Norderstedt. Der Bürgermeister-Klute-Straße fehlen Stellplätze. Falschparker werden dennoch abgezettelt. Verwaltung geht auf genervte Anwohner zu.
Zu den meisten Reihenhäusern an der Bürgermeister-Klute-Straße in Norderstedt gehören keine eigenen Parkplätze. Die Straße selbst ist zu schmal. Wenn hier Autos an den wuchernden Hecken parken, kann die gesetzlich vorgeschriebene Fahrbahnbreite von 3,05 Meter nicht eingehalten werden. Trotz des Parkverbots stellen viele Anwohnerinnen und Anwohner hier seit Jahren ihre Pkws ab – ihnen fehlen schlicht Alternativen.
Lange Zeit wurde dies geduldet, doch seit dem Frühjahr verteilte das Ordnungsamt verstärkt Strafzettel an die Falschparker. Der Grund: Sie blockieren die Straße für Fahrzeuge der Müllentsorgung oder Rettungswagen. Die Bewohner waren empört, beschwerten sich frustriert bei der Stadt Norderstedt. Eine Lösung für das Parkplatz-Problem konnten sie bisher nicht finden. Noch immer fragen sie sich: wohin mit unseren Autos?
Norderstedt: Stadt will mit Anwohnern der Bürgermeister-Klute-Straße sprechen
Doch nun geht die Stadt auf die Anwohner der Bürgermeister-Klute-Straße zu und möchte mit ihnen ins Gespräch kommen. Beim kommenden Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am Donnerstag, 17. Oktober (18.15 Uhr, Rathaus, Sitzungsraum 2), stellt die Verwaltung allen Interessierten zwei mögliche Lösungsansätze vor, um den Strafzettel-Streit ein für alle Mal zu beenden.
Variante eins sieht Folgendes vor: Auf jedem Reihenhausgrundstück könnte ein eigener Stellplatz hergestellt werden. Hierzu müssten die zwei Meter breiten Erschließungswege um weitere ein bis dreieinhalb Meter breite, private Fahrgassen erweitert und verlängert werden. Die nördlichen Endreihenhäuser könnten ihren Parkplatz im Vorgartenbereich errichten. Allerdings kommt diese Variante laut Ausschussvorlage nicht für alle Grundstücke infrage. Manche hätte eine zu geringe Tiefe, für sie müssten Möglichkeiten auf anderen Flächen geschaffen werden.
Ende des Parkplatz-Konfliktes von „Umsetzungswillen“ abhängig
Variante zwei: Geeignete Grundstücke, die unmittelbar an der Bürgermeister-Klute-Straße oder in der Umgebung liegen, werden zu Parkplätzen umgewandelt. Hier könnten gleich mehrere Autos stehen. Allerdings gibt die Verwaltung zu bedenken: Eine Umsetzung dieser Variante setzt die Bereitschaft der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer voraus, Teile ihres Grundstücks für die Herstellung von Stellplätzen an Interessierte aus der Nachbarschaft zu vermieten, zu verpachten oder zu verkaufen.
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So oder so: All das sind Maßnahmen, die die Anwohnerinnen und Anwohner aus eigener Tasche zahlen müssten. Die Stadt macht lediglich Vorschläge, um den Parkplatz-Konflikt in der in den 50er-Jahren konzipierten Nachkriegssiedlung zu lösen. Grundstücke erwerben möchte sie nicht. „Die Umsetzbarkeit der Varianten ist vollständig von dem Interesse und dem Umsetzungswillen der privaten Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer abhängig“, stellt die Verwaltung klar.