Henstedt-Ulzburg. Drei Feiern geplant: Kurzfristig springt Hof May ab. Veranstalter Joey Claussen setzt dann auf das CCU. Doch auch das wurde nichts.

Es wären vielleicht die besten Partys der Region gewesen, seitdem das Joy in Henstedt-Ulzburg im April endgültig dicht machte. Denn dessen Inhaber Joey Claussen schien eine zündende Idee gehabt zu haben. Er wollte die riesige Fahrzeughalle auf dem Hof May, einem landwirtschaftlichen Betrieb am Rande der Großgemeinde, mieten, dort auf 1500 Quadratmetern dreimal feiern: einmal am Heiligabend, dann mit einem „Agrar-Rave“ am 27. Dezember, und schließlich „Ü30“ am 28. Dezember. Doch nun ist all das kurzfristig abgesagt worden. Für Claussen ist diese Nachricht eine dicke Enttäuschung. Zumal auch eine Alternative geplatzt ist.

„Es ist ein schwarzer Tag in meiner Firmengeschichte“, so der frustrierte Unternehmer, der mittlerweile mit JDC Events Veranstaltungen durchführt. Dabei schien alles geklärt – ehe sich alles um 180 Grad drehte. „Aus logistischen Gründen können wir die Partys nicht stattfinden lassen.“

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Das hat nichts mit den Behörden zu tun, sondern mit dem Hof selbst. Denn dieser lagert unter anderem Getreide in erheblicher Menge. Und wenn dort zwischen Weihnachten und Silvester plötzlich große Aufträge eingehen, wäre es sehr eng geworden. Das war der Familie May dann doch zu riskant, da sie sich logischerweise nicht leisten können, ihrerseits auf Umsätze zu verzichten.

Das hilft Claussen indes nicht. „Der Vorverkauf lief schon seit ein paar Wochen.“ Insgesamt seien es um die 400 Karten gewesen, die bereits bestellt worden waren, bei der jüngeren Zielgruppe an Weihnachten hätte man auf die Abendkasse vertraut.

Plan B: Joey Claussen versuchte, die Partys in CCU zu verlegen

Als sich die Absage abzeichnete, wollte der Organisator allerdings nicht sofort aufgeben. „Wir haben alles getan, um die Partys eventuell versetzen zu können. Ich muss dabei einen Riesendank an das Ordnungsamt in Henstedt-Ulzburg und den Kreis Segeberg aussprechen.“ Denn es sei nicht selbstverständlich, wie sich die Verwaltungen so kurz vor den Feiertagen noch engagierten.

Das City Center Ulzburg (CCU) in Henstedt-Ulzburg steckt seit Jahren in der Krise. Viele Flächen stehen leer. Nun laufen Verhandlungen zwischen Eigentümern und Gemeinde darüber, hier einen 3. Ort, also ein modernes Konzept mit Bücherei, VHS, kulturellem Zentrum und Café, anzusiedeln.
Die Tiefgarage des City Center Ulzburg (CCU) wäre eine Alternative gewesen. Doch dieser Plan B scheiterte daran, dass kein zweiter Fluchtweg zur Verfügung stand. © Christopher Mey | Christopher Mey

Joey Claussen verrät: „Der andere Ort wäre die Tiefgarage des CCU gewesen.“ Das wäre mit Sicherheit spektakulär geworden. Mit Erich Lawrenz, dem Manager des City Centers Ulzburg, hatte er gesprochen. „Unter gewissen Bedingungen“ hätte man die Veranstaltungen hier durchführen können. „Letzten Endes ist es am zweiten Fluchtweg gescheitert.“

Einer wäre über die Rampe möglich gewesen. Doch ansonsten hätte es nur die Route durch das Einkaufszentrum gegeben. Das war so aber nicht umsetzbar, erst recht nicht auf die Schnelle. Die eigentliche Party-Infrastruktur, auch die sanitären Anlagen, wären kein Problem gewesen.

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„Da konnten wir nichts machen“, konstatiert Claussen. Aber: Er hat sich bereits mit Lawrenz und Frank Bueschler, Vorstand von „Henstedt-Ulzburg bewegt“, kurzgeschlossen. Man wolle im nächsten Jahr in aller Ruhe die Möglichkeit von Partys im CCU-Untergeschoss durchspielen. Vielleicht ist so etwas mit längerer Vorlaufzeit doch umsetzbar. Mit ins Boot geholt werden müssten dann auch die Eigentümer des CCU, das ist die Greenman-Gruppe, eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Berlin.

„Grundsätzlich wollen wir die Idee weiter verfolgen, an Weihnachten etwas zu machen. Für dieses Jahr ist es offiziell gescheitert“, sagt Joey Claussen, der angesichts bereits erfolgter Vereinbarungen mit Dienstleistern sowie Arbeitskräften, die im Einsatz gewesen wären, erhebliche finanzielle Einbußen hat. „Ich habe viel Geld in den Sand gesetzt, mindestens 10.000 Euro. Und vor allen Dingen viel Arbeitszeit, 12 bis 16 Wochen.“