Norderstedt. Chinesisch, indisch, vietnamesisch – oder doch lieber japanisch? Was Norderstedts asiatische Küchen ihren Gästen alles zu bieten haben.

Eine Reise durch Asien? Durch die Mongolei und China, Japan und Indien, Südkorea und Vietnam? Dazu braucht man Zeit. Und Geld. Vom CO2-Ausstoß durch die Fliegerei ganz zu schweigen. Wer indes die asiatische Küche in ihren vielen Variationen durchschmecken will, kann das auch ganz gemütlich in Norderstedt. Wir stellen sechs asiatische Restaurants vor.

Eines der chinesischen Restaurants in Norderstedt ist das „Maxiim‘s“ an der Segeberger Chaussee 273/Ecke Wilstedter Weg. Es war einmal ein Glashütter Gasthaus mit Kegelbahn. Doch heute trifft dort niemand mehr alle Neune. Die Kegelbahn ist stillgelegt, und nur der langgezogene Anbau am „Maxiim‘s“ weist noch auf das kleine Sportvergnügen hin.

Asiatische Restaurants: Im „Maxiim‘s“ wird es scharf – wenn der Gast es wünscht

Dafür plätschern im Restaurant kleine Springbrunnen in Wasserbassins mit Zierfischen, und „Maxiim‘s“-Inhaber und -Chefkoch Xuezhao Li kredenzt original chinesisch zubereitete Speisen. 2021 hat er das Restaurant übernommen. Sein frischer Wolfsbarsch kommt appetitanregend aus der Küche, die Entenschlegel werden süßsauer serviert, aber nicht allzu scharf.

Phi Tran, Mitarbeiter im China Restaurant „Maixiim‘s“ an der Segeberger Chaussee 273, zeigt begeistert einen Wolfsbarsch à la Chinese, den Inhaber und Küchenchef Xuezhao Li gezaubert hat.
Phi Tran, Mitarbeiter im China Restaurant „Maixiim‘s“ an der Segeberger Chaussee 273, zeigt begeistert einen Wolfsbarsch à la Chinese, den Inhaber und Küchenchef Xuezhao Li gezaubert hat. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

„Extra Schärfe bringen wir, wenn der Gast es wünscht“, sagt Xiao Fu vom Service. Er lebt seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und studiert Informatik. Der Umgang mit den Gästen bringt ihm sichtlich Spaß, zumal auch chinesische Familien im „Maxiim‘s“ einkehren – ein besonderes Lob für die Qualität der Küche, zu der Spezialitäten wie buddhistische Fastenspeisen gehören, die vor allem für Vegetarier ein Leckerbissen sind.

Für Gesellschaften bis zu 14 Personen hat Inhaber Xuezhao Li runde Tische aufgestellt, die in der Mitte ein Drehelement für die Speisenabfolge haben. „Das wird gern genutzt und ist sehr gesellig“, sagt Phi Tran vom Service. Insgesamt hat das Restaurant 60 Plätze.

„Maxiim‘s“, Segeberger Chaussee 273, Tel. 040/5291628, Mo bis Sa, 11.30 bis 15 und 17.30 bis 22 Uhr, So und feiertags, 11.30 bis 22 Uhr. https://maixims.de/.

Im Restaurant „Mongolei“ gilt: All you can eat

Ein weiteres alteingessenes asiatisches Restaurant ist das „Mongolei“ am Harksheider Markt. Das Lokal hat zwar keine runden Tische mit Drehscheiben, dafür aber ein quadratisches Büfett, an dem sich die Gäste nach Herzenslust bedienen können – Motto „All You can eat“ (mittags für 11,90 Euro, abends für 21,90 Euro pro Person). Kürzlich machte „Mongolei“ von sich reden, als es für Speisen, die zurückgehen, im Sinne der Nachhaltigkeit und Müllvermeidung Entsorgungsgebühren verlangte – zu Recht. Denn „All You can eat“ bedeutet nicht „Bis der Teller überläuft“.

