Indische Restaurants in Norderstedt – 4 Tipps zum Essengehen

Norderstedt. Indische Küche im Reetdachhaus, Extra-Speisekarten für Veganer oder Fünf-Gänge-Menüs: Gastronomien in der Stadt bieten große Vielfalt.

In Norderstedt gibt es nicht nur italienische und griechische Restaurants, sondern auch einige indische.
Das Restaurant Tandoor hat eigene Speisekarten für Veganer und Vegetarier.
Das Haveli bietet traditionelle indische Küche im Reetdachhaus an.

Wer sich in Norderstedts Gastro-Szene umsieht, muss ein bisschen suchen, bevor er zwischen all den italienischen und griechischen Restaurants auch ein Lokal mit indischer Küche findet. Doch es gibt sie – und sie erfreuen sich einer treuen Kundschaft. So groß wie der indische Subkontinent ist auch die Vielfalt der Landesküche. Wir haben den Restaurants in Norderstedt einen Besuch abgestattet.

Mehfil Indian Food: Seit 2022 an der AKN-Station Quickborner Straße

Mukesh Kumar, Inhaber des Restaurants „Mehfil Indian Food“ an der Quickborner Straße 50 in Norderstedt. © FMG | Claas Greite

In dem großen, rotgeklinkerten Gebäude an der Quickborner Straße 50 befindet sich seit gut zweieinhalb Jahren das Restaurant „Mehfil Indian Food“. Inhaber Mukesh Kumar, 40, übernahm die Räume von dem früheren Pächter, der hier ein italienisches Restaurant betrieb. Kumar, der mit seiner Familie in Norderstedt lebt und früher lange Jahre im Block House am Jungfernstieg arbeitete, hat sich hier mit dem ersten eigenen Restaurant „einen Traum erfüllt“, wie er sagt. In dem Familienbetrieb arbeitet auch seine Ehefrau Sharmila Devi mit. Die Resonanz ist sehr positiv, wie Kumar sagt: „Bei mir sind alle Gäste begeistert!“, der Laden laufe sehr gut. In der Küche stehen zwei Köche, „aus Indien“, wie Kumar betont.

Das Mehfil bietet „frische, authentische Küche aus Nord-Indien“, wie er sagt. Gerichte mit Schweinefleisch und Rindfleisch findet man auf der Karte nicht, dafür viele vegetarische und vegane Gerichte. Nach seinen Spezialitäten gefragt, sagt Kumar: „Butter Chicken, außerdem Paneer Butter Masala, das ist bei den Gästen der Renner.“ Außerdem komme das vor Ort im Ofen gebackene Brot sehr gut an.

Die großen Räume bieten Platz für 110 Personen. Ein abtrennbarer Bereich eignet sich gut für private Feiern oder Firmenfeiern, dort finden bis zu 30 Personen Platz. Und einen Beamer gibt es auch, der zum Beispiel zum Einsatz kommen kann, wenn auf einer Feier Bilder gezeigt werden sollen. Hochzeiten wurden im Mehfil auch schon gefeiert. Gäste können sich Gerichte zur Abholung bestellen, nach Hause liefert das Restaurant-Team auch. Einen Mittagstisch bietet das Restaurant unter der Woche nicht mehr, geöffnet wird mittlerweile erst um 17 Uhr. Ein Pluspunkt des Restaurants: Es ist sehr verkehrsgünstig gelegen, direkt an der AKN-Station Quickborner Straße.

Mehfil Indian Food, Quickborner Straße 50, Norderstedt. Geöffnet Mo bis Fr 17-22, Sa und So 12-22 Uhr. Tel. 040/30 98 20 20. Preise: Ein Hauptgericht kostet zwischen 11,90 und 16,90 Euro.

