Bad Bramstedt. Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus wird nicht neuer Eigentümer des Klinikums Bad Bramstedt. Geschäftsführer präsentiert neue Lösung.
Im vergangenen Dezember atmeten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Bad Bramstedt noch auf: Trotz der Insolvenz sollten die Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Versorgung der Patienten sichergestellt werden. Das Klinikum galt als gerettet. Der Plan sah vor, dass zwei Investoren den Akut- und Reha-Bereich übernehmen, darunter das Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster. Doch seit Dienstagabend steht fest: Das FEK zieht sich aus den Verhandlungen zurück und wird nicht neuer Eigentümer des Klinikums.
Auf der Ratsversammlung von Neumünster haben die Mitglieder entschieden, dass sich die Stadt und damit das städtische Krankenhaus nicht weiter um eine Übernahme des Klinikums bemühen wird. Oberbürgermeister Tobias Bergmann ließ im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung das Thema diskutieren. Der SPD-Politiker beantragte, den Ratsbeschluss vom Dezember 2023 aufzuheben, wie die „Kieler Nachrichten“ berichten. Damals stimmten die Ratsmitglieder noch zu, den Akutbetrieb mit 146 Betten und 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter der Regie des FEK fortzuführen.
Klinikum Bad Bramstedt: Gerüchte um FEK gab es schon vor Wochen
Daraus wird nun nichts. Schon vor einigen Wochen kursierten Gerüchte, dass das FEK doch noch abspringt. Bereits im Februar war bekannt geworden, dass sich die Finanzierung schwerer als gedacht darstellt und die Kreditinstitute neue Anforderungen erhoben haben. Der Poker um das Klinikum war den Mitgliedern der Ratsversammlung offenbar zu risikoreich.
Jens Ritter, Geschäftsführer des Klinikums, hat sich am Mittwoch von der Entscheidung der Stadt Neumünster durchaus überrascht gezeigt. „Im Rahmen des Insolvenzverfahrens haben wir fortlaufend sehr konstruktive Gespräche mit den Vertretern des FEK geführt und waren zuversichtlich, dass eine Übertragung des Akutbereichs gelingen kann“, sagt er in einer Stellungnahme. Gleichwohl sei man auf eine solche Situation vorbereitet gewesen. „In den vergangenen Wochen haben wir parallel Gespräche geführt und Alternativszenarien geplant“, sagt Ritter.
Klinikum-Geschäftsführer Ritter präsentiert neue Lösung
Deswegen kann der Geschäftsführer schon jetzt eine andere Lösung präsentieren: „Es ist nunmehr vorgesehen, den gesamten Geschäftsbetrieb, also Akut- und Rehabereich der Klinikum Bad Bramstedt GmbH, auf die Investorengruppe IGP zu übertragen“, verkündet Ritter. Zunächst war geplant, der IGPmed GmbH lediglich die Verantwortung für den Rehabereich mit 450 Betten zu übertragen. Das Unternehmen sitzt in Düsseldorf und ist spezialisiert auf die Beratung und Entwicklung von Planungs- und Bauprojekten im Gesundheits- und Sozialwesen.
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Auf dieser neuen Grundlage soll dem Amtsgericht Neumünster nun ein Insolvenzplan vorgelegt werden, „mit dem Ziel, das Insolvenzverfahren in den nächsten Monaten zu beenden“, wie Ritter erklärt. „Mit der Entscheidung der IGP, als Investor für alle GmbHs und Betriebsteile ein Angebot abzugeben, wird der Konzern in der Gesamtheit erhalten bleiben“, verkündet der Geschäftsführer des Klinikums optimistisch.