Schwarzenbek. Die Kollowerin und ihr Team von Edeka Kratzmann in Schwarzenbek haben den Branchen-Oscar gewonnen. Was die Käsesommelière anders macht.
Petra Schweim hat es wieder getan. Die Kollowerin, die viele Menschen aus der Region von der Käsetheke im Edeka Kratzmann kennen, wurde wieder zur Preisträgerin des Kreativ Awards gekürt. Schweim wurde in Neuwied (Rheinland-Pfalz) für ihr Engagement rund um den Käse geehrt. Ihre Theke im Schwarzenbeker Lupuspark gilt als eine der besten in ganz Deutschland.
Der Stolz über die erneute Auszeichnung ist Petra Schweim anzumerken. Ausgezeichnet wurden sie und ihr Team von der Fachzeitschrift „Käse-Theke“, die seit mehr als zwei Jahrzehnten besonderes Engagement rund um die löchrige Leckerei prämiert. „Du musst mehr machen, als einen Käse an der Theke zu präsentieren. Man muss vor die Tür gehen und den Käse den Leuten näherbringen“, erklärt sie. In Schwarzenbek bot sie im Sommer auf dem Weinfest Bio-Käse an, in der Buchhandlung Lesezeit veranstaltete sie gemeinsam mit Ute Voß vom Demeter-Betrieb Erdmannshof aus Krukow eine Verkostung. Seit Kurzem produziert sie sogar mit ihrem Kollegen Andre Schneider den Käse-Podcast „Cheesecommerce“.
Ausbildung zur Käsesommèliere und Bio-Fachkraft
Um ihren Kunden Details über die vielen verschiedenen Käsesorten näherbringen zu können, hat sie sich 2013 zur Käse-Sommelière ausbilden lassen. Um überhaupt am zweiwöchigen Kursus teilnehmen zu können, sei eine Menge Vorwissen nötig. 200 Käsesorten aus Frankreich müssen die Teilnehmer bereits vorher aus dem Effeff kennen, zudem Wissen über Tiere und Landschaften mitbringen. Nachdem sie erfolgreich die Prüfung abgelegt hatte, durfte sich Schweim Diplom-Käsesommelière nennen. Im vergangenen Jahr dann hat sie das IHK-Zertifikat Fachkraft für Biolebensmittel erworben.
Für die den diesjährigen Kreativ Award hat sich Petra Schweim dem Bio-Käse verschrieben. Die Jury überzeugte sie mit ihren vielen Aktivitäten rund um regionale Bio-Produkte wie vom Erdmannshof, der Rohmilchkäserei Backensholz oder der Ostenfelder Meierei aus Nordfriesland. Unterstützt wurde sie dabei von dem Traditionsunternehmen Baldauf aus dem Allgäu.
Preisgeld wird zur Fortbilung genutzt
Doch wie Petra Schweim sagt, ist der Kreativ Award eine Teamauszeichnung. „Ich bürde dem Betrieb hier auch Aufwand auf.“ Gemeint sind die vielen Fortbildungen und Bildungsreisen, die sie unternimmt. Um beispielsweise Käsereien in Österreich oder Norwegen besuchen zu können, verbringt sie weniger Zeit hinter der Käsetheke im Edeka.
Im Gepäck hat sie häufig nicht nur neue Käsesorten für den Verkauf, sondern auch Fachwissen, das sie an ihre Kolleginnen und so an die Kunden weitergibt. „Die fragen mich dann immer, welche Geschichte ich diesmal mitgebracht habe“, erzählt sie.
Dass nämlich auch ihre Kolleginnen von der Auszeichnung profitieren, sei ihr äußerst wichtig. Mit dem Preisgeld der letztjährigen Preisverleihung lud sie ihr Team zu einem Frischkäse-Zubereitungskursus auf dem Erdmannshof ein.
„Wichtig ist nicht, sich Plaketten und Auszeichnungen anzuheften, sondern, dass ein Wissenstransfer zu den Kolleginnen stattfindet, die wegen anderer Arbeitszeiten nicht raus können“, sagt Gartenbotschafter John Langley, der sie unterstützt. Und auch in diesem Jahr möchte Petra Schweim das Geld wieder für eine Teambuilding-Maßnahme nutzen. Wohin es diesmal geht, verrät sie aber noch nicht.
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Dankbar ist auch Filialleiter Michael Brackmann. „So ein Engagement hat man nicht oft bei Mitarbeitern“, sagt er. Er ist sich sicher, dass viele Kunden eben wegen der Käsetheke kommen. „Es ist ein Luxus, eine Käsetheke zu haben. Wir werden es so lange wie möglich machen, wenn wir das Personal kriegen.“