Lauenburg. In Lauenburg wurden 150 künftige Siebt- und Elftklässler mit Tablets ausgestattet. Eine Investition, die einiges bewirken soll.

„Für die Schüler der künftigen Jahrgänge sieben und elf war die Übergabe der neuen iPads nach der Schuljahresausstellung etwas Besonderes, wie Weihnachten“, berichtete der Björn Buttler (39), Schulleiter der Albinus-Gemeinschaftsschule Lauenburg (AGL).

Die Schulkonferenz, bestehend aus Eltern, Schülern und Lehrern zu gleichen Teilen, hatte vor etwa einem Jahr beschlossen, dass die Eltern die iPads finanzieren würden. Anders als in anderen Bundesländern, wie beispielsweise Hamburg, werden in Schleswig-Holstein die Kosten für diese Unterrichtsinstrumente vom Land nicht übernommen. „Mein Appell an die Stadtvertreter zur finanziellen Unterstützung der Eltern mit Bildung- und Teilhabeberechtigung war glücklicherweise erfolgreich. Die Stadtvertretung hat uns Ende 2023 insgesamt 15.000 Euro Fördermittel zugesagt“, so Buttler.

iPads für die Albinus-Schüler können gefördert werden

Etwa 150 Schüler gehen künftig in die 7. und 11. Klasse der AGL, mit etwa 30 Anträgen auf Unterstützung hatte der Schulleiter gerechnet, letztlich waren es jedoch nur 15 Anträge. „Bei zehn Schülern fehlen die iPads noch, aber die werden auch versorgt werden, bis das geklärt ist“, so Buttler. Angedacht ist derzeit eine Förderung von 400 Euro durch die Stadt pro Schüler und Gerät, „das hängt letztlich natürlich von der Anzahl der Förderanträge ab“, gibt der Schulleiter zu bedenken.

Empfohlen wurden Apple-iPads der Generation 9 und 10, die auf der Bestellplattform Jessenlenz für jeden Schüler mit etwa 550 Euro zu Buche schlagen, darin enthalten sind die erforderliche Versicherung, Hülle und Eingabestift, sowie die Konfiguration des Gerätes. Wenn Eltern die Geräte lieber selber besorgen wollten, war das kein Problem, diese wurden für 39 Euro eingesandt und ebenfalls konfiguriert.

Schulbücher und Klassenarbeiten sind auf dem iPad gespeichert

„Das bedeutet, dass alle Schüler damit auf die Lernplattform ‚Itslearning‘, das Schulportal Schleswig-Holsteins, zugreifen und ihre Daten dort abspeichern können. Das iPad wird künftig alle Lehrbücher der Hauptfächer Mathe, Deutsch und Englisch beinhalten, ebenso Lernaufgaben und Klassenarbeiten. Nach und nach auch die Bücher der Nebenfächer“, berichtet Buttler von den dringend erforderlichen Möglichkeiten des Einsatzes, betont jedoch auch: „Natürlich kann das iPad nicht alles ersetzen, es wird auch weiterhin Mappen und Stifte geben, aber dort wo es sinnvoll möglich ist, wird es eingesetzt. Letztlich entscheidet der Lehrer, wie intensiv und wobei genau das iPad eingebunden wird.“

Dies alles ist möglich, weil der Digitalpakt, eine Förderung des Bundes für digitale Infrastruktur, in der AGL greift. Digitale Tafel, WLAN in jeder Klasse und entsprechend geschulte Lehrkräfte, die nach der Pandemie alle mit iPads ausgestattet worden sind und regelmäßig auf Fortbildung gehen. „Sogar die Klassenbücher sind inzwischen digital“, schmunzelt der Schulleiter. Natürlich können die Schüler ihre iPads auch privat nutzen, jedoch innerhalb des Schulprofils werden nur gewollte Apps der Schule zur Anwendung kommen.

Nach und nach werden alle Schüler mit dem neuen Lernmittel ausgestattet

Jahr für Jahr werden künftig alle Schüler der 7. und 11. Klassen mit iPads ausgestattet, sodass diese in wenigen Jahren zur normalen Schulausstattung für alle Schüler an der AGL ab der 7. Klasse gehören werden. Zudem geht Schulleiter Buttler davon aus, dass die Lauenburger Stadtvertreter, solange das Land die Kosten nicht übernimmt, die Förderung für Kinder finanziell schwächerer Familien durch Einstellung der Fördermittel in den Haushalt gewährleistet sein wird.

Ohne Medienkompetenz und die entsprechenden Endgeräte sei umfassende und zeitgemäße Bildung in den Schulen nicht mehr denkbar. Auch wenn dadurch Kosten entstehen, die langfristigen Kosten, die durch mangelhaft ausgebildete Schüler entstünden, seien ungleich höher und die Ursache für mangelndes Wirtschaftswachstum und soziale Unzufriedenheit.

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Björn Buttler ist mit der Umsetzung seines ersten großen Projektes als Schulleiter, der iPad-Einführung zufrieden, stand im Vorwege für Fragen auch auf jedem Elternabend stets zur Verfügung. Er hat Englisch und Sport studiert, unterrichtet zudem sechs Unterrichtsstunden die Woche auch Informatik. Daher verwundert es wenig, dass ihm das Projekt besonders am Herzen liegt und er die Bedeutung dieser Lernmittel hoch einschätzt.