Norderstedt. Zensus 2022 bestätigt hohes Mietpreisniveau in Norderstedt. Wo das Wohnen am teuersten ist, und wie es in den Nachbarkommunen aussieht.
Norderstedt gilt als Hochburg der Mietpreise. Seit Jahren müssen Mieter in der Stadt nach Sylt am meisten für ein Dach über dem Kopf zahlen. Laut dem letzten Mietspielindex des Beratungsunternehmens F + B für das Jahr 2020 rangiert die Stadt unter den Top 20 unter den 352 untersuchten Städten und Gemeinden in Deutschland. Der Zensus 2022 bestätigt, dass das Wohnen in Norderstedt überdurchschnittlich teuer ist.
Zwischen 8 und 10 Euro an Nettokaltmiete müssen Mieter pro Quadratmeter ausgeben – ein Mietpreis, der das Niveau vieler Hamburger Mieten beispielsweise in Niendorf, Groß Borstel, Langenhorn oder Schnelsen erreicht. Aus dem zum Jahreswechsel veröffentlichten Norderstedter Mietspiegel ergibt sich eine Durchschnittsmiete netto kalt von 9,77 Euro, wobei auf den Immobilienportalen auch schon mal rund 16,50 Euro für Zwei-Zimmer-Neubauwohnungen an der Segeberger Chaussee 232 aufgerufen werden.
16,50 pro Quadratmeter – Norderstedt ist ein teures Pflaster
Die Mieten schwanken stark und hängen ab vom Alter des Gebäudes, von der Lage und Ausstattung. Das Statistikamt Nord, das die Volksbefragung von 2022 ausgewertet hat, nennt fast für den gesamten Norderstedter Stadtbereich eine Mietpreisspanne von 8 bis 10 Euro. Im Detail ergibt sich aber eine enorme Mietpreisspanne, die von 5,37 bis 14,22 Euro reicht.
Wer sich im nördlichen Bereich der sogenannten Strandkorbsiedlung im Bereich „Achter de Dannen, Tannenallee, Am Hange niederlassen will, muss mit mehr als 13 Euro pro Quadratmeter rechnen. Mit 14,22 Euro sind Wohnungen in einem eng gefassten Areal direkt westlich des ZOB in Norderstedt-Mitte noch teurer – die Analytiker haben ein Gitternetz über das Norderstedter Stadtgebiet gelegt und die Daten äußerst kleinteilig für Gitterpunkte von 100 mal 100 Metern ermittelt. So gibt es in der weitestgehend einheitlichen Fläche immer wieder mal Punkte, die aus dem allgemeinen Mietpreisniveau herausragen.
Norderstedter Mieten liegen klar über dem Landes- und Bundesschnitt
Mit einer Nettokaltmiete von 14,10 gehört dazu auch der Wohnbereich südlich und nördlich der Segeberger Chaussee im Abschnitt Wilhelm-Busch-Platz/Alte Landstraße dazu. Ähnlich viel Geld müssen Mieter in einem Bereich der Alten Dorfstraße und am Kornhoop zahlen. 6,49 Euro, also nicht mal die Hälfte, kostet der Quadratmeter Wohnfläche im Bereich Hirtenstieg/Ohechaussee. Nur 5,37 Euro fallen am Glashütter Weg/Immenhorst, 5,61 Euro am Forstweg/Deckerberg.
Selbst wenn für Norderstedt eine Durschnittsmiete von 9 Euro (Zensus-Mittelwert zwischen 8 und 10 Euro) zugrundegelegt wird, liegen die Mieten hier deutlich über dem Durchschnitt von Schleswig-Holstein, den das Statistikamt Nord mit 7,41 Euro pro Quadratemeter angibt, und über dem Bundesschnitt (7,28 Euro).
Mietpreisspanne zwischen 8 und 10 Euro gilt auch für Henstedt-Ulzburg
Ursache für die hohen Mietpreise: Norderstedt ist als Wohnort beliebt, viele wollen hierherziehen. Dem steht aber ein Wohnungsmangel gegenüber. Vor allem günstige und kleine Wohnungen für Singles fehlen. Laut einem Gutachten des Innenministeriums belegt Norderstedt bei der Wohnungsknappheit im Norden Rang 2, gleich hinter Sylt. Die Zahl der Sozialwohnungen schrumpft kontinuierlich, in den nächsten zehn Jahren wird der Bestand von 2282 geförderten Wohnungen im Jahr 2013 auf 600 sinken. Im Jahr 2057 wird auch die letzte geförderte Wohnung aus der Mietpreisbindung fallen.
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Eine Mietpreisspanne von 8 bis 10 Euro gilt auch fast durchgängig für Henstedt-Ulzburg. Nur in wenigen, eng umrissenen Arealen wie an der Maurepasstraße (12,75 Euro pro Quadratmeter) oder an der Dorfstraße/Teichstraße (11,89 Euro) gibt es Ausreißer nach oben. Günstig wohnen lässt es sich laut Zensus 2022 hingegen an der Logentwiete (6,05 Euro) und am Virchowring (5,11 Euro).
16,50 pro Quadratmeter – Norderstedt ist ein teures Pflaster
Eine Stufe günstiger lebt es sich in Kaltenkirchen. Für weite Teile des Stadtgebietes haben die Statistiker eine Spanne von 6 bis 8 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Etwas höher fallen die Mieten südlich der Dietrich-Bonhoeffer-Schule aus. Fast direkt südlich an die Schule grenzt der 100 mal 100 Meter große absolute Ausreißer der Region: 17,25 Euro werden dort fürs Wohnen fällig.
Ähnliche Mietpreise wie für die meisten Bereiche Kaltenkirchens gelten auch für den Großteil Bad Bramstedts. Zwischen 8 und 10 Euro, als rund 2 Euro mehr, verlangen Vermieter im Nordosten und Südwesten der Stadt. ;it 11,55 Euro sind die Wohnungen im Bereich Dibberns Hoff/Gerhardstraße am teuersten.