Geesthacht. Sanierung von St. Salvatoris wird noch vor Weihnachten abgeschlossen. Aktuell fehlen nur noch die sieben historischen Fenster.
Der Zustand der Geesthachter St. Salvatoris-Kirche gibt Geesthachtern Anlass zur Sorge. „Ich bin schon so oft von der anderen Straßenseite angesprochen worden“, berichtet Saskia Offermann, Pastorin an der St. Salvatoris Kirche. Die Standardfrage der Passanten: „Macht ihr da gar nichts vor, es zieht doch bestimmt in der Kirche?“.
Grund der Anteilnahme am baulichen Zustand der 1685 erbauten Fachwerkkirche ist das fünfte Fenster vom Eingang aus. Wer von außerhalb des Areals einen Blick darauf wirft, unterliegt einer Täuschung. Es sieht in der Tat so aus, als ob rechts oben eine große Lücke klafft.
Geesthacht: Spende für St. Salvatoris und eine launige Anekdote
Ein Irrtum. Eingesetzt im Rahmen ist ein provisorisches Glas, das kaum spiegelt. Aber nicht mehr lange. Denn die Frage, ob die sieben renovierten Fenster rechtzeitig zu den Weihnachtsgottesdiensten wieder eingebaut würden, ist nun geklärt.
„Die Maler haben bereits angerufen, dass sie fertig sind“, erzählt Architekt Knut Leymann. Die Abholung von der Malerei Peters in Reinbek und der Einbau vor Ort erfolgt durch die Glaserei Sommer von der Düneberger Straße. Knut Leymann hält es für denkbar, dass die finalen Arbeiten bis Ende dieser Woche erfolgt sind.
Spezialbetrieb sanierte die uralten Bleiglasfenster
Drei Originalfenster aus der Zeit von 1685 in der Fassade sind noch erhalten geblieben, die anderen dürften aus der Zeit des Umbaus vom Ende des 19. Jahrhunderts stammen, schätzt Saskia Offermann. Die Bleitafeln der ursprünglichen Verglasung sind ihnen geblieben – größtenteils. „Manche waren gebrochen, die wurden ersetzt mit alten Gläsern“, erzählt Knut Leymann.
Der Spezialbetrieb, der hier Hand anlegte, ist das Glaskunst-Atelier Hempel aus Kirchwerder. Drei Fenster indes sind komplett neu gebaut und werden nun dort eingesetzt, wo es nicht so auffällt, beim Übergang von der Kirche zum Gemeindehaus.
Mit Einbau der Fenster ist Sanierung abgeschlossen
Damit ist dann auch die im Mai begonnene notwendige Sanierung der Fassade von St. Salvatoris abgeschlossen. Die anfangs taxierte Gesamtsumme in Höhe von 240.000 Euro habe man halten können, berichtet Knut Leymann. Größere Überraschungen seien ausgeblieben.
Das war nicht von vornherein klar. Die Farbschicht, die Probleme machte, wurde von der Spezialfirma Strahlcenter Hungriger Wolf aus Hohenlockstedt entfernt. Sie stammt aus einem Anstrich von vor hundert Jahren. Die Farbe hielt Feuchtigkeit im Gebälk – was die Holzsubstanz schädigt. Nach dem Abtragen wurde eine weiße Farbe auf Leinölbasis aufgetragen.
Kräftiger Sprung bei Spendeneinnahme dank RTN Fassaden Nowottnick
Um die Kosten für die Sanierung zusammenzubekommen, wird noch gekämpft. „Wir haben schon 12.000 Euro eingenommen an Spenden“, zählt Pastorin Saskia Offermann auf. Das war, bevor Geschäftsführer Thomas Nowottnick von der RTN Fassaden Nowottnick GmbH am Montag, 9. Dezember, das Gemeindebüro betrat.
Denn nun sind es sogar 22.000 Euro. Er übergab im Namen seiner Firma eine Spende in Höhe von 10.000 Euro. Für ihn ein Ausdruck der Verbundenheit seines Familienunternehmens mit der Gemeinde. Er steuerte eine launige Anekdote vom Kennenlernen bei.
Frau evangelisch, Mann katholisch: Was tun bei der Anmeldung zur Taufe?
Er sei Katholik, seine Frau Protestantin, erzählt der 1992 zugereiste Unternehmer. Als er die Kinder zur Taufe im Kirchenbüro anmelden wollte, wurde der damalige Pastor Gunnar Penning im Nebenraum vom Mitarbeiter per lauter Ansprache um Rat gefragt.
„Wir haben hier Katholiken“, rief er hinüber. „Wir nehmen alles“, kam es vom Geistlichen zurück. Somit seien nicht nur die beiden Kinder in St. Salvatoris getauft worden, sondern auch bereits zwei Enkelkinder, erklärt Thomas Nowottnick. Sohn und Schweigertochter hätten zudem hier geheiratet.
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Bürgerstiftung Danke Geesthacht prüft ein finanzielles Engagement
Der nächste warme Segen für die Rechnungsbücher sind die 70.000 Euro durch die Stadt Geesthacht, die der Bildungsausschuss als Zuschuss freigegeben hat. Saskia Offermann will die Summe jetzt abrufen. Zusammen mit der eingeplanten Eigenbeteiligung von 120.000 Euro sieht die Bilanz mit insgesamt 212.000 Euro nun nicht schlecht aus.
Weitere Gelder könnten von der Bürgerstiftung fließen. „Danke Geesthacht“ prüft, inwieweit die Satzung eine finanzielle Unterstützung zulässt. Für die Restsumme will Saskia Offermann erneut recherchieren, ob sich nicht doch noch Quellen beim Kirchenkreis anzapfen lassen. Spenden werden im Kirchenbüro am Kirchenstieg 1 weiterhin gern entgegengenommen.