Norderstedt. Neue Rettungsschwimmer gefunden. Doch es gibt einen Wermutstropfen. Stadtpark kämpft mit weiteren Herausforderungen.
Mit den Füßen durch den Sand laufen, auf der Wiese in der Sonne liegen oder sich im Stadtparksee abkühlen: All das können die Badegäste im Strandbad in Norderstedt – allerdings nach wie vor nur sonnabends und sonntags. Wegen fehlender Rettungsschwimmer musste das Strandbad seine Eröffnung um zwei Wochen nach hinten verschieben. Seit Mitte Juni läuft die Badesaison mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Diese sollen nun ausgeweitet werden.
„Wir haben Rettungsschwimmer gefunden“, verkündet Stadtpark-Chef Kai Jörg Evers erfreut. Ein kleiner Wermutstropfen: Das angehende Personal muss zunächst eine Prüfung ablegen, um die bereits absolvierte Ausbildung als Rettungsschwimmer zu bestätigen. Sie muss regelmäßig aufgefrischt werden. „Wir suchen nun nach einem Termin, um die Prüfung abnehmen zu können“, sagt Evers.
Stadtpark Norderstedt: Strandbad weitet Öffnungszeiten aus
Schon jetzt hat das Strandbad am Sonnabend und Sonntag eine Stunde länger als zuvor geöffnet – von 12 bis 19 Uhr. Das kurzfristige Ziel ist es laut Evers, auch donnerstags und freitags einen Badebetrieb zu ermöglichen. „Wir wissen, dass die Leute frustriert sind, das Strandbad nicht öfter nutzen zu können. Für das kommende Jahr fangen wir schon in diesem Winter an, Rettungsschwimmer zu suchen“, verspricht der Geschäftsführer des Stadtparks.
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Wie viele andere Freibäder auch hat das Strandbad in Norderstedt mit dem bundesweiten Mangel an Rettungsschwimmern zu kämpfen. Evers und sein Team haben auf diversen Wegen nach Personal gesucht. Sie haben die Zentralstelle der DLRG, die deutschlandweit Einsätze koordiniert und Nachwuchs akquiriert, frühzeitig um Hilfe gebeten. Doch wegen des akuten Personalmangels werden Küstenregionen derzeit bevorzugt. Binnengewässer wie der Stadtparksee gehen leer aus.
Norderstedts Strandbad kämpft mit Mangel an Rettungsschwimmern
Auch die DLRG-Ortsvereine Norderstedt und Quickborn, mir denen das Strandbad kooperiert, konnten bisher nur so viele Wachdienste zur Verfügung stellen, dass die Wochenenden gerade eben abgedeckt sind.
Eine weitere Baustelle ist das gastronomische Angebot im Strandbad: Derzeit können Besucherinnen und Besucher keine Pommes, gekühlten Getränke oder Snacks kaufen. Mit den Betreibern der anliegenden Strandhaus-Gastronomie tobt ein heftiger Streit vor Gericht.
Stadtpark Norderstedt: Wegen Strandhaus-Streit keine Gastronomie
Sie haben sich in den vergangenen Jahren um die Versorgung der Badegäste gekümmert, ihren Hauptumsatz allerdings mit Veranstaltungen gemacht. Die Stadtwerke Norderstedt untersagen es ihnen inzwischen, private Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstage in ihren Räumlichkeiten zu veranstalten. Ein reiner Kiosk-Verkauf für die Badegäste am Wochenende kommt für die Strandhaus-Betreiber aber nicht infrage: „Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar. Wir können nicht für zwölf Stunden am Wochenende Personal einstellen, um Kaffee und Kuchen zu verkaufen“, sagt Christoph Clauß, kaufmännischer Leiter des Strandhauses.
Stadtpark-Chef Kai Jörg Evers will auch dieses Problem lösen. Derzeit können sich die Besucher selbst verpflegen und Essen und Getränke mitbringen. „Das ist nicht optimal, aber bei den meisten Badegästen führt das zu keinem großen Frust“, sagt Evers.