Tandoor: Fünf-Gänge-Menüs und eine Extra-Speisekarte nur für Veganer

Sudeep Kumar Sharma, Inhaber des Restaurants „Tandoor“ an der Ulzburger Straße 377 in Norderstedt. © FMG | Claas Greite

Etwas mehr als 15 Jahre ist es her, da ging Sudeep Kumar Sharma gerne an der Ulzburger Straße essen, und zwar in dem italienischen Restaurant „Casa Capri“. Doch das machte eines Tages plötzlich zu. Sharma war damals eigentlich im Textilgewerbe tätig, hatte mehrere Geschäfte. Doch dann schlug er kurzentschlossen zu, übernahm die Räume und eröffnete 2009 das „Tandoor“. Damit kehrte er dann auch zurück zu den beruflichen Wurzeln: „Ich habe in Indien Koch gelernt, habe in einem Fünf-Sterne-Hotel in Neu Delhi gearbeitet“, betont der 59-Jährige.

Einen gehobenen Anspruch merkt man auch heute dem Tandoor an, das der nordindischen Küche verpflichtet ist. Auf der Speisekarte finden sich Dinge wie das fünfgängige „Maharaja Special Menü“ oder das viergängige „Rang-e-Bahar Special Menü“. Aber es gibt auch ein Gericht nur für Kinder, sowie eigene Speisekarten für Veganer und Vegetarier. Die Auswahl ist sehr groß, für die Vielzahl an Gerichten zeichnen zwei Köche aus Indien verantwortlich, die haben beide auch „in Fünf-Sterne-Hotels in Indien gearbeitet“, wie Sharma betont.

Die Spezialitäten des Hauses: Chicken Tikka Masala, Butter Chicken und Grillgemüse aus dem Tonofen, sowie das selbstgebackene Brot. „Außerdem haben wir gluten- und lactosefreie Gerichte“, sagt Sharma. Noch eine Sache ist ihm wichtig: „Indisches Essen muss wirklich nicht scharf sein! Wir haben auch sehr milde Gerichte.“ Die können auch zur Mittagspause genossen werden.

In dem nicht allzu großen, gemütlichen Restaurant (50 Plätze) können auch Geburtstage oder andere Feste gefeiert werden. Wenn die Temperaturen es zulassen, öffnet Sharma die beliebte Terrasse. Über Parkplätze muss man sich keine Sorgen machen, denn es stehen genug hinter dem Restaurant zur Verfügung. Aber Sharma macht auch Catering für Privatpartys, außerdem liefert das Restaurantteam die Gerichte nach Hause.

Tandoor, Ulzburger Straße 377, Norderstedt. Öffnungszeiten: Di bis Fr 12-15 Uhr und 17-22.30 Uhr, Sa und So 12-22.30 Uhr, Mo Ruhetag. Kontakt: 040/526 100 40. Preise: Ein einzelnes Hauptgericht kostet auf der Abendkarte zwischen 11,50 und 19,50 Euro, Mehr-Gänge-Menüs sind teurer. Das Kindergericht kostet 8,50.

Haveli: Indische Küche im traditionsreichen Reetdachhaus

Sukhdev Singh (l.) ist der Inhaber des Norderstedter Restaurants Haveli. Sein Sohn Harman arbeitet bei ihm im Betrieb. © FMG | Claas Greite

Wenn das Reetdachhaus an der Ulzburger Straße 476A sprechen könnte, hätte es wohl einige Geschichten zu erzählen. Die Gründung der Stadt Norderstedt soll in dem Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Haus ersonnen worden sein. In den 90er-Jahren residierte hier die legendäre Künstlerkneipe „Kuckucksei“. Und dann bot das „Binnen un Buten“ deutsche Küche, bis es Ende 2022 schließen musste. Ende Juni 2023 nahm das „Haveli“ seinen Betrieb auf – ein Restaurant mit gehobener indischer Küche.

Der Hamburger Gastronom Sukhdev Singh, 51, der auch ein griechisches Restaurant in Hamburg-Bramfeld betreibt, betreibt das Haveli mit seiner Frau Satjinder Kaur, unterstützt werden die beiden von ihren Söhnen Harman und Jaskaran sowie von vier Köchen. Mit dem Restaurant erfüllt sich die Familie den Traum, auch einmal die heimische Küche aus der Region Punjab zur Geltung zu bringen.

Das Haveli hat eine große Abendkarte, bietet aber auch Mittagstisch. Hier werden, neben indischen Gerichten, auch europäische Grillspezialitäten und Nudeln angeboten. Das Restaurant verfügt über eine schöne, große Terrasse, das auch für Feiern genutzt wird. Für Kinder gibt es eine eigene Kinderkarte, außerdem im Vordergarten eine Schaukel und andere Spielgeräte. Ein weiterer Pluspunkt ist der Raum im Obergeschoss, der sich sehr gut für geschlossene Veranstaltungen aller Art eignet – es gibt einen eigene Bar und auch einen Beamer mit Leinwand. 30 bis 60 Leute können hier feiern. Tanzen kann man hier auch. In den unteren Räumen hat das Haveli etwa 90 Plätze.

Seit dem Start hat das Haveli sein Angebot Schritt für Schritt ausgeweitet. Und so gibt es nun auch Sonntags von 12 bis 17 Uhr ein sehr reichhaltiges Lunch-Buffet. Cocktails mit und ohne Alkohol gibt es im Haveli auch, jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ist von 18 bis 22 Uhr Happy Hour. Sukhdev Singh hat weitere Pläne: Auf der Terrasse möchte er im kommenden Sommer eine Grillstation aufmachen.

Haveli, Ulzburger Straße 476A, Norderstedt. Öffnungszeiten: Di-Fr 12-15 Uhr und 17-22 Uhr, Sa und So 12-22 Uhr. Mo Ruhetag. Kontakt: 040/522 31 34. Preise: Ein Hauptgericht auf der Abendkarte kostet zwischen 9 und 15,90 Euro. Das Lunch-Buffet kostet für Erwachsene 23,50, für Kinder 13,50 Euro.

Bombay of India: Hauptgeschäft Lieferservice, bald Restaurant mit Innen-Gastronomie

Harwinder Singh ist der Inhaber des „Bombay of India“ in Norderstedt. Aktuell ist das ein Lieferservice mit wenigen Plätzen vor Ort, soll aber zu einem richtigen Restaurant ausgebaut werden. © FMG | Claas Greite

Außen an dem Haus an der Oststraße 24 hängt noch das Schild „Monis Imbiss-Oase“. Aber Harwinder Singh, 38, hat das Lokal schon 2017 übernommen und setzt seitdem vor allem auf indische Küche, „hauptsächlich aus der Region Punjab, aber auch aus dem Süden“, wie er sagt. Aktuell ist das „Bombay of India“ vor allem ein Lieferservice, mit einigen Sitzplätzen draußen. „Wir sind 2017 als Restaurant mit Tischen gestartet“, erzählt Singh. „Aber dann kam Corona und hat alles umgekrempelt.“ Nun will er bald wieder Tische im Innenraum anbieten, dafür muss noch etwas umgebaut werden.

Harwinder Singh führt das Lokal als Familienbetrieb, gemeinsam mit seiner Frau Virpal. Neben Klassikern der indischen Küche kann man bei ihm auch Gerichte wie Pizza, Currywurst, Bauernfrühstück und Jägerschnitzel bestellen. Dann muss man allerdings online die Webseite von Monis Imbiss ansteuern – oder einfach anrufen. Die Gerichte können mittags und abends bestellt werden. Unter den indischen Gerichten besonders beliebt ist das „Dinner for Two“, wie Harwinder Singh sagt. Das bedeutet: Für 24,90 Euro können zwei Gerichte nach Wahl bestellt werden, dazu gibt‘s zweimal Mango Lassi. „Viele probieren sich so durch die Speisekarte und finden heraus, was ihnen am besten schmeckt“, sagt Harwinger Singh.

Catering für Feiern bietet das „Bombay of India“ auch an. Eine Besonderheit betont Harwinder Singh noch: „Wir liefern in einem großen Umkreis, auch nach Kaltenkirchen oder Bargfeld-Stegen. Das findet man nicht überall.“

Bombay of India, Oststraße 24, Norderstedt. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-21.45 Uhr, Sa 16-21.45 Uhr, So 14-21.45 Uhr. Preise: Ein Gericht auf der Abendkarte kostet zwischen 11,90 und 14,90 Euro.