Minh Sou vom Restaurant „Mongolei“ am Harksheider Markt arrangiert auf einen Teller Garnelen vom reichhaltig mit chinesischen Speisen bestückten Büfett.
Minh Sou vom Restaurant „Mongolei“ am Harksheider Markt arrangiert auf einen Teller Garnelen vom reichhaltig mit chinesischen Speisen bestückten Büfett. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

Seit Januar 2023 ist Minh Sou aus Kantum Guan Gzhou in China Chef im „Mongolei“. Er achtet auf frische Zutaten wie Schweine-, Rind-, Hühner- oder Lammfleisch, Haifisch und Garnelen, Asia-Gemüse und Exotisches wie Känguru und Krokodil – und alles können die Gäste nach eigenen Gusto kombinieren oder deren Zubereitung beim Live-Cooking erleben.

Das warme Büfett bietet neben Salaten und Nachtisch auch mehr als 30 wechselnde Spezialitäten. „Wie zu Dschingis Khans Zeiten grillen wir auf Metallplatten, darauf ist das Fleisch in Minuten gar, die Poren schließen sich, und das Aroma bleibt erhalten, dazu gibt es eine große Auswahl an Gewürzen und Saucen“, bietet Minh Sou an.

„Mongolei“, Marktplatz 3, Tel. 040/55440598, Mo, Mi, Do, Fr., 12 bis 15 und 17 bis 22 Uhr, E-Mail: info@mongolei-norderstedt.de oder www.mongolei-norderstedt.de.

Asiatische Restaurants: Im „Jade“ kommen 30 Speisen auf dem Laufband

Seit 1997 gibt es das japanische Sushi-Restaurant „Jade“ an der Ochsenzoller Straße 194. „Wir sind ein ,All You Can Eat Running-Sushi‘-Restaurant“, sagt Xin Yu Jin. „Wir sind das einzige Restaurant in Norderstedt mit einem Sushi-Laufband mit mehr als 30 warmen und kalten Speisen“, sagt Inhaber Yongsi Piao stolz.

Yinyu Jin vom japanischen Restaurant „Jade“.
Yinyu Jin vom japanischen Restaurant „Jade“. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

Alles, was Sushi-Zunge und -Herz begehren, ob Avocado oder Gurke mit Reis, Lachs oder Glasnudeln, Fisch- oder Ei-Kompositionen bis zu Algen, Ingwer und Wasabi kreist auf diesem Laufband durch das von außen unscheinbare Restaurant, das an der Ohechaussee gleich hinter dem Gebäude von „Meyer‘s Mühle“ liegt. Gleichwohl hat es seine Stammgäste, denn um Reservierung wird besonders am Wochenende gebeten.

„Jade“, Ochsenzoller Straße 194, Di bis Sa, 12 bis 15 und 17.30 bis 22 Uhr, So 14 bis 22 Uhr, Tel. 040/42947888).

Das „L’Quán“ bietet einen besonderen asiatischen Mix

Vietnamesisch ist es im „L’Quán“ am Herold-Center. Das Restaurant an der De-Gasperi-Passage 8 bietet einen Mix aus vietnamesischer, chinesischer und japanischer Küche mit verschiedenen Currys, Reis, Nudeln, Wok-Gemüse und Tofu, Hähnchen und Rind bis zu Seelachs, Pho-Suppe, Frühlingsrollen, Garnelen im Teigmantel oder Mango mit Erdnüssen.

Das Restaurant „L‘Quán“ an der De-Gasperi-Passage am Herold-Center bietet ist auf vietnamesische Küche spezialisiert.
Das Restaurant „L‘Quán“ an der De-Gasperi-Passage am Herold-Center bietet ist auf vietnamesische Küche spezialisiert. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

„L‘Quán“, De-Gasperi-Passage 8, Mo bis Do, 11.30 bis 21 Uhr, Fr und Sa, 11.30 bis 22 Uhr, So 14 bis 21 Uhr, Tel. 040/30061777. E-Mail info@LQuan.de.

