Norderstedt. Rauchentwicklung aus dem Erdboden: Gefahrguteinsatz im Cordt-Buck-Weg. Verdacht bestätigt sich, Feuerwehr findet giftigen Stoff.
Es war später Abend, als im Cordt-Buck-Weg plötzlich große Aufregung herrschte. Nachbarn schauten aus den Fenstern, wollten wissen, was passiert sein könnte mitten in einem Wohngebiet in Norderstedt. Denn die Freiwillige Feuerwehr Harksheide musste zu einem ziemlich heiklen Einsatz ausrücken. „Rauchentwicklung stark, unklarer Herkunft, aus dem Boden“, diese Information hatte es gegeben, als um 22.49 Uhr der Notruf einging.
Diese Formulierungen können viel bedeuten. Vor Ort bestätigte sich die gemeldete Lage. Tatsächlich trat Rauch aus dem Erdboden, dazu lag ein stechender Geruch in der Luft. Sofort bestand der Verdacht, dass hier illegalerweise Chemikalien entsorgt worden sein könnten.
Harksheide: Stechender Geruch – Großalarm in Wohngebiet
Daher wurde umgehend der Gefahrgutzug, den die Wehren aus Friedrichsgabe und Glashütte bilden, nachgefordert. Dieser verfügt über Ausrüstung und Expertise, um Stoffe genau zu identifizieren. Auch ein Rettungsdienst traf rasch ein, denn eine Person musste behandelt werden, sie hatte etwas potenziell Toxisches eingeatmet.
Dazu musste zur Sicherheit der Nachbarschaft ein Absperr-Radius von 50 Metern eingerichtet werden. Das bedeutete: Die unmittelbar angrenzenden Häuser wurden geräumt. Parallel wurde in der Stadt der Brandschutz sichergestellt, falls es zeitgleich einen weiteren Alarm geben sollte.
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Cordt-Buck-Weg: Analyse vor Ort bestätigt Verdacht auf giftigen Stoff
Diese Aufgabe übernahm die Freiwillige Feuerwehr Garstedt. Und diese musste tatsächlich ausrücken. Ein Rettungsdienst wurde beim Transport eines Patienten mit der Drehleiter unterstützt. Und in der Ochsenzoller Straße meldete ein Anwohner Gasgeruch, woraufhin die Feuerwehr und die Stadtwerke Messungen durchführten, aber keinen Gasaustritt feststellen.
Im Cordt-Buck-Weg waren derweil Erdproben entnommen worden. Die Analyse ergab, dass es sich bei dem Stoff möglicherweise um Chlor- oder Essigreiniger beziehungsweise um Wasserstoffperoxid handeln könnte. Das kontaminierte Erdreich wurde in Überfässer umgehoben und der ebenso nachgeforderten Sielbereitschaft des Betriebsamtes Norderstedt übergeben. Anschließend mussten die 36 eingesetzten Kräfte noch dekontaminiert werden, um 1.30 Uhr war der Einsatz beendet. Wer für die illegale Entsorgung verantwortlich ist, versucht nun die Polizei zu ermitteln.