Lauenburg. Der Starkregen in der Nacht zum Sonntag hat jede Menge Sand vom abgeholzten Hang auf die Straße gespült. Welche Gefahr jetzt droht.
Die Wetterprognosen für die Nacht zum Sonntag (30. Juni) ließen nichts Gutes ahnen: Der Deutsche Wetterdienst warnte besonders für das Hamburger Umland vor schweren Gewittern und sintflutartigem Starkregen. Ein besonderer Schwerpunkt des Unwetters, so die Experten, könnte die Stadt Lauenburg sein. Solche Voraussagen treiben Bürgermeister Thorben Brackmann und seinen Mitarbeitern Sorgenfalten auf die Stirn.
Abgesehen von überfluteten Straßen und Kellern droht in Lauenburg nämlich noch eine andere Gefahr: der weitere Abrutsch des Hangs an der B209 gegenüber von der Schleuse. „Den Hang an der B209 werden wir morgen gründlich auf Schäden kontrollieren“, kündigte der Verwaltungschef bereits am Sonnabend an. Die Sorge war berechtigt. Die niedergegangenen Wassermassen hatten jede Menge Sand vom abgeholzten Hang auf den gesperrten Teil der Bundesstraße gespült. Eine akute Gefahr bestehe derzeit aber nicht, heißt es vonseiten der Stadt. Vielleicht auch deshalb, weil es am Ende doch nicht ganz so schlimm kam, wie befürchtet. Die Frage ist allerdings: Wann kommt der nächste Starkregen und wie lange geht das am notdürftig gesicherten Hang noch gut?
Starkregen Lauenburg: Hangrutsch an B209 – Wie lange hält der Berg noch stand?
An den 14. Februar dieses Jahres werden sich die Lauenburger wohl noch lange erinnern. Nach tagelangem Starkregen war eine große Eiche vom Butterberg gegenüber der Schleuse auf die Bundesstraße 209 gestürzt. Doch das war erst der Anfang. Nach und nach sackte mehr Erdreich ab. Auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern war der Hang ins Rutschen gekommen.
Mittlerweile sind die Bäume größtenteils abgeholzt. Der Berg ist provisorisch durch sogenannte Bigpacks und zusätzlich durch eine Betonmauer gesichert, die wie aus überdimensionalen Legosteinen zusammengebaut wirkt. „Wie sich der Hang im heutigen Zustand weiter verhält, ist schwer zu sagen. Wenn es leicht oder einmal bis zweimal stark regnet, dürfte nichts passieren“, schätzte Bauamtsleiter Christian Asboe Ende März die Lage ein.
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Hangrutsch: Lage an der Unglücksstelle bleibt angespannt
Doch auch wenn die Wetterprognosen für die nächsten Tage weniger Niederschläge ankündigen, bleibt die Lage an der Unglücksstelle angespannt. Niemand kann schließlich sagen, wann das nächste Unwetter mit Starkregen über Lauenburg hinwegfegt. Doch noch ist weder klar, wie der Hang dauerhaft gesichert werden kann, noch wann das passiert.
Nach Ostern, so hatte es die Stadt angekündigt, sollte das Provisorium durch eine Dauerlösung ersetzt werden. Doch dieser Plan war schnell vom Tisch. Hintergrund: Noch hat sich die Stadt mit dem Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr nicht über die Finanzierung der Maßnahme einigen können. Eines hat das erneute Unwetter jedenfalls gezeigt: Die Gefahr am abgerutschten Hang an der B209 ist nicht gebannt.