Geesthacht. Zwei Männer bedrohen 2023 Mitarbeiter des Curry Pavillons. Am Ende gibt die Polizei einen Schuss ab. Nun sollte der Prozess starten.
Die Szenen auf der Bergedorfer Straße in Geesthacht erinnerten an einen Actionfilm à la Hollywood. Zwei Männer sollen im Dezember 2023 in Streit mit einem Angestellten des Curry Pavillons geraten sein. Plötzlich zog einer der beiden Männer eine Pistole und bedrohte den Mitarbeiter. Schließlich setzten sich die Kriminellen vom Tatort ab und flüchteten vor der Polizei. Die stoppte den Fluchtwagen mit einem Schuss in einen Reifen. Jetzt, rund zehn Monate nach der Tat, soll Diego P. und Romano L. (alle Namen geändert) der Prozess gemacht werden.
Doch bereits der erste Verhandlungstag vor dem Schwarzenbeker Amtsgericht muss ausfallen. Der Grund: Weder Romano L. noch Diego P. finden sich am Dienstagmorgen in Saal 1 an der Möllner Straße ein. Nicht ganz unerwartet – erst vor rund drei Wochen sollte gegen Diego P. in Schwarzenbek ein Prozess eröffnet werden, da er vergangenes Jahr im September bei einem Einbruch in Geesthacht auf frischer Tat ertappt wurde und sich anschließend ein Handgemenge mit der Polizei geliefert hatte. Doch schon damals erschien der Angeklagte nicht im Gericht.
Prozess nach Überfall: Angeklagte sind offenbar untergetaucht
Wie sein Anwalt seinerzeit mitteilte, habe sein Mandant eine Axt auf den Kopf bekommen und sei seitdem bettlägrig. Das Gericht ordnete an, ihn einem Amtsarzt vorzuführen, um zu prüfen, ob Diego P. tatsächlich verhandlungsunfähig ist. An seiner Meldeadresse konnten die Polizeibeamten ihn jedoch nicht finden – bis heute fehlt von dem 51-Jährigen jede Spur. Trotz Haftbefehl konnte der Geesthachter nicht dingfest gemacht werden.
Ein Haftbefehl liegt nun auch gegen seinen Komplizen Romano L. vor, mit dem er am Curry Pavillon Ärger gemacht haben soll. Mit ihm stand das Gericht noch vor kurzer Zeit telefonisch in Kontakt. Der Angeklagte, der in Hamburg in einer Obdachlosenunterkunft wohnen soll, kann nun rein theoretisch bis zum neuen Prozesstermin festgehalten werden. – wenn er denn gefunden wird.
Imbiss in Geesthacht: Mitarbeiter mit Schreckschusspistole bedroht
Vorgeworfen wird den Männern, die bei der Tat 50 und 53 Jahre alt waren, dass sie den Imbiss-Mitarbeiter nicht nur verbal, sondern auch mit der Schreckschusspistole bedroht haben. Der Grund des Streits soll laut Augenzeugen banal gewesen sein. Anschließend liefen sie zu dem Opel eines 39-Jährigen aus Hamburg. Das Auto war ganz in der Nähe des Curry Pavillons geparkt. Zu dritt ergriffen die Männer anschließend die Flucht. „Hierbei sollen sie rücksichtslos durch Geesthacht gefahren und diverse Verkehrsregeln missachtet haben“, sagte Polizeisprecherin Jacqueline Fischer am Tattag.
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Auf ihrer Flucht vor den Ordnungshütern kollidierten die drei Männer mit zwei anderen Fahrzeugen: Am Bandrieter Weg, Ecke Fährstraße, kollidierte das Fluchtfahrzeug leicht mit einem Streifenwagen. Der Opel-Fahrer habe daraufhin die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und ist gegen ein geparktes Auto gestoßen. „Als die Beamten zum verunfallten Opel liefen, versuchte der Fahrer weiterzufahren“, so die Polizeisprecherin.
Allerdings schossen die Polizeibeamten dem Opel in einen Hinterreifen und verhinderten so die Flucht. Alle drei Insassen wurden festgenommen. Neben der Schreckschusswaffe entdeckten die Beamten auch mehrere Messer bei den Männern. Alle Waffen wurden sichergestellt. Zudem stellten die Polizisten fest, dass der Hamburger keinen Führerschein besitzt und offenbar im Drogenrausch gefahren war.