Wentorf. Deutsche Klassiker und Spezialitäten aus São Paulo – das bietet Mariane Costa Sahlmann jetzt im Vereinslokal des SC Wentorf an.
Mehr als Pommes, Schnitzel und Currywurst bietet die Küche des Vereinsheims beim SC Wentorf: Das MuitoMaisBrasil (MMB, „viel mehr Brasilien“) by Sports bietet auch brasilianische Gerichte an. Denn seit einem halben Jahr ist Mariane Costa Sahlmann die Chefin des Vereinslokals. Die Liebe hat die 34-Jährige aus dem großen São Paulo ins kleine Dassendorf geführt. Dort hatte sich die gelernte Köchin und studierte Betriebswirtin schon mit ihrer Catering-Firma MuitoMaisBrasil selbstständig gemacht.
„Als ein neuer Pächter für das Sports in Wentorf gesucht wurde, habe ich mich beworben und wir sind ausgewählt worden“, erzählt die umtriebige Gastronomin stolz. Jetzt ist das Restaurant des SC Wentorf zur Basis ihres Unternehmens geworden. Sie kocht mit ihrer Kollegin nicht nur montags bis freitags für 90 Dassendorfer Kindergartenkinder, für Hochzeiten und Geburtstage, sondern auch bei sportlichen Events und gegen Reservierung auch für jeden, der Lust hat, Mariane Costa Sahlmanns Gerichte zu kosten. Geöffnet ist montags bis freitags von 17 bis 22 Uhr sowie bei Veranstaltungen. Zusätzlich will sie demnächst sogar noch ein kleines Café in Dassendorf eröffnen.
Rodizio in Wentorf: „Viel mehr“ brasilianische Küche
Gerade ist in ihrem Restaurant mittags immer viel los, weil auch die Kinder aus dem St.-Pauli-Fußballcamp mittags von ihr versorgt werden. „Da ist richtig Leben in der Bude“, bestätigt sie mit einem offenen Lächeln. „Aber ich liebe das.“ Die ersten brasilianischen Grillabende, an denen ihre Gäste das Rodizio, brasilianische Fleischspieße, genießen konnten, waren ein voller Erfolg. Es gab einen solchen Andrang, dass sie das Rodizio nun statt einmal gleich zweimal im Monat anbietet. Kein Wunder, dass dieses Grillfest eine Bereicherung für Wentorfs Gastronomie ist. Ein ähnliches Angebot gibt es ansonsten nur in Hamburg. Die nächsten Termine in Wentorf sind die Sonnabende am 7. und am 28. September, das Rodizio kostet 31,90 Euro.
Für diese Abende von 18 bis 21 Uhr sollte man ordentlich Hunger mitbringen, empfiehlt die Brasilianerin. „Wir sind richtige Fleischesser“, erzählt sie lächelnd. Neben den Beilagen wie Gemüse, Kartoffelsalat und anderen Salaten sowie einem Dessert hat man die Qual der Wahl aus 15 verschiedene Fleischsorten satt. „Eine Spezialität ist beispielsweise Picanha, das ähnelt dem österreichischen Tafelspitz. Allerdings kochen wir dieses Fleisch nicht, sondern grillen es. Das ist richtig lecker.“ Das Besondere bei ihrem Rodizio sei, dass das Rindfleisch nicht, wie bei anderen Anbietern (der nächste ist in Hamburg), erst zum Schluss als Höhepunkt angeboten wird.
Neues entdecken: Frittierter Maniok oder Tapiokawürfel
Aber auch die reguläre Speisenkarte ermöglicht es, Neues zu entdecken: beispielsweise das Parmesansteak mit Reis (15,90 Euro) oder die Tapas-Tafel „Bring mich nach Brasilien“ für zwei bis vier Personen (je nach Zahl der Portionen 29 bis 55 Euro). Darauf gibt es beispielsweise frittierten Maniok- oder Tapiokawürfeln, die aus Tapiokamehl, Käse und Milch zubereitet werden, oder auch Chorizo-Wurst. Für den Sparclub kochen sie und ihr Team aber auch Grünkohl. „Wir sind flexibel“, sagt Mariane Costa Sahlmann lächelnd. Auch vegetarische Speisen seien kein Problem. Das Restaurant hat etwa 150 Plätze, im Sommer noch einmal 40 zusätzliche auf der Terrasse.
Mittlerweile hat sie ein festes Team aus fünf Mitarbeitern, darunter auch eine weitere brasilianische Köchin. Außerdem stehen Aushilfen für Veranstaltungen bereit. „Mein Mann unterstützt mich voll“, sagt sie dankbar. Christian Sahlmann ist Ingenieur, hat in São Paulo studiert. Dort haben sie sich kennen und lieben gelernt. Einmal in der Woche und bei Veranstaltungen ist er ebenfalls im Restaurant, um mit anzupacken. Zudem kocht er auch zu Hause. „In der Woche habe ich keine Lust mehr, auch noch zu Hause am Herd zu stehen“, sagt die Mutter zweier Mädchen im Alter von acht und 14 Jahren. „Entweder bringe ich etwas aus dem Restaurant mit oder mein Mann springt ein.“ Sie selbst mag am liebsten Fingerfood, das sie in drei verschiedenen Varianten auch als Menü in ihrer Cateringfirma anbietet.
Ihre Freizeit gehört der Familie
Während ihr Mann und ihre Mädchen Mitglieder im SC sind, verbringt sie ihre rare Freizeit am liebsten mit der Familie. „Wir basteln, schauen Filme, verbringen Zeit im Garten oder baden“, erzählt die 34-jährige Dassendorferin. Gerade ihre Jüngste brauche noch viel Aufmerksamkeit, sagt sie.
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Doch auch in naher Zukunft wird die Zeit wieder knapp, wenn sie „Maris Café“ in einer ehemaligen Dassendorfer Bäckerei eröffnen will. Gerade in den ersten zwei Monaten werde sie dann gefordert sein, weiß sie. Doch das nimmt die Profi-Gastgeberin gern in Kauf, denn: „Das ist komplett meine Welt“, sagt sie. Wer ihre Welt kennenlernen will, kann unter 0171/2191685 oder per E-Mail unter info@mmb-catering.de einen Tisch im MMB by Sports reservieren.