Geesthacht. Die Naturschutzbehörde prüft diesmal das neue Konzept des Ausrichters. Die Feuerwehr muss mehr auf Flora und Fauna achten.
Die Ortsfeuerwehr in Grünhof-Tesperhude veranstaltet am Sonnabend, 17. August, bereits zum 39. Mal ihr Teichfest, aber so spannend wie diesmal war es für sie noch nie. Denn die Ausrichtung steht unter besonderer Beobachtung der Argusaugen der Unteren Naturschutzbehörde (UNB).
Wird das neue Konzept akzeptiert? Das ist die entscheidende Frage. Dann könnte das Teichfest, wie es in diesem Jahr ausgerichtet wird, ein Modell für die Zukunft sein, falls die ausstehende Umweltverträglichkeitsprüfung ein Höhenfeuerwerk für immer ausschließt. Ansonsten müsste eine neue Idee her. Das könnte auch bedeuten: künftig gänzlich ohne Feuerwerk.
Spannende Frage: Wird das neue Konzept akzeptiert?
Dass dann nur der „Klönschnack am Diek“ als gesellige Zusammenkunft übrig bleibt, mag sich Gerd Lauer nicht vorstellen. „Es soll keine Scheunenfete werden, wir wollen zeigen, was die Feuerwehr so alles kann“, meint er. Der Feuerwehr war es stets wichtig, etwas mit Feuer und Wasser anzubieten, diese beiden Elemente bestimmen ihr Wirken.
Der UNB geht es um den Schutz von störungsempfindlichen Vögeln und Fledermäusen, die in den benachbarten Höhlenanlagen ein Hauptquartier in Geesthacht bezogen haben. Sie würden durch die optischen und akustischen Effekte gestört werden. „Ein Barockfeuerwerk dürfen wir machen, das ist nicht so hoch und mehr farbenfroh als laut“, erklärt Pressewart Gerd Lauer, was die Besucher nun zu erwarten haben.
Die Geräte für die Lärmmessung sind bereits aufgebaut
Die prächtigen Effekte brennen in geringen Höhen oder sind gleich am Boden verankert – so wie einst zur Barockzeit am Hofe in Versailles. „Es wird etwas kostengünstiger, das ist das Positive“, sagt Gerd Lauer. Wenn es um 19 Uhr losgeht mit Essen und Getränken an verschiedenen Ständen, ist auch ein Team der Naturschutzbehörde anwesend. „Die Messgeräte sind bereits aufgebaut“, weiß Gerd Lauer. Höhepunkt des Abends sind die um 22 Uhr beginnenden bunten Wasserspiele samt anschließendem Feuerwerk.
Es geht aber nicht nur um Lärm, der die Tiere belasten könnte, sondern auch um den Teich und die Wasserspiele darin. Er hat sich von einem Regenrückhaltebecken zu einem Biotop entwickelt. So wird auch bei der Durchführung in diesem Jahr geschaut, ob es sich um verträglichen Eingriff in die Natur handelt. So wird stets ein kleiner Kommandostand auf der Insel aufgebaut, Strahlrohre müssen verlegt werden. „Wir dürfen nicht so nah an die Schilfdolden ran“, berichtet Gerd Lauer.
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Fest macht Straßensperrungen mit Umleitungen nötig
Er plädiert dafür, auch nach einem Neubau der Feuerwache weiter nördlich im Bereich der Bundesstraße am jetzigen Veranstaltungsort festzuhalten. „Am Teich ist es ideal. Wir würden gern da bleiben, auch unter den neuen Bedingungen“, sagt Gerd Lauer.
Die Fahrbahn der Straßen Steinberg und Tesperhuder Straße wird zwischen den Einmündungen Westerheese und Teichberg von 18 Uhr bis etwa 1 Uhr voll gesperrt. Jahnstraße und Westerheese sind als Umleitungsstrecken ausgewiesen. Für Rettungskräfte und Linienbusse bleibt die Durchfahrt möglich.