Geesthacht. Noch bis zum 2. Dezember kann die Forderung zum Erhalt von Klinik samt Geburtshilfe in Geesthacht unterschrieben werden.

Bereits 7653 Personen haben die Petition zur Rettung des Geesthachter Krankenhauses mit seiner Geburtshilfe online gezeichnet (Stand 12. November, 15 Uhr). Die Unterstützung könnte nach Auffassung des Geesthachter Seniorenbeirats sowie von weiteren Personen, die sich im Rathaus gemeldet haben, noch deutlich größer sein: wenn die Petition nicht nur online unterzeichnet werden könnte. Gesagt, getan.

Ab Donnerstag, 14. November, wird die Petition im Foyer des Rathauses (Markt 15) ausliegen. Wer möchte, kann sie während der Öffnungszeiten (Montag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag von 7.30 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 14 bis 18.30 Uhr) unterzeichnen. Bis zum 2. Dezember ist das noch möglich.

Petition zum Krankenhaus liegt öffentlich aus

Dann laufen die sechs Wochen, innerhalb derer mindestens 2000 Unterschriften erreicht werden müssen, aus. Petitionen, die diese Grenze durchbrechen, können im Petitionsausschuss in vorgetragen werden, was der nächste Schritt innerhalb des Verfahrens ist. Der Ausschuss in Kiel befasst sich dann mit dem Anliegen.

Am 21. Oktober hatte Hebammenstudentin Jennifer Fröhlich die Petition „Rettet das Krankenhaus mit seiner Geburtshilfe“ veröffentlicht. Die 2000er-Marke hatte die an die Landesregierung Schleswig-Holsteins gerichtete Online-Petition schon am zweiten Tag geknackt.

Ältere haben oft kein Zugang zum Internet

Und dennoch: „Nicht jede Person verfügt über einen Internetzugang und ein eigenes E-Mail-Konto, und auch nicht jede Person ist bereit, ein Formular, wie das der Petition, unter Eingabe persönlicher Daten im Internet mit zu zeichnen“, fasst Geesthachts Erste Stadträtin Melanie Grimm-Meyer die geäußerten Bedenken der Betroffenen zusammen. Das Problem: Die veröffentlichte Petition ist als Online-Petition angelegt. Eine Mitzeichnung darum auch ausschließlich über das Internet möglich.

„Das ist sehr schade. Denn welche Personengruppen werden vor allem Schwierigkeiten mit dem Online-Verfahren haben? Ältere und Personen mit Handicap. So wurde es uns in Gesprächen geschildert. Und gerade diesen Personengruppen ist es besonders wichtig, dass das Krankenhaus in Geesthacht erhalten bleibt und damit eine umfangreiche, wohnortnahe medizinische Versorgung“, sagt Grimm-Meyer, die darum zu dem Thema Kontakt mit dem Land aufgenommen hat.

„Alles über 2000 Mitzeichner untermauert die Bedeutung“

„Alles, was über die 2000 Mitzeichner hinaus geschieht, untermauert zusätzlich die Bedeutung des Krankenhauses“, erklärt Melanie Grimm-Meyer. „Die Listen mit den Unterschriften, die im Rathaus zu der Petition geleistet werden, werden weitergegeben. Der Petitionsausschuss erhält sie zur Kenntnis, offiziell mitgezählt werden diese Unterschriften allerdings nicht.“

Am 23. September hatten die Johanniter sowohl für das Krankenhaus als auch für die Geriatrie und Seniorenzentrum GmbH vorsorglich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Inzwischen ist der Name „Johanniter“ aus dem Handelsregister gestrichen. Aktuell laufen Verhandlungen mit Interessenten, die sich im Insolvenzverfahren gemeldet haben. Ob die Häuser in Gänze oder nur einzelnen Abteilungen übernommen werden, ist offen.

SPD informiert am 14. November zum Krankenhaus

Die Geesthachter Politik und Verwaltung haben bereits am Tag der Insolvenz eine gemeinsame Erklärung zur Bedeutung des Standortes abgegeben. Mehrere Nachbarstädte, Kommunen und der Kreistag sind später gefolgt.

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Die SPD-Fraktion Geesthacht lädt am Donnerstag, 14. November, unter dem Titel „Geesthachter Krankenhaus muss bleiben!“ in den Oberstadttreff ein (19 Uhr, Dialogweg 1). Über den aktuellen Stand informieren Bürgermeister Olaf Schulze, Krankenhaus-Geschäftsführer Tobias Vaasen sowie Jens Glasow von der Mitarbeitervertretung.