Norderstedt. Mehr ÖPNV in Norderstedts Wohngebieten: Doch weder Politik noch Anwohner wollen dafür Bäume oder Parkplätze opfern. Die Stadt plant um.

Rund um den Glashütter Damm in Norderstedt wird sich Norderstedt in naher Zukunft stark verändern. Das große geplante Wohngebiet „Sieben Eichen“ ist ein Beispiel, hier sind viele Einzelfragen mittlerweile geklärt, es gibt am Kreuzweg ein weiteres geplantes Quartier, dazu soll auf dem Grundstück der Kirchengemeinde im Bereich Immenhorst ein Altenpflegeheim gebaut werden. Deswegen machen sich Rathaus und Politik seit länger Zeit intensive Gedanken darüber, wie verhindert werden könnte, dass die Straße unter zunehmender Verkehrsbelastung leidet. Ein wichtiger Eckpfeiler soll die neue Buslinie sein, die zum Fahrplanwechsel 2024/2025 startet.

Das steht nämlich längst fest. Und zwar werden hier Elektro-Kleinbusse fahren, die Kosten trägt der Kreis Segeberg, und es handelt sich auch um eine dauerhafte Lösung. Das ist eine enorme Verbesserung, denn bis auf einen morgendlichen Schulbus macht der ÖPNV aktuell noch einen Bogen um die Gegend.

Buslinie im Glashütter Damm: Klarheit zu geplanten Haltestellen

Eine der sechs vorgesehenen Haltestellen war allerdings in einer der jüngsten Sitzungen des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr ein kleiner Zankapfel. Denn auf Höhe Immenhorst wollte die Stadt eine Haltebucht einrichten. Ein Stoppen auf der Fahrbahn wurde nicht empfohlen.

Denn hier verläuft der Glashütter Damm als langgezogene Rechtskurve ohne Mittellinie, von Montag bis Freitag gilt zwischen 7 und 18 Uhr Tempo 30, und es hat in der Vergangenheit immer wieder Unfälle mit Blechschäden gegeben, weil Fahrzeuge wegen der geringen Fahrbahnbreite miteinander kollidierten beziehungsweise parkende Autos touchiert wurden.

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Die Idee war: Für die Bushaltestelle könnten zwei Parkplätze am Seitenrand entfallen, dazu müssten zwei Winterlinden gefällt werden, um dann die Fahrbahn von 5 auf 5,50 Meter zu verbreitern. Das wiederum hätte aber den Gehweg etwas verengt.

Glashütter Damm: Stadt deutet an, Haltestelle zum Libellengrund zu verlegen

„Vital, erhaltungsfähig, erhaltungswürdig und ortsbildprägend“, so beschrieb selbst die Verwaltung die Bäume, deren Tage gezählt sein könnten. Doch die Fraktionen schoben dem einen Riegel vor. Diese Variante würde keine Mehrheit erhalten, dieses Signal erhielten die Verkehrsplaner der Stadt.

Auch einige Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich zu Wort gemeldet, mit ähnlichem Tenor. Auf eine dieser Anfragen bestätigt die Verwaltung nun, was nach der Sommerpause auch in den Gremien präsentiert werden dürfte: Die Bushaltestelle wird nicht am Immenhorst geschaffen, sondern rund 150 Meter weiter östlich nahe der Abzweigung Libellengrund. Ein Nebeneffekt: Hier befindet sich auch die Grundschule, vielleicht könnten also einige Eltern darauf verzichten, ihre Kinder mit dem Auto zu bringen.

Bei den weiteren Haltestellen gab es hingegen keine Diskussionen. Sie befinden sich nahe des Heidehofwegs, beim Kreuzweg, kurz vor der Abzweigung zum Jägerlauf, zwischen Eiderstraße und Schwentinestraße sowie westlich beim Grünen Weg.