Norderstedt. Beamte patrouillieren weiter verstärkt an U-Bahnhöfen in Garstedt und Norderstedt-Mitte. Wann Überwachungskameras installiert werden.

Immer wieder ist es in der Vergangenheit rund um das Herold-Center und die U-Bahnhöfe Garstedt und Norderstedt-Mitte zu Diebstählen, aber auch Gewaltdelikten und Überfällen gekommen. Um den Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit zu garantieren, hat die Polizei schon vor einiger Zeit die Umgebung rund um die beiden kritischen Bahnhöfe zum Kontrollbereich erklärt. Diese Anordnung wäre zum 30. September ausgelaufen, wurde nun aber um weitere drei Monate bis zum 31. Dezember verlängert. Das heißt: Einsatzkräfte werden weiterhin verstärkt an den Brennpunkten patrouillieren.

Grund ist laut Polizei die „nach wie vor zu hohe Kriminalitätsbelastung“. Bei den Straftaten handele es sich überwiegend um Eigentumsdelikte wie Laden-, Taschen- oder Fahrraddiebstähle, wie Michael Bergmann von der Polizeidirektion Bad Segeberg berichtet. Erst mit großem Abstand würden Körperverletzungen, Raubtaten und Überfälle folgen. Doch gerade diese Taten, die zuletzt vorwiegend durch Jugendliche verübt wurden, verunsichern die Öffentlichkeit.

U-Bahnhöfe Norderstedt-Mitte und Garstedt: Polizei setzt verstärkte Kontrollen fort

Im August hat etwa ein 15-Jähriger aus Hamburg mit einem Komplizen einen Kiosk- und Tabakladen am Eingang zum Herold-Center an der De-Gasperi-Passage überfallen. Ein Monat zuvor bedrohten jugendliche Täter einen 56-jährigen Mann, der nachts vom U-Bahnhof Garstedt die Ochsenzoller Straße entlang lief, mit einem Messer.

Als Reaktion auf die aktuelle Lage und um ein besseres Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu schaffen, hatte die Polizei erstmals im Juli 2023 die Bahnhöfe Norderstedt-Mitte und Garstedt zu Kontrollbereichen erklärt. Seitdem wurde die Anordnung bereits zum vierten Mal verlängert. „Die Beamten haben dadurch mehr Rechte“, erklärt Michael Bergmann. Wenn sie auf verdächtige Personen stoßen, können sie beispielsweise deren Rucksäcke kontrollieren oder ihre Personalausweise verlangen. Selbst körperliche Durchsuchungen sind erlaubt.

Bergmann betont in diesem Zuge: Durch die vermehrten Kontrollen würden auch mehr Straftaten auffallen, beispielsweise wenn eine Person Drogen mit sich führe. Das schlage sich in der Statistik, die die Polizei intern führt, aber nicht veröffentlicht, natürlich nieder. „Je mehr Prävention die Polizei betreibt, desto mehr Taten werden bekannt“, sagt Sprecher Bergmann. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass es auch mehr Straftaten gibt.

Norderstedt: Noch im Oktober könnten Überwachungskameras kommen

Um vor weiteren Verbrechen abzuschrecken, hat die Politik beschlossen, Überwachungskameras an den neuralgischen Orten zu installieren. Die Kameras sollen beispielsweise in Garstedt im Wartebereich bei den Bussen sowie zwischen dem Herold-Center und Parkhaus hängen. In Norderstedt-Mitte werden sie rund um den Busbahnhof aufgebaut.

Anders als ursprünglich angedacht, wurde der Kauf der Überwachungskameras in das Haushaltsjahr 2026 verschoben. Stattdessen will die Stadt die Geräte nun leasen. „Die Ausschreibung für das Leasing läuft aktuell. Das Ordnungsamt geht davon aus, dass die Beauftragung der Installation der Geräte noch im Oktober erfolgen könnte“, sagt Rathaussprecher Bernd-Olaf Struppek.