Pinneberg. Trotz großer Proteste und Anwohner-Unmut soll die Feuerwehr auf das Grundstück an der Datumer Chaussee ziehen. Stadt schafft Fakten.
Es ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Bau einer neuen, nicht unumstrittenen Feuerwache in Pinneberg: Wie die Stadt nun mitteilt, hat Bürgermeister Thomas Voerste am Montag den Kaufvertrag für das Grundstück an der Datumer Chaussee unterschrieben. Die Ratsversammlung hatte den Kauf bereits am 14. Dezember 2023 gegen alle Widerstände aus der Opposition beschlossen.
„Die weitere Planung kann nun starten. Ich hoffe, dass wir zügig vorankommen, damit wir den ehrenamtlichen Rettern der Feuerwehr möglichst schnell ein modernes und den Anforderungen entsprechendes Gebäude zur Verfügung stellen können“, sagt Bürgermeister Thomas Voerste. „Wir werden regelmäßig über den Planungsstand informieren und, wenn möglich und sinnvoll, Wünsche, Bedenken und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger einbeziehen.“ Anfang Juni hatte es bereits ein Treffen der Verwaltung mit Anwohnern im Rathaus gegeben. Es ging es darum, ihre Wünsche und Anregungen in die Planungen mit einzubeziehen.
Feuerwache in Pinneberg: Stadt unterschreibt Kaufvertrag für Grundstück
Der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 174 hatte die Politik bereits im Februar zugestimmt. Die Mitarbeiter des zuständigen Fachbereiches konnten daher bereits erste Arbeitsschritte vorbereiten. Nun soll die Erstellung des B-Plans mit Priorität vorangetrieben werden, heißt es aus dem Rathaus. Die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes kann im Parallelverfahren mit der Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgen. Das gesamte Verfahren wird voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern.
Das nun von der Stadt erworbene Grundstück an der Datumer Chaussee ist 12.300 Quadratmeter groß. Es sollen dort ein neues Feuerwehrgebäude mit Betriebseinrichtungen und gegebenenfalls Betriebswohnungen entstehen. Der zweite Standort der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg wird sich weiterhin an der Friedrich-Ebert-Straße befinden.
Anwohner an Datumer Chaussee haben sich Anwalt genommen
Der Bau der Hauptwache hatte zuvor für viele Diskussionen gesorgt. Grüne und CDU hatten als Mehrheit den Standort Datumer Chaussee durchgesetzt, gegen den Willen von SPD, FDP und Buntes Pinneberg sowie gegen den Wunsch der Pinneberger Feuerwehr.
Die Anwohner der Datumer Chaussee wollen sich, wie berichtet, gegen den Bau der neuen Hauptfeuerwehr vor ihrer Nase wehren. Das wurde jüngst auf einer Informationsveranstaltung in der Theodor-Heuss-Schule mit Vertretern von CDU, SPD, FDP und Buntes Pinneberg noch einmal ganz deutlich. Sie haben einen Verein gegründet und sich einen Anwalt genommen, um die Standortentscheidung juristisch prüfen zu lassen.
Appell der Grünen: Neubau der Hauptfeuerwache nicht behindern
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Die Grünen waren nicht auf dieser Veranstaltung erschienen, hatten aber anschließend in einem öffentlichen Schreiben dafür plädiert, den Neubau nicht hinauszuzögern. Es ließe sich leider nicht vermeiden, dass immer ein Wohnbereich betroffen sei, egal für welchen Standort die Entscheidung falle. Man teile das Anliegen eines schnellen Baubeginns mit den anderen Fraktionen und vor allem mit der Freiwilligen Feuerwehr. „Deswegen appellieren wir an diesen Konsens“, heißt es in dem Schreiben.