Büchen. Mitglieder der Aktiven Bürger Büchens besuchten das Katzenschutzheim. Was sie dort erlebten, hat sie überzeugt, sich zu engagieren.
Landauf, landab sind Katzen die Problemtiere für Tierschützer. Während im Südkreis die Diskussionen über Katzenschutzverordnungen, Chippflicht und Kastrationsvorgaben für Freigänger laufen, plant die Kieler Landesregierung einen Kahlschlag: Landesmittel für den Unterhalt von Tierheimen und Katzenhäusern sollen 2025 gestrichen werden, was die Betreiber zwischen Nordsee, Ostsee und der Elbe im Süden auf die Barrikaden treibt.
In Büchen finden Stubentiger Aufnahme in einem Katzenhaus, genauer dem Katzenschutzheim im Gewerbegebiet Auf der Heide. Mit 25 Tieren bei 24 Plätzen ist es gut gefüllt. So gut, dass weitere acht Tiere andernorts untergebracht werden mussten. Einige Samtpfoten sind krank, müssen zunächst einmal wieder gesund werden, damit sie vermittelt werden können. Die große Mehrzahl der Tiere ist aber vor allem eines: voll fortpflanzungsfähig. Bei einem Besuch der Fraktion der Aktiven Bürger Büchens (ABB) machten Tierheimleiterin Ann-Marie Oehlke und Gesa Wiener, Vorsitzende des Katzenschutzvereins, ihre Anliegen und Forderungen deutlich. Der zentrale Punkt: Büchen benötigt eine Katzenschutzverordnung.
Aktive Bürger Büchens wollen Katzenschutz für das gesamte Amt
Die solle nicht nur dafür dienen, eine Chippflicht für Freigänger durchzusetzen. Sind die Tiere mit einem kleinen Chip unter der Haut versehen, sind sie Menschen zuzuordnen. So könne auch geklärt werden, warum Tiere nicht kastriert sind, erläutert Petra Wenck (ABB) nach dem Besuch. „Die Aufgaben für den Tierschutz kostet das Amt Büchen viel Geld. Es geht aber auch um die Vermeidung von Tierleid durch eine Verordnung.“ Die solle jetzt geprüft werden.
Besonderes Augenmerk legten die Besucher auf die praktische Arbeit im Katzenschutzheim. Neben der Heimleiterin sind dort auch Praktikantinnen der Gemeinschaftsschule im Einsatz, um zu erproben, ob sie als Tierpflegerinnen eine Zukunft für sich sehen. „Ohne dieses tolle Engagement geht hier nichts“, lobt Besucherin Maria Rodriguez.
Tierschützer machen Druck für Schutzverordnung
Für den ABB-Fraktionsvorsitzenden ist die Angelegenheit klar: „Die Katzenschutzverordnung muss sowohl die Chippflicht als auch die Kastration für Freigänger klären“, fordert Markus Räth. Das Problem sei allerdings, dass die Gemeinde allein nicht tätig werden könne. „Wir benötigen für das gesamte Amt Büchen eine derartige Verordnung. Dafür wollen wir uns einsetzen.“
Auch interessant
- SPD wagt neuen Vorstoß gegen streunende Katzen
- Kommt die Kastrationpflicht in Lauenburg?
- Tierschützer fürchten Rückgang der Hilfsbereitschaft
Aktive warten auf die Kastrationspflicht
Auch schon ohne eine entsprechende Regelung wird das Katzenheim entsprechend tätig. Allerdings müsse so zunächst abgewartet werden, ob sich Tierhalter melden, die ihr Katze vermissen. Erst wenn eine entsprechende Frist vergangen sei, könne das Heim dann dazu schreiten, Fundtiere auch kastrieren zu lassen. Räth klärt auf: „Bei einem Kater ist das für 130 Euro zu machen. Für eine Katze werden jedoch gut 300 Euro fällig.“