Hamburg. Beamte stellen bewaffnete Männer. Bei der Festnahme solidarisieren sich plötzlich Umstehende mit ihnen. Auch ein Schwert wird gefunden.

Vor der Drogenberatungseinrichtung Drob Inn nahe dem Hauptbahnhof ist am Donnerstagnachmittag ein Schuss gefallen. Zwei Beamte der Polizei Hamburg hatten dort beobachtet, wie zwei Männer sich gegenseitig bedrohten. Einer der Täter schwang einen Knüppel, sein Gegner eine Machete.

Die 29 und 37 Jahre alten Ordnungshüter schritten ein: Während der eine Mann den Knüppel fallen ließ, ging sein Kontrahent drohend mit der Machete auf die Beamten zu. Erst nachdem einer der beiden Polizisten einen Warnschuss in die Luft abgegeben hatte, ließ auch er seine Waffe fallen.

Polizei Hamburg nutzt Schusswaffe wegen Macheten-Mann nahe Hauptbahnhof

Bei der Festnahme der Streithähne kam es zu Ausschreitungen gegen die Beamten. Die zu dem Zeitpunkt rund 200 Menschen auf dem Vorplatz solidarisierten sich mit den Festgenommenen und warfen unter anderem mit Flaschen auf die Polizisten. Beamte wurden dabei nicht verletzt.

Durch den Einsatz von weiteren Polizeikräften konnte die Lage beruhigt und der Vorplatz zu Teilen geräumt werden. Dabei mussten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen.

Bei der Spurensuche wurde von Einsatzkräften auf dem geräumten Vorplatz neben der Machete auch ein Schwert gefunden und sichergestellt.

Neben der Machete wurde auch ein Schwert gefunden

Die Drogeneinrichtung in der Nähe des Hauptbahnhofs ist seit Jahrzehnten Anlaufpunkt für Schwerstabhängige. Bis zu 300 Personen, darunter Crack- und Heroinkonsumenten, halten sich im nahen Umfeld auf. Die Szene hat sich in den vergangenen Jahren geändert und wird, so heißt es vonseiten der Polizei, von drogenabhängigen Afghanen, Syrern und Nordafrikanern dominiert.

In den vergangenen Jahren kam es vor dem Drob Inn immer wieder zu Messerstechereien und anderen Auseinandersetzungen. Bereits vor zwei Jahren war auf dem Vorplatz ein Polizist mit einem Schraubendreher leicht verletzt worden.

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Erst vor wenigen Tagen hatte die Behörde einen 1,63 Meter hohen Zaun aufstellen lassen, der mit Kunst verziert und mit Bepflanzung als Sichtschutz in Richtung Straße wirken soll. Auf dem Platz dahinter sollen unter anderem Schirme als Sonnenschutz für die Drogenabhängigen aufgestellt werden.