Norderstedt. Ein Bereich des Daches im südlichen Teil könnte aufgestockt werden. Das würde ab 2027 passieren, wenn der Altbau kernsaniert wird.

Die Baumaßnahmen am Schulzentrum Nord in Norderstedt, das sowohl das Lessing-Gymnasium und die Gemeinschaftsschule Friedrichsgabe beherbergt, könnten noch etwas umfangreicher werden als bisher geplant – und noch etwas teurer. Denn die Stadtverwaltung schlägt vor, den bestehenden Altbau noch etwas aufzustocken, sobald dieser in etwa drei Jahren völlig entkernt wird. So könnten noch zwölf weitere Klassenräume im ersten Obergeschoss entstehen. Der Hintergrund: Die Schülerzahlen sollen laut Prognosen in den nächsten Jahren immer weiter steigen, besonders im Gemeinschaftsschulbereich.

Tim Bernitt, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft, und Max Rolf Janßen, Leiter des Amtes für Schule und Sport, stellten die Idee jetzt im Ausschuss für Schule und Sport vor. Demnach würde eine Dachfläche im südlichen Bereich des Schulzentrums, die bisher unbebaut bleiben sollte, aufgestockt werden. So würden zwölf zusätzliche Räume von je 59 Quadratmeter Größe entstehen.

Norderstedt: 12 weitere Klassenräume für Schulzentrum Nord?

„Die Baukosten würden dadurch um noch einmal 8,8 Millionen Euro steigen, außerdem hätten wir eine um sechs Monate längere Bauzeit“, sagte Tim Bernitt. Zudem müsste eingerechnet werden, dass die Mietcontainer, die die Schüler übergangsweise beziehen werden, längere Zeit auf dem Schulgelände stehen würden. Das würde laut Berechnungen noch einmal mit etwa 800.000 Euro zu Buche schlagen. Die Container sollen Ende 2025 aufgestellt und ab Anfang 2026 genutzt werden.

Trotz dieser Kosten bekam die Idee ein weitgehend positives Echo. „Wir würden sofort sagen, macht es so“, sagte etwa Tobias Mährlein (FDP). Diskutiert wurde die Frage, ob man sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt für so eine Aufstockung entscheiden könnte, etwa nach Fertigstellung der Kernsanierung. Tim Bernitt entgegnete, das sei möglich, dann aber wesentlich aufwändiger und teurer. Aus der Idee soll nun eine Beschlussvorlage werden, die dann im nächsten Ausschuss am 4. Dezember diskutiert wird.

Gesamte Baumaßnahme wird nun wohl fast 80 Millionen kosten

Tim Bernitt gab auch einen kurzen Überblick über den Stand der Dinge bei der Rundum-Sanierung des Schulzentrums, die laut letzter Berechnung insgesamt wohl fast 80 Millionen Euro kosten wird. Aktuell entsteht ein Erweiterungsbau, der laut aktueller Kalkulation rund 29 Millionen Euro kosten wird. „Die letzte Schätzung war 19,9 Millionen, das werden wohl noch 9,2 Millionen mehr“, so Bernitt. Grund seien allgemein stark gestiegene Baukosten, die Kommunen in ganz Deutschland beobachten.

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„Beim Erweiterungsbau sind wir in der Rohbauphase, warten aktuell auf das Holz“, so Bernitt. Im ersten Quartal 2027 soll das Gebäude fertig sein. Dann folgt die Kernsanierung des Altbaus, die zunächst auf 36,2 Millionen geschätzt wurde, nun aber wohl 50 Millionen kosten wird. Nach der Sanierung des Altbaus sollen die Schüler „Mitte 2030“ dort einziehen. Kommen nun noch die zwölf Klassenräume hinzu, wäre es dann Ende 2030. Ein Element des Neubaus ist hingegen schon fertig: die spektakuläre Eisheizung, die später alle Schulgebäude und ab 2027 auch schon den Neubau beheizen und im Sommer abkühlen soll.