ordnungsbehörde als gefährlich eingestufte“ Tiere besonders tief in die Tasche greifen. Für jedes Tier aus dieser Kategorie sind 540 Euro pro Jahr fällig.

Auch für Hunde aus dem Tierheim muss weiterhin die Steuer gezahlt werden

Noch im Frühjahr hatte die Politik in Elmshorn über eine teilweise Senkung der Hundesteuer nachgedacht. So sollten zum Beispiel Hunde, die unmittelbar aus dem Tierheim Elmshorn aufgenommen werden, für ein Jahr von der Steuer befreit werden, um einen Anreiz zu schaffen, mehr Tiere ein Zuhause zu vermitteln.

Im vergangenen Jahr waren lediglich drei Hunde aus dem Tierheim Elmshorn vermittelt worden. Der Vorschlag der Grünen war aber von der Politik mehrheitlich abgelehnt worden. Abgelehnt wurde auch der Vorschlag, die Hundesteuer für Menschen, die zum Beispiel Bürgergeld beziehen, um 50 Prozent zu senken.

Hundesteuer: Schenefeld ist ein Paradies für Hundehalter

In Halstenbek gilt eine einfache Regel. Für jeden Hund, egal ob groß oder klein, muss der Halter einen Steuersatz von 120 Euro an die Gemeinde zahlen. Die Nachbarstadt Schenefeld ist dagegen ein Paradies für Hundehalter: Dort wurde die Hundesteuer seit 2016 nicht mehr angepasst. Wer einen Hund halt, kommt mit 41 Euro im Jahr preisgünstig davon. Der zweite Vierbeiner kostet 71 Euro, für jeden weiteren Hund werden 92 Euro fällig.

In Wedel kostet es den Besitzer pro Hund und Jahr ebenfalls 120 Euro. Ermäßigungen um 50 Prozent gibt es beispielsweise für Besitzer, die ihren Hund quasi als Wachhund nutzen, sofern der Abstand zum nächsten bewohnten Haus mehr als 300 Meter Luftlinie beträgt.

Auch Wachhunde für Binnenschiffe oder abgerichtete Artistik- und Rettungshunde fallen zum Beispiel unter diese Regelung. Besitzer eines Wedeler Stadtpasses, der Beziehern von bestimmten Sozialleistungen ausgestellt wird, erhalten 75 Prozent Rabatt.

Hundesteuer im Kreis Pinneberg: Auf Helgoland am teuersten

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Generell fällt die Hundesteuer in Städten höher aus als auf dem Land. Am teuersten ist es für Hundehalter auf der Nordseeinsel Helgoland, die zum Kreis Pinneberg gehört. Die Steuer beträgt für den ersten Hund und für jeden weiteren Hund 255 Euro. Auf der Insel leben allerdings auch nur wenige Hunde.

Am günstigsten ist es in Bilsen. Die Gemeinde verzichtet komplett auf die Erhebung einer Hundesteuer. Günstig kommen auch die Bürger in Ellerbek davon. Hier wird der Ersthund mit 24 Euro pro Jahr besteuert, der zweite Vierbeiner kostet 72 Euro. Jeder weitere Hund würde 102 Euro kosten.