Lauenburg. Der Zeitplan für die dauerhafte Sicherung des Lauenburger Elbhangs fest. Es gibt auch Zuschüsse – und einen Wermutstropfen.
An den 14. Februar dieses Jahres werden sich die Lauenburger wohl noch lange erinnern. Nach tagelangem Dauerregen war zunächst eine große Eiche vom Elbhang gegenüber der Schleuse auf die Bundesstraße 209 gestürzt. Doch das war erst der Anfang. Nach und nach sackte mehr Erdreich ab. Zwar wurde der Hang kurzfristig provisorisch gesichert, aber allen Beteiligten war von Anfang an klar, dass das keine Dauerlösung sein kann.
Doch wie so oft, waren es die Kosten, die eine schnelle Lösung verhinderten. Mit rund 1,2 Millionen Euro – nicht eingerechnet die Planungskosten – würde die dauerhafte Sanierung des Elbhangs zu Buche schlagen. Geld, das der klamme Stadthaushalt auf keinen Fall hergibt. Seit Wochen laufen deshalb Verhandlungen mit dem Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr. Der lange Atem der Verwaltung hatte jetzt Erfolg.
Hangsanierung: Land sagt Beteiligung in „akzeptabler Größenordnung“ zu
„Das Land hat eine Kostenbeteiligung in akzeptabler Größenordnung zugesagt“, teilt Bauamtsleiter Christian Asboe mit. Nähere Einzelheiten müssten nun aber noch geklärt werden. Zumindest steht jetzt aber fest: Die Sanierung des sogenannten Butterberges wird im Oktober dieses Jahres beginnen und im Dezember abgeschlossen sein – so zumindest der Plan.
Das ist auch dringend erforderlich, denn niemand kann derzeit sagen, wie lange der provisorisch gesicherte Hang noch standhält. Zwar gibt es keine Windlast mehr durch die Bäume, dafür liegen jetzt Sandschichten frei, die bei andauerndem Starkregen ausgeschwemmt werden können. Einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte, gab es in der Nacht zum 30. Juni.
Hangsicherheit: Statiker geben nur Empfehlungen
Nach tagelangem Dauerregen war jede Menge Sand vom Hang auf die gesperrte Seite der Hafenstraße gerutscht. „Wir kontrollieren den Hang einmal am Tag, nach Starkregen auch am Wochenende“, sagt Bürgermeister Thorben Brackmann. Auch Statiker sind mit im Boot, um die jeweilige Lage einzuschätzen. Allerdings geben die nur Empfehlungen. Die Verantwortung für die Sicherheit trägt die Stadt – und damit der Bürgermeister.
Unter diesen Umständen konnte die Verwaltung bisher auch nicht in Aussicht stellen, die derzeit halbseitige Sperrung der Hafenstraße aufzuheben. Im Gegenteil: „Wir müssen davon ausgehen, dass uns bei winterlichen Witterungsverhältnissen der Hang ohne Sanierung großflächig abrutschen wird. Daher hätten wir die Bundesstraße ab Herbst wieder voll sperren müssen“, sagt Asboe.
Hangsanierung: Vollsperrung der Bundesstraße unumgänglich
Wenn die Arbeiten wie geplant im Oktober beginnen, dürfte die Gefahr eines weiteren Erdrutsches gebannt sein. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die Bundesstraße wird trotzdem voll gesperrt, und zwar für mindestens drei Monate. Die Hangsanierung kann anders nicht erfolgen. Die Stadt will die Zeit außerdem für Tiefbauarbeiten in einem weiteren Teil der Hafenstraße nutzen. Unter anderem stehen Kanalarbeiten und die Verlegung von Glasfaserkabel an.
Für die ersten Sicherungsarbeiten musste die Hafenstraße komplett gesperrt werden, genauso wie die Elbbrücke in Richtung Lauenburg von Niedersachsen aus. Trotzdem ignorierten Autofahrer immer wieder die Umleitung über Geesthacht, obwohl sie schon in Lüneburg ausgeschildert wurde. Sie fuhren an der Absperrung vorbei und weiter durch die Lauenburger Altstadt. Aufatmen konnten die Anwohner erst, als die provisorische Sicherung des Elbhangs einen Monat später eine halbseitige Öffnung der Hafenstraße erlaubte.
Hangsanierung: Stadt lädt zur Informationsveranstaltung ein
„Wir haben in den letzten Wochen und Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet, eine technische, aber auch finanziell vertretbare Lösung zu schaffen“, so der Amtsleiter. Klar sei aber, dass die Bauarbeiten, die mit einer erneuten Vollsperrung der Hafenstraße einhergehen müssen, erneut zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen werden.
Um die davon betroffenen Anwohner und Gewerbetreibenden über die geplanten Maßnahmen zu informieren, lädt die Stadt für Donnerstag, 5. September, zu einer Informationsveranstaltung ein. Los geht es um 18. 30 Uhr in der Heinrich-Osterwold-Halle, Elbstraße 145a. Während der Veranstaltung gibt es einen Überblick über die geplante technische Sicherungsvariante. Außerdem werden Umleitungsvarianten für die Verkehrsführung während der Straßensperrung vorgestellt.
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Unabhängig davon hat sich auch der kürzlich gewählte Wirtschaftsbeirat der Stadt das Thema Hangsanierung auf die Fahne geschrieben. In der ersten öffentlichen Sitzung des Gremiums am Mittwoch, 7. August, geht es um die Auswirkungen der bevorstehenden Sperrung der Hafenstraße.
Bürgermeister Thorben Brackmann und Bauamtsleiter Christian Asboe haben ihre Teilnahme zugesagt und wollen über den derzeitigen Arbeitsstand informieren. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29