Lauenburg. 150 Tabletts und Notebooks sollen Lauenburger Schülern, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, ermöglichen digital zu lernen.
Schnelles Internet, um nach Informationen zu suchen, Whiteboards statt Kreidetafeln – für die digitale Ausstattung der Schulen stellt der Bund in den kommenden fünf Jahren fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Für die beiden Lauenburger Schulen stehen aus diesem Programm 484.000 Euro zur Verfügung. Diese Summe soll zu gleichen Teilen aufgeteilt werden.
Durch die Corona-Krise und die Schließung der Schulen ist allerdings deutlich geworden: Es mangelt nicht nur an der digitalen Ausstattung im Unterricht. Virtuelles Lernen zu Hause ist vielen Kindern und Jugendlichen schon deshalb nicht möglich, weil es an der technischen Ausstattung im Elternhaus scheitert.
Lauenburger Schulen erhalten 150 Tablets und Notebooks
Ein Sofortprogramm des Bundes sieht deshalb die Beschaffung von mobilen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler vor. Insgesamt fließen 500 Millionen Euro. In Lauenburg kommen davon 64.815 Euro an. „Wir haben 54 Tablets für die Weingartenschule bestellt und 96 Notebooks für die Albinus-Gemeinschaftsschule bestellt“, sagt Wilhelm Steffens aus der Stadtverwaltung.
Normalerweise müsste die Stadt die Fördersumme noch um 15 Prozent Eigenanteil aufstocken. Weil finanziell schwach gestellte Kommunen von dieser Festlegung jedoch befreit sind, entfällt für Lauenburg diese Förderrichtlinie – wie beim Digitalpakt auch.
„Wir sind sehr froh, wenn wir die Notebooks bekommen. Es hat sich schon gezeigt, dass manche Kinder und Jugendlichen schlechte Bedingungen zu Hause haben, digitale Aufgaben zu lösen“, sagt die Leiterin der Albinus-Gemeinschaftsschule, Dr. Britta Ahnfeldt. Mitunter müssten sich mehrere Kinder ein Smartphone teilen, dessen Datenvolumen dann auch noch aufgebraucht ist. „Wie hoffen natürlich, dass wir den Präsenzunterricht weiter aufrechterhalten können, aber das digitale Lernen zu Hause wird auch nach Corona eine zunehmende Rolle spielen“, so Ahnfeldt.
Geräte werden leihweise an Schüler ausgegeben
Die Geräte sollen leihweise an Schüler ausgegeben werden. Nach welchen Kriterien müsse noch erarbeitet werden. Auch in der Weingartenschule wartet man auf die Geräte, die Anfang nächsten Monats geliefert werden sollen. „Für die Grundschule gibt es zahlreiche Lern-Apps, die auf den Tablets installiert werden können“, freut sich die kommissarische Leiterin, Victoria Scholz. Auch in der Weingartenschule hätte sich gezeigt: Es haben längst nicht alle Kinder optimale Bedingungen, um zu Hause diese Lernprogramme auch zu nutzen. „Die Ausleihgeräte werden uns helfen, für mehr Chancengleichheit der Kinder zu sorgen“ ist Victoria Scholz überzeugt.
Wie sich die Phase des Homeschoolings auf den Leistungsstand der jeweiligen Schüler ausgewirkt hat, können die beiden Schulleiterinnen noch nicht sagen. Derzeit sollen Tests ergeben, wo jeder Schüler leistungsmäßig steht.
Mittel aus dem Digitalpakt fließen in die Infrastruktur der Schulen
Von dem Geld aus dem Digitalpakt will die Stadt in beiden Schulen Räume mit Netzzugang versehen und stationäre Geräte zur digitalen Präsentation installieren. Um eine Bestandsaufnahme zu machen, den Bedarf zu analysieren und schließlich den Antrag zu stellen, hat sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Verwaltung, beiden Schulleitungen und Lehrkräften zusammengefunden. Aus den Mitteln des Digitalpaktes war nicht geplant, Notebooks oder Tablets anzuschaffen. Das beschlossene Sofortprogramm ermöglicht jetzt diese Investition.
Die Weingartenschule ist seit Juni 2018 eine von 130 Modellschulen des Landes in Sachen Mediennutzung. Schon in der dritten Klasse lernen die Grundschüler, den PC für den Unterricht zu nutzen. Und auch an andere digitale Medien werden die Kinder schon spielerisch und schrittweise herangeführt.