Geesthacht. Der marode und leer stehende Fachklassentrakt zwischen VHS und Stadtbücherei wird abgerissen. Ein erster Schritt zur Schulerweiterung.
Noch herrscht auf dem Parkplatz zwischen Stadtbücherei und Volkshochschule (VHS) in Geesthacht reger Betrieb. Am Montagmittag parkten minütlich Autos ein und aus. Doch VHS-Geschäftsführerin Nadine Cinar und Verena Timpe, die stellvertretende Bücherei-Leiterin, wissen: Ab Donnerstag, 19. September, müssen sich ihre Kunden auf Einschränkungen gefasst machen. Der alte Fachklassentrakt der Buntenskampschule zwischen den beiden Bildungseinrichtungen wird abgerissen.
Geesthacht benötigt mehr Platz für Bildung. Das ist die Erkenntnis des im Frühjahr 2023 vorgestellten Schulentwicklungsplans. Mindestens rund 50 Millionen Euro, so die damaligen Schätzungen von Bürgermeister Olaf Schulze, muss die Stadt in die Hand nehmen, um den gestiegenen Raumbedarf der sieben Schulen zu decken. Auch die VHS und die Stadtbücherei spielen bei den Überlegungen eine Rolle.
Geesthacht: Abriss an Stadtbücherei und Volkshochschule
„Wir diskutieren schon lange darüber, dass sich die Bedarfe der Einrichtungen in diesem Bereich ändern und bereits geändert haben“, sagt Schulze. Konkret benötigt die Buntenskampschule, die an die VHS grenzt, Räume für Unterricht, weitere Betreuungsangebote und eine Mensa. Die Volkshochschule wünscht sich ebenfalls größere Räume und möchte am liebsten gemeinsam mit der Stadtbücherei ein modernes Bildungs- und Aufenthaltszentrum inklusive Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen entwickeln.
Eine Entscheidung darüber ist in den politischen Gremien noch nicht gefallen. „Es ist klar, dass sich in diesem Bereich etwas tun muss und wird – und wir gehen jetzt einen weiteren Schritt in der Weiterentwicklung des Areals. Wie diese langfristige Weiterentwicklung konkret aussehen wird, werden die weiteren Gespräche mit allen Beteiligten zeigen“, betont Verwaltungschef Schulze.
Bauarbeiten bis Ende Oktober angesetzt
Zunächst wird jetzt erst einmal Platz geschaffen. Das Backsteingebäude, das Buntenskampschule und Volkshochschule verbindet, steht seit Jahren leer und ist aufgrund des schlechten baulichen Zustands aus Sicherheitsgründen nicht mehr nutzbar. „Es sollte schon vor Corona abgerissen werden, zuletzt war dann dort noch mal die Schulspeisung der Buntenskampschule ausgelagert“, sagt Verena Timpe.
Doch nun sollen ab dem 23. September für mindestens sechs Wochen die Baufahrzeuge anrollen. Für die Einrichtung der Baustelle müssen ab Donnerstag, 19. September, die Parkplätze gesperrt werden. Auch der Durchgang von Bücherei zum ZOB, der von Fußgängern und Radfahrer viel genutzt wird, ist während der Arbeiten nicht passierbar.
Wie Bücherei und VHS erreichbar sind
Zufahrt und Zugang zur Volkshochschule sind während des Abrisses ausschließlich über den Buntenskamp möglich. Die Stadtbücherei ist zu Fuß über die Rathausstraße zu erreichen. Doch auch dort wird ein Teil der Parkplätze gesperrt, weil die Zufahrt zur Baustelle über die Zufahrt der Bücherei erfolgt.
Zunächst wird mit der Entkernung des alten Fachklassentraktes begonnen. Das soll nach derzeitigen Planungen bis zum 11. Oktober abgeschlossen sein. Die laute Phase – der drei Wochen angesetzte maschinelle Abbruch – beginnt dann im Anschluss. „Um die Beeinträchtigung für den Schulbetrieb der Buntenskampschule sowie Veranstaltungen der Volkshochschule so gering wie möglich zu halten, ist der Abriss größtenteils während der Herbstferien geplant“, teilt die Verwaltung mit.
Bis ein Neubau steht, werden Jahre vergehen
Weil die Ferien in Schleswig-Holstein aber erst am 21. Oktober beginnen, heißt das: Eine Woche müssen sich die Schulkinder mit dem Abrisslärm arrangieren. Im Anschluss wird die Baugrube verfüllt und sollen dann der Stelle dann vorläufig zusätzliche Parkplätze entstehen, bis klar ist, was an der Stelle gebaut wird.
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Bis Stadtbücherei und Volkshochschule unter einem Dach sind, dürften indes noch Jahre vergehen. „Eine Open Library will gut geplant sein, vor allem wenn zwei Einrichtungen zusammen unter einem Dach sind. Das wird in den nächsten Jahren eher nichts“, schätzt Verena Timpe von der Stadtbücherei.