Wunschlos glücklich im „Yang-Zi“ an der Ochsenzoller Straße

Alle kennen es, all gehen hin, keiner spricht drüber, aber alle genießen es. Das „Yang-Zi“ an der Ochsenzoller Straße/Europaallee ist seit fast 30 Jahren eine feste Größe in Norderstedts Restaurant-Landschaft, besonders für koreanische und ostasiatische Spezialitäten. Hat man erst einmal den wackligen Fahrstuhl oder die gewendelte Treppe und die Stahl-Eingangstür überwunden, betritt man ein gemütliches Restaurant mit warm leuchtendem Holz, mit malerischen Brücken über imaginäre Bäche und Grünpflanzen-Landschaft.

Für die gelernte Krankenschwester Hyun-Woo Jung, Inhaberin des koreanischen Restaurants „Yang-Zi“ an der Europaallee 21, ist Köchin ein Traumberuf.
Für die gelernte Krankenschwester Hyun-Woo Jung, Inhaberin des koreanischen Restaurants „Yang-Zi“ an der Europaallee 21, ist Köchin ein Traumberuf. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

„Scheuen Sie sich nicht, Wünsche zu äußern, wir kochen mit den besten Zutaten“, begrüßt Inhaberin Hyun-Woo Jung die Gäste. Sie kommt aus Südkorea, war Krankenschwester, hat Köchin gelernt und sich mit dem Restaurant einen Traum erfüllt.

„Yang-Zi“, Europaallee 21, 1. Stock, Mi bis So, 12 bis 14.30 Uhr, 17.30 bis 21 Uhr. Reservierung unter info@yang-zi.de oder Tel. 040/52883820.

Asiatische Restaurants: Das „Haveli“ – indische Küche unterm Reetdach

Das wohl jüngste Restaurant vom asiatischen Kontinent ist das „Haveli“ an der Ulzburger Straße 476. In dem Reetdach-Haus, in dem einst die legendäre Musikkneipe „Kuckucksei“ mit Besitzerin Hildegard Waack wilde Blues- und Jazz-Feste feierte, und in dem ihr Vater Heinrich Lönnies, der „Löwe von Norderstedt“, die Stadt Norderstedt plante, in dieses historisch wertvolle Norderstedter Haus ist mit dem „Haveli“ ein indisches Restaurant eingezogen.

Die Köche Visay Singh (l.) und Arsun Sing bereiten gern eine ganze Dorade Royale und frische Hähnchen-Keulen für ihre Gäste im indischen Restaurant „Haveli“ zu.
Die Köche Visay Singh (l.) und Arsun Sing bereiten gern eine ganze Dorade Royale und frische Hähnchen-Keulen für ihre Gäste im indischen Restaurant „Haveli“ zu. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

„Frau Waack hat mir ein Buch über dieses Haus geschenkt, und wir sind uns der Verantwortung sehr wohl bewusst“, sagt Harman Singh, der das Restaurant mit seinem Vater Sukhdev Singh führt. Das „Haveli“ ist ein Familienbetrieb: „Unsere Speisekarte bietet eine vielfältige Auswahl an indischen Gerichten von würzigen Vorspeisen wie Samosas und Pakoras bis zu cremigen Currys, Biryani- und traditionellen Tandoori-Gerichten“, erklärt Harman Singh.

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Für den Sommer öffnet die Familie Singh die Gärten und Terrassen rund um das große Reetdach-Anwesen. „Zur Fußball-Europameisterschaft im Juni zeigen wir die Spiele auf großen Bildschirmen im Garten und im Restaurant“, verspricht Singh.

Der Name Haveli beschreibt in Indien alte, große Häuser mit viel Tradition, die auch für Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage und Jubiläen genutzt werden, und das gelte auch für das Norderstedter „Haveli“.

„Haveli“ (ehem. „Kuckucksei“ und „Buten un Binnen“), Ulzburger Straße 476a, Di bis Fr, 12 bis 15 und 17 bis 22 Uhr, Sa, So + Feiertage 12 bis 22 Uhr, Telefon: 040/5223134, www.haveli-norderstedt